Die Formen "genießt" und "genossen"
Bei den beiden Formen von "genießt" und "genossen" handelt es sich zunächst einmal um das selbe stark konjugierte Verb. Im akustischen Sprachgebrauch hören sich diese beiden Formen jedoch ähnlich an und werden mitunter auch mit anderen Worten verwechselt.
- Ursprung des Problems ist zunächst das Verb "genießen". Dabei handelt es sich um die Tätigkeit des Erfreuens an einem Gegenstand oder Sachverhalt. Die Grundstruktur des Satzes kann dabei über "Jemand genießt etwas" ausgedrückt werden.
- Das Verb wird, wie bereits erwähnt, stark konjugiert. Das heißt, dass es in den Vergangenheitsformen eine Veränderung durchmacht. Wenn eine Person etwas genießt, handelt es sich dabei zunächst um die Gegenwart oder die Zukunft. Deutlich ist dies etwa bei "Jemand genießt gerade etwas" oder "Jemand wird etwas genießen". Im Präteritum wandelt sich der Stammvokal jedoch zu einem O, wodurch "genossen" entsteht. Als Beispiel ausgedrückt heißt dies, dass "Jemand etwas genoss" oder "Jemand etwas genossen hat". Das ß wird somit durch ein ss ersetzt.
Die richtige Formulierung für das Niesen
Nun gibt es einen Unterschied zwischen dem starken Verb "genießen" und dem Verb "niesen", welches sich auf den Vorgang bezieht, der meist durch ein Kribbeln in der Nase ausgelöst wird. Hier ist zunächst ein grundsätzlicher Unterschied im Wort selbst zu erkennen, da beim "Niesen" kein ß mehr vorliegt.
- Weiterhin wird das Verb "niesen" auch nicht stark gebeugt, sondern schwach. Das heißt, es behält seine Form auch in der Vergangenheit bei.
- Entsprechend ließe sich als Beispiel der Satz "Ich nieste" oder "Ich habe geniest" bilden. Das Problem, welches sich bei "niesen", "genießt" oder "genossen" zeigt, ist ein klassischer Denkfehler, der auch bei anderen Worten, beispielsweise bei dem richtigen "gewinkt" und dem falschen "gewunken" auftritt.
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