Das Wesen der Inflation und die Geldanlage
Unter Inflation versteht man einen umfassenden Anstieg von Preisen für Waten oder auch Dienstleistungen, der zu einem Kaufkraftverlust und damit zu einer Geldentwertung führt. Anders als bei einer saisonalen Erhöhung von Preisen, sind Preiserhöhungen bei einer Inflation immer anhaltend und beständig. Aktuell haben wir in Deutschland noch immer eine hohe Inflation, die mit niedrigen Realzinsen bei den Banken einhergeht. Vor diesem Hintergrund stellt sich für viele Anleger die Frage, mit welchen Geldanlagen man die Inflation ausgleichen kann oder welche Effekte die Inflation auf bestimmte Geldanlagen hat?
Das Ersparte kann man vor der Inflation nur schützen, wenn das Geld dort investiert wird, wo es eine ausreichende Rendite abwirft. Ein weitgehender Inflationsausgleich ist nur dann möglich, wenn das Vermögen in renditestarke oder auch inflationsgeschützte Geldanlagen investiert wird.
Geldanlage in Immobilien
Steigt die Inflation, steigen auch die Immobilienpreise. Deshalb kann eine Investition in Immobilien sinnvoll sein, da sie als Sachwert Wertbeständigkeit bieten kann. Neben Mieteinnahmen bieten sie Anlegern auch die Chance auf eine gute Rendite bei einem späteren Immobilienverkauf. Für den Fall allerdings, dass eine Immobilie finanziert werden muss und die Finanzierung nicht durch eine Festzinsvereinbarung gesichert ist, besteht immer das Risiko, dass auch die Kosten für die Finanzierung des Immobilienobjektes steigen. Außerdem kann aufgrund von finanziellen Engpässen auch bei Mietern zu längerfristigen Mietausfällen kommen.
Aus diesen Gründen kann es sinnvoll sein, eher in indirekte Immobilienbeteiligungen zu investieren. Hierzu eignen sich sowohl Immobilienfonds, als auch digitale Investments in Immobilien, die Wertbeständigkeit versprechen.
Geldanlage in ETF´s oder Aktien
Auch ETF´s oder Aktien können einen gewissen Inflationsschutz bieten, denn sie steigen, wenn sich die Geldmenge, wie bei einer Inflation, in der Wirtschaft steigt. Jedoch kämpfen bei einer Inflation auch börsennotierte Unternehmen mit Kostensteigerungen und sie können diese nicht immer an die Verbraucher weitergeben. Wenn die Einkommen der Verbraucher nicht mit den gestiegenen Verkaufspreisen mithalten können, kommt es auch hier zu Kaufkraftverlust und Absatzschwierigkeiten. Deshalb muss bei einer Geldanlage in Aktien auch sehr genau analysiert werden, welche Unternehmen eventuell von der Inflation profitieren könnten und welche durch sie eher belastet sein werden.
Börsenkurse können ferner stark schwanken und Unternehmen können auch insolvent werden. Diese Risiken trägt man immer als Anleger in Aktien. Wer nicht auf Aktien einzelner Unternehmen setzen möchte, kann auch in ETF´s (Exchange Traded Funds) investieren. Diese bilden einen gesamten Index ab und ermöglichen es, gleichzeitig in eine Vielzahl verschiedener Unternehmen zu investieren, wodurch man eine breitere Risikostreuung erreicht.
Gold als Geldanlage
Eine Geldanlage in Gold gilt bei einer Inflation für viele Anleger als der sichere Hafen, da es sich nicht beliebig vermehren lässt und somit vor einer Geldentwertung weitgehend schützt. Außerdem ist es auch nicht abhängig von einzelnen Staaten oder ihren Zentralbanken. Jedoch wird auch Gold stark von Marktpreisen bestimmt und es ist nicht gesagt, dass der Goldpreis bei steigender Inflation auch steigt. Allerdings steigen Goldpreise zumeist, wenn das Vertrauen in das bestehende Geldsystem schwindet, was bei einer Inflation gegeben ist. Gold wirft allerdings auch keine Dividenden oder Zinsen ab. Eine Geldanlage in Gold ist vor allen Dingen dann sinnvoll, wenn man einen günstigen Einstiegspreis findet.
Unternehmensanleihen und Crowdinvesting
Unternehmensanleihen bieten eine Verzinsung, die über der Inflationsrate liegt. Allerdings sinken bei steigender Inflation auch oftmals die Kurse der Anleihen, weshalb diese nur sehr bedingt zum Inflationsschutz geeignet sind. Beim Crowdinvesting investieren viele Anleger in Projekte von Startups, Unternehmen oder auch Privatleuten und erhalten hierfür eine überdurchschnittliche Verzinsung. Allerdings steigen bei einer hohen Inflation auch hier die Risiken, dass die Kreditnehmer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können und Projekte können auch scheitern.
Tagesgeld, Sparguthaben und Festgeld als Geldanlage
Die Zinsen auf Einlagen bei den Banken sind heute fast nicht mehr nennenswert und können auf keinen Fall einen Inflationsausgleich bewirken. Zwar findet die Entwertung noch etwas langsamer statt, doch sind Einlagen bei den Banken für einen Inflationsschutz überhaupt nicht geeignet.
Um Geld vor der Entwertung durch Inflation zu schützen, muss man Renditen erwirtschaften, die über der Inflationsrate liegen. Für die meisten Anleger ist dabei durchaus ein Mix an verschiedenen Anlagen und eine breite Streuung sinnvoll. Gute Immobilienfonds und auch ausgewählte breit gestreute und internationale Aktienfonds können dabei durchaus hilfreich sein. Im Einzelfall gilt es immer abzuwägen, welche Renditechancen welchen Risiken gegenüberstehen, bevor man eine Investitionsentscheidung trifft.
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