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Genie das Wolfskind - Wissenswertes über die Geschichte

Wolfskinder - von unfassbaren menschlichen Tragödien ist die Rede
Wolfskinder - von unfassbaren menschlichen Tragödien ist die Rede © D.A. / Pixelio
Im Laufe einer etwa 700jährigen Geschichte sind die Schicksale von 50 sogenannten Wolfskindern dokumentiert. Eines von ihnen war Genie, ein Mädchen aus Los Angeles, welches am 18. April 1957 geboren wurde. Mit 13 Jahren entkam sie dem grauenhaften Gefängnis ihres Elternhauses und durfte sich danach jahrelangen wissenschaftlichen Untersuchungen und zahlreichen misslungenen Sozialisierungsversuchen unterziehen. Eine wahrlich unfassbare Geschichte, die selbst heute noch viele, viele Fragen aufwirft.

Das tragische Leben vom Wolfskind Genie

Genie war noch nicht einmal zwei Jahre alt, als sie von ihrem wahnsinnigen Vater Clark W. ins Schlafzimmer gesperrt wurde, weil er der Meinung war, sie sei geistig behindert.

  • Tagsüber band er sie an einem Toilettenstuhl fest, nachts wurde sie in einer eigens von ihm angefertigten Zwangsjacke in ein Gitterbett gelegt.
  • Ihre Mutter, die fast blind und noch dazu psychisch gestört war, unternahm nichts dagegen. Erst, als sie mit der fast 13 jährigen Genie beim Sozialamt der Stadt um finanzielle Unterstützung bat, fiel der Sachbearbeiterin die "verhutzelte" Haltung, der üble Geruch sowie das totale sprachliche Unvermögen des völlig ausgemergelten Mädchens mit der "Hutzelhaltung" auf.
  • Die Beamtin verständigte sofort die Polizei, was allerdings den Leidensweg von Wolfskind Genie keineswegs beenden sollte. Im Gegenteil.

Ihr Vater suchte den Freitod, um sich der Verantwortung für die Marter seines Kindes zu entziehen.

Das wurde aus dem Mädchen, das nie eine echte Chance hatte

  • Das Wolfskind Genie wurde zunächst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo es sich zahlreichen Tests und Experimenten unterziehen musste.
  • Gleichwohl stellte man bei ihr eine ausgeprägte Form von Hospitalismus fest, eine massive Hitze- und Kälteunempfindlichkeit sowie ein ausgeprägtes Desinteresse an allen Geschehnissen in ihrem engeren (sozialen) Umfeld.
  • Eine echte, direkte Bezugsperson hatte Genie nie. So lebte sie eine Zeitlang im Haus des leitenden Wissenschaftlers, danach schickte man sie in eine Pflegefamilie. Selbst in diesem Umfeld tat man ihr Leid an und behandelte sie lieblos.
  • Im Anschluss an diese Zeit nahm ihre Mutter sie zu sich und Genie lebte mit ihr - man glaubt es kaum - erneut in dem Haus, in dem sie so viele Jahre lang gefesselt und misshandelt worden war.
  • Währenddessen entschied ihre Mutter, Genie völlig von der Außenwelt abzuschotten.
  • Den Wissenschaftlern von damals wurde die Kontaktaufnahme zu ihrem "menschlichen Forschungsobjekt" rechtlich untersagt.

Mittlerweile lebt das einstige Wolfskind Genie in einem Pflegeheim für psychisch kranke Menschen. Endlich hat sie ihre Ruhe und erfährt eine liebevolle Betreuung durch das Pflegepersonal.

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