Glycerin - Feuchthalter und Weichmacher in einem
Die chemische Bezeichnung von Glycerin ist Propan-1,2,3-triol. Es zählt zu den Zuckeralkoholen und ist der einfachste dreiwertige Alkohol. Alle natürlichen Fette und Öle enthalten diesen Stoff, der als Zusatz für Lebensmittelstoffe das Kürzel E422 besitzt.
- Niemand will ausgetrocknete, steinharte Kaugummis. Daher hat sich die Verwendung von Glycerin in Kaugummis mehr als nur angeboten. Glycerin zählt zu den Substanzen, die in der Lage sind, Wasserstoffbrückenbindungen einzugehen. Diese Eigenschaft nennt man hygroskopisch (Wasser anziehend).
- Das heißt, dass die Hydroxygruppen (OH-) des Glycerins Wassermoleküle (H2O) an sich binden. Folglich können Produkte, die Glycerin enthalten, gar nicht austrocknen.
- Davon abgesehen sind Kaugummis meist in süßer Form vorzufinden. Auch hier kann Glycerin - auch bekannt als süßes Wachs - genau die Anforderungen erfüllen: Es ist geruchslos und süßlich schmeckend.
- Genau dies war bereits im 18. Jahrhundert Carl Wilhelm Scheele, dem Entdecker der "öligen Flüssigkeit" aufgefallen. Seitdem ist der Stoff vor allem aus der Lebensmittelindustrie nicht mehr wegzudenken.
Glycerin hält Kaugummis weich und genießbar
- Aus dem gleichen Grund, warum Kaugummis auf Dauer feucht bleiben, sind sie auch weich: Propan-1,2,3-triol fungiert hier nicht nur als Wasser anziehender Stoff, der den Kaugummi nicht austrocknen lässt, sondern verhindert gleichzeitig auch noch, dass der Kaugummi hart wird.
- Die schwer bewegliche, farblose Flüssigkeit sorgt also mit einigen weiteren Stoffen dafür, dass Kaugummis die nötige Beschaffenheit haben, um langen Kaugenuss zu ermöglichen. Aber das petrochemisch aus Propan gewonnene Glycerin ist nicht nur für Lebensmittel von zentraler Bedeutung, sondern kommt auch in zahlreichen anderen Produkten vor wie zum Beispiel Tabak, Zigaretten, Zahnpasta, Schmierstoffen, Microchips und Kunststoffen.
Glycerin ist zusätzlich zum Wasser auch noch mit Ethanol mischbar. Das macht den eh schon herausragenden Stoff, der ohne bedeutende gesundheitliche Einschränkungen auskommt - er ist ohne Höchstmengenbeschränkung verwendbar - noch elementarer für die Chemieindustrie.
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