Germanische Runen im Überblick
- Germanische Runen waren die Schriftzeichen der Germanen, bevor diese weitestgehend latinisiert wurden. Als Germanen werden dabei historisch die einst in Mitteleuropa und Skandinavien ansässigen Stämme bezeichnet.
- Runen kommen dabei in zwei verschiedenen Mustern zum Vorschein. Zum Einen können sie in Form eines Alphabets verstanden werden. So kann einer Rune genau ein Laut zugeordnet werden. Zum Anderen haben germanische Runen jedoch auch einen Eigennamen. Dieser Name steht dabei selbst für eine Bedeutung der Rune, welche somit nicht aus mehreren Runen zusammengesetzt werden muss.
- Auch konnten Runen als Zahlen gebraucht werden.
- Bei all der Bekanntheit, welche Runen in der modernen Zeit finden, gehörten diese jedoch nie zum allgemeinen Sprachsystem der Germanen. Stattdessen wurden Runen meist nur für Inschriften oder sakrale Handlungen (unter welche auch die Medizin fiel), verwendet. Eine alltägliche Kommunikation durch Runen als Schrift gab es nicht oder nur selten.
- Obwohl die Tage der Germanen längst vorbei sind, finden germanische Runen heutzutage noch immer Verwendung. Dies ist vor allem bei okkulten oder esoterischen Handlungen der Fall.
- Außerdem werden Sie davon abgeleitet, andere, frei erfundene Runenalphabete zu finden, welche z. B. in Filmen oder Büchern zum Einsatz kommen.
Wissenswertes über das Alphabet
- Es existiert kein einziges Runenalphabet, von welchem sich alle einzelnen Bedeutungen ableiten ließen. Dies sei hängt einerseits damit zusammen, dass sich gleiche Runen in ihrer jeweiligen Aussprechweise stark voneinander unterscheiden können. Andererseits variierten die Runenfolgen auch mit der Zeit, sodass sich Unterschiede in ihrer Zahl und Art ergeben.
- Das früheste bekannte Alphabet in der Form der germanischen Runen besaß dabei 24 Einzelrunen und wurde wahrscheinlich von lateinischen oder griechischen Vorbildern beeinflusst. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass auch durch die Latinisierung verdrängte Schriften von anderen Kulturen in Betracht kommen können.
- Die älteste, bereits oben angedeutete Runenreihe heißt "Futhark", benannt nach den ersten sechs Runen.
- Diese wurde im Laufe der Zeit von einzelnen Stämmen (z. B. den Sachsen) erweitert. Gerade in England und auch in Skandinavien hielten sich germanische Runen dabei noch lange Zeit, trotz der vorherrschenden Latinität, als Parallelsprache.
- Dies ist dabei wohl auch der Grund, dass die Runen nicht untergingen, sondern gut dokumentiert waren.
- Eine Runenschrift kann als Besonderheit von links nach rechts oder von rechts nach links geschrieben sein. Dies kann sogar soweit gehen, dass sich die Schreibrichtung von Zeile zu Zeile ändert.
- Als weiteres Merkmal bietet die Runenschrift noch sogenannte Verschmelzungen. Bei diesen fallen zwei Runen zu einem Wort oder Laut zusammen, so wie dies z. B. im Deutschen mit den Monophthongen ist.
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