Muss Goldregen verschnitten werden?
Die leuchtend gelben, hängenden Blütentrauben gaben dem Goldregen (Laburnum anagyroides) seinen Namen. Das Schmetterlingsblütengewächs stammt ursprünglich aus Süd- und Südosteuropa. Da die robuste Pflanze wenig Pflege braucht, ist sie auch hierzulande ein beliebter Zierstrauch. Passen Sie auf, wenn Sie kleine Kinder oder Haustiere haben - der Goldregen enthält in allen Pflanzenteilen giftige Alkaloide.
Grundsätzlich sollten Sie den Goldregen nicht verschneiden. Dieser Eingriff beeinträchtigt die Blütenbildung. Der Zierstrauch bekommt auch ohne Korrektur und Formgebung eine natürlich üppige Form.
Im Einzelfall ist ein Verschnitt dennoch sinnvoll. Der Goldregen wird gelegentlich vom Bleiglanz befallen. Diese Pilzkrankheit erkennen Sie an grau verfärbten Blättern. Die befallenen Äste sollten Sie zurückschneiden, um eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern
Ein Formschnitt kann notwendig werden, wenn Ihnen der Strauch zu groß wird. Der Goldregen wird fünf bis sechs Meter hoch, in Einzelfällen auch mehr, und wächst zudem beträchtlich in die Breite. Nicht in jedem Garten ist Platz für ein derartig üppiges Gehölz. Beugen Sie vor, falls Ihr Goldregen zu üppig wird und lichten Sie ihn regelmäßig aus.
So schneiden Sie den Strauch richtig
Pflanzen, die von Bleiglanz befallen sind, sollten Sie sofort zurückschneiden. Ansonsten schneiden Sie Ihren Goldregen erst nach der Blüte, die in der Regel von Mai bis Juni dauert. Bei einem früheren Rückschnitt besteht die Gefahr, dass Sie noch nicht ausgebildete Blüten entfernen. Zudem hat das Gehölz im Spätwinter und Frühjahr einen hohen Saftstrom und könnte bei einem Verschnitt ausbluten.
Ziehen Sie wegen des Giftgehalts des Strauchs zum Verschneiden am besten Handschuhe an. Tödliche Vergiftungen sind bei Erwachsenen zwar selten, aber schon das Berühren der Pflanze kann Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Schweißausbrüche auslösen. Wenn Sie auf Handschuhe verzichten, sollten Sie nach dem Rückschnitt die Hände gründlich waschen.
Benutzen Sie zum Schnitt ein scharfes Messer oder eine Gartenschere. Reinigen Sie das Werkzeug zuvor mit heißem Wasser, damit keine Krankheitserreger in das Gehölz gelangen. Achten Sie bei einem Pilzbefall des Strauchs darauf, dass Sie nur die befallenen Zweige abschneiden. Säubern Sie das Werkzeug erneut, bevor Sie gesunde Äste zurückschneiden.
Bei einem Pilzbefall schneiden Sie die befallenen Triebe zirka 15 Zentimeter zurück. Setzen Sie unterhalb der kranken Stelle an. Werfen Sie die abgeschnittenen Äste nicht auf den Kompost - nur so schließen Sie die Weiterverbreitung des Pilzes in Ihrem Garten aus.
Versiegeln Sie die Schnittstelle zum Schutz vor Austrocknung, Fäulnis und Infektionen. Am einfachsten nehmen Sie flüssiges Kerzenwachs, das Sie auf die Schnittstelle tropfen lassen. Im Gartenfachhandel erhalten Sie spezielles Baumwachs und andere Wundverschlussmittel für Gehölzschnitt.
Schnellübersicht zur Pflege
Bei der Pflege des genügsamen Ziergehölzes müssen Sie nur wenige Dinge beachten.
Maßnahme | Hinweise |
---|---|
Standort |
liebt Sonne, kann aber auch im Schatten stehen bekommt in schattigen Lagen weniger Blüten bei Standortwahl die Größe des ausgewachsenen Strauchs beachten Goldregen ist giftig - Kleinkinder und Haustiere fernhalten |
Boden |
kalkhaltiger, lockerer und warmer Boden neigt in nassen und kalten Böden zu Pilzbefall |
Verschnitt |
grundsätzlich nicht notwendig Verschnitt beeinträchtigt Blütenbildung nur bei Pilzbefall und übermäßiger Größe zurückschneiden |
Gießen |
nur in langen Trockenperioden und an wenig beregneten Standorten möglichst mit abgestandenem Regenwasser gießen dabei Staunässe vermeiden |
Düngen |
in der Regel nicht notwendig düngen nur in nährstoffarmen Böden oder bei Schwächung durch Krankheit Dünger sollte viel Phosphat und Kalium enthalten am besten Spezialdünger für Goldregen nehmen |
Überwinterung |
winterhart, kein spezieller Schutz notwendig schweren Nassschnee von Zweigen abschütteln |
Schneiden Sie den Goldregen nur bei Pilzbefall und zu üppigem Wachstum zurück. Der winterharte Zierstrauch stellt ansonsten keine hohen Ansprüche und belohnt Sie bei richtiger Pflege mit einer üppigen Blütenpracht.
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