So lackieren Sie gewachstes Holz
Bevor Sie überhaupt ans Lackieren denken, sollten Sie Holz immer ganz genau unter die Lupe nehmen. Merken Sie sich dazu, dass Sie niemals verharzte Holzoberflächen beizen oder lackieren dürfen, wenn Sie sie zuvor nicht mit einem Ablauger entharzen. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass sich auf dem Holz weder Lack von früheren Einsätzen noch Wachs zur Holzbehandlung befindet, weil beides vor der Neubehandlung entfernt werden muss.
- Die Unterscheidung lackiertes oder gewachstes Stück ist dabei nicht immer einfach. Um sicherzugehen, um was von beiden es sich bei dem zu lackierenden Holz handelt und somit die nächsten Vorbereitungen treffen zu können, können Sie einen weichen Lumpen in Wachsentferner aus dem Baumarkt tauchen und ihn auf dem Holz reiben. Wenn sich Ihr Lappen verfärbt, so handelt es sich tatsächlich um eine gewachste Oberfläche, verfärbt er sich nicht, so ist das Holz lackiert.
- Für wirklich gewachstes Holz bieten sich Ihnen nun verschiedene Möglichkeiten, es auf die anstehende Lackierung vorzubereiten. Zunächst scheint es naheliegend, das Holz komplett abzuschleifen oder gar abzuhobeln, jedoch müssen Sie dabei damit rechnen, mit der Lackierung trotzdem keinen Erfolg zu haben, weil das Wachs mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ins Innere des Holzes eingedrungen ist. Tragen Sie deshalb, um sicherzugehen, mit Stahlwolle den Wachsentferner aus dem Baumarkt großzügig auf und belüften Sie das Holz, während Sie es mithilfe der Stahlwolle bis aufs Rohmaterial hinunter abschleifen, damit mögliche Grundierungen komplett entfernt werden und Sie beim Lackieren auch ein gleichmäßiges Ergebnis erhalten.
- Hat der Lappentest ergeben, dass das Holz gar nicht gewachst sondern doch lackiert oder gestrichen ist, so können Sie es mit Abbeizmittel vorbehandeln. Dieses entfernt bis zu 10 Schichten Lack, trotzdem sollten Sie auch hier schließlich mit Stahlwolle bis aufs Rohmaterial abschleifen, um später ein gleichmäßiges Einfärben zu sichern. In beiden Fällen sollten Sie das Holz vor der Lackierung mit einem nicht fusselnden Lumpen abwischen und so gut es geht trocknen. Feuchtes Holz sollte niemals gebeizt der gar lackiert werden.
- Wissenswert ist nun zudem, dass Sie Holz vor dem Lackieren immer beizen müssen. Erst nachdem gebeizt wurde, können Sie die Lackierung beginnen, somit lackieren Sie also über die getrocknete Beize, die in erster Linie dazu dienen soll, das Holz anzufärben und für den Lack empfänglich zu machen.
- Wenn Sie nun also Beize ansetzen, verwenden Sie wenn möglich kein Metallgefäß, sondern besser ein Glasbehältnis. Nur wenn Sie jedes der zusammengehörigen Holzteile am selben Tag zügig beizen, verhindern Sie sichtbare Farbunterschiede im Endergebnis. Der Raum, in dem Sie beizen, sollte trocken und vor allem beheizt sein und die Temperatur muss während der Verarbeitung so konstant wie nur möglich gehalten werden. Sind Sie mit dem Beizen durch, so sollten Sie wissen, dass ein langsames Trocknen der Beize dafür sorgt, dass sie tiefer in das Holz eindringen kann, unterstützen Sie daher einen langsamen Trockenprozess.
- Damit der Lack nicht angegriffen wird, dürfen gebeizte Flächen wirklich erst dann überlackiert werden, wenn die Beize selbst vollständig durchgetrocknet ist. Merken Sie sich das vor allem auch für das Lackieren, selbst wenn Sie nicht zügig vorgehen, kann es nämlich passieren, dass Sie die Beize anfeuchten und das Lackierergebnis so unansehnlich wird. Ein oder zwei Schichten Lack sollten für den neuen Anstrich genügen, wenn Sie zuvor alle nötigen Vorbereitungen wie die Grundierung und das Abbeizen getroffen haben.
Zuletzt ist zu sagen, dass Sie nicht alles mit dem Pinsel lackieren müssen - größere Flächen können Sie natürlich auch mit der Schaumstoffwalze überstreichen. Setzen Sie die Rolle aber nie am Rande an, sondern ein Stückchen darunter, um am Ende ein wirklich schönes, fast neuwertiges Möbelstück zu haben, das man im Vorher-Nachher-Vergleich womöglich kaum mehr wiedererkennt.
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