Was sind Hämorrhoiden?
Zunächst einmal: jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Diese sind ein gut durchblutetes, schwammartiges Gefäßpolster am Enddarm. Zusammen mit dem Schließmuskel am After sorgt es für die Abdichtung des Darms nach außen.
Erste Anzeichen von vergrößerten Hämorrhoiden sind oft ein Jucken und Brennen am After, Stuhlschmieren oder auch Blutungen kommen.
Manchmal kommt es zu einer Ausstülpung des Gefäßpolsters, manchmal auch zu einzelnen Verdickungen. Diese fühlen sich dann wie Fremdkörper an, als ob man noch nicht alles abgeputzt hätte.
Wenn diese Probleme nicht zu ausgeprägt sind, kann es sein, dass sich diese Ausstülpungen von allein nach ein paar Tagen wieder zurückziehen. Manchmal kann dieser Knoten durch besonders harten Stuhl und Verstopfungen verursacht sein. In schwereren Fällen wird sich die Ausstülpung jedoch nicht selbst rückbilden, hier muss man einen Arzt aufsuchen und die richtige Behandlung für sich finden.
So verhält man sich nach dem Veröden der Hämorrhoiden
Nach einer Operation der Hämorrhoiden kann der Stuhlgang erst einmal etwas schmerzhaft sein, da das Gewebe erst vollständig verheilen muss. Meist geht das jedoch nach wenigen Tagen zurück. Manchmal kann es auch sein, dass man ein Druckgefühl beim Toilettengang hat, auch das ist in den ersten Tagen normal.
Wichtig ist, dass man nach einer Operation den Stuhl weich hält, hier ist es wichtig sich ballaststoffreich zu ernähren. Das bedeutet auch, dass man viel trinken sollte, denn sonst führen viele Quellstoffe eher zu einem harten Stuhl, da die Flüssigkeit von diesen Fasern ausgesogen wird. Es ist nämlich nicht gut, wenn man beim Stuhlgang drücken muss, dadurch kann die Wunde wieder aufreißen. Es ist also besser sich beim Toilette gehen Zeit zu lassen. Viele Menschen haben auch nach einer OP erst einmal weniger Hunger oder essen bewusst weniger, um nicht so schnell Stuhlgang zu haben.
Nach einer Hämorrhoiden-OP bekommt man in der Regel Schmerzmittel verschrieben, in seltenen Fällen auch Antibiotika.
Es ist sinnvoll die Afterregion mit einem sanften Wasserstrahl vorsichtig zu reinigen um die Wundheilung zu fördern. Man kann eine Po-Dusche, ein Bidet oder auch einen normalen Brausekopf verwenden. Der Wasserstrahl sollte sanft und am besten lauwarm sein. Durch die milde Reinigung, möglichst ohne Seife kann die Wundregion gereinigt werden und schneller heilen, wenn die Keime entfernt werden. Eventuell hat der behandelnde Arzt eine Salbe verschrieben, die man am After auftragen soll. Hier genau nach Anweisung vorgehen um die Heilung zu beschleunigen.
Wie lange die Heilung insgesamt braucht ist von Patient zu Patient verschieden und richtet sich auch nach der Schwere und der Art der Operation. Meistens werden die Operationen stationär im Krankenhaus durchgeführt, es kann aber auch in manchen Fällen eine ambulante Behandlung ausreichend sein. Die Heilungsdauer beträgt etwa vier bis acht Wochen.
In der Zeit der Genesung sollte man nichts Schweres heben, kein Krafttraining machen und auch sonst von anstrengendem Sport absehen. Die Wunde muss erst einmal verschlossen sein und sich neues Gewebe bilden. Wenn man hier zu schnell wieder aktiv wird kann die Wunde durch den erhöhten Druck teilweise oder ganz aufreißen.
Es kann angenehm sein, sich ein weiches Kissen beim Sitzen unterzulegen, damit man keinen Druckschmerz auf die operierte Stelle bekommt. Es gibt extra Hämorrhoiden Kissen, aber man kann auch ein normales, weiches Kissen verwenden, das den Druck auf die Afterregion beim Sitzen etwas verteilt.
Beim Essen sollte man auf ein paar Dinge achten:
- Scharfes Essen sollte man in der ersten Zeit vermeiden, da es die Wunde reizen kann und zu Schmerzen führen kann. Ebenso ist es sinnvoll in dieser Zeit auf Alkohol zu verzichten. Gut geeignet sind dagegen Kamillentee oder Fencheltee.
- Günstig ist alles, das den Stuhl weicher macht, etwa Trockenpflaumen über Nacht eingelegt, schmecken gut und verhindern eine Verstopfung.
- Weizenkleie, Leinsamen, Flohsamen oder ein Löffel Milchzucker kann den Stuhlgang weicher machen, aber Vorsicht: bei einer Einnahme von Ballast- beziehungsweise Quellstoffen muss viel getrunken werden, damit diese Stoffe nicht dem Stuhl zusätzlich Flüssigkeit entziehen und somit das Gegenteil bewirken.
- Es ist nicht sinnvoll zum Zeitpunkt der Operation mit der Ernährung zu experimentieren, wenn man vorher keine Probleme mit der Beschaffenheit des Stuhls hatte. In diesem Fall kann es sein, dass man aus guter Absicht versucht etwas zu verbessern, was aber gar nicht nötig wäre oder sich sogar als kontraproduktiv erweist! Wer also keine Verdauungs- und Stuhlprobleme hatte, sollte nichts ändern was seine bisherige Ernährung angeht.
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