Deutsche Diplomaten haben im Allgemeinen ein relativ gutes Image. Einige ihrer Kollegen erscheinen erst dann in der Presse, wenn sie unter Alkoholeinfluss Autos demolieren oder Hauspersonal ausbeuten. Dazu kommt, dass sie wegen ihrer Immunität zumindest im Gastland nicht zur Rechenschaft zu ziehen sind.
Warum sollte man Diplomat werden?
Ihr Arbeitsplatz: die Welt - so heißt es auf der Website des Auswärtigen Amtes. Als offizieller Vertreter der Bundesrepublik Deutschland erhalten Sie eine besondere Wertschätzung wie sonst nirgendwo.
- Als Angehöriger des Diplomatischen Korps bewegen Sie sich inmitten der Mächtigen. Sie sind an internationalen Entscheidungen aktiv beteiligt. Zudem wird der Job gut bezahlt. Bei Frauen haben Sie einen Extrastein im Brett, denn die finden Menschen in diesem Beruf generell attraktiv.
- Da Sie auf der außenpolitischen Bühne stets das Wohl Deutschlands im Sinn haben müssen, sollten Sie über die Gabe zum Lügen verfügen. Nur in sehr wenigen Ausnahmefällen schadet es nicht, wenn Sie Ihrem Gegenüber die Wahrheit auftischen.
- In jedem Fall ist Diplomatie eine Kunst. Da kann es passieren, dass Sie jemanden sprichwörtlich in die Hölle verschicken, derjenige bemerkt das nicht, freut sich im Gegenteil auf die Reise.
Ausbildung, Karriere und Gehalt
Das Auswärtige Amt ist immer an Persönlichkeiten mit strategischem Weitblick interessiert. Für eine Laufbahn im höheren Dienst müssen Sie ein Auswahlverfahren überstehen und eine 14-monatige Ausbildung absolvieren. Während der Ausbildung sind Sie als Referent/-in in Berlin oder an Botschaften, Konsulaten und ständigen Vertretungen tätig.
- Hier tragen Sie auch Personalverantwortung und kümmern sich um finanzielle Ressourcen. Etwa zehn bis 15 Jahre dauert es, bis Sie den Aufstieg zum Referatsleiter schaffen. Im Ausland können Sie Leiter einer Abteilung einer größeren Botschaft werden und selbst das Amt des Botschafters übernehmen.
- Beim Auswärtigen Amt beginnen pro Jahr 35 bis 45 Personen die Vorbereitung für den höheren auswärtigen Dienst. Gute Chancen haben Sie als Fachleute für bestimmte Regionen und Sprachen oder Wirtschaftswissenschaftler. Auslandserfahrung ist durchaus von Vorteil.
- Das Gehalt als Diplomat richtet sich nach der jeweiligen Besoldungsgruppe für Bundesbedienstete. Je nach Anstellungsort können Sie mit einer Art Gefahrenzulage kalkulieren.
- Das Gehalt als Diplomat in Washington beinhaltet wie bei einem Dienstort in Afrika ein bestimmtes Grundgehalt. Die unterschiedlich hohen Zulagen richten sich nach einem Punktekatalog, den das Auswärtige Amt für die jeweilige Region bereithält.
- Als Einstiegsgehalt erhalten Anwärter während der Ausbildung ein Grundgehalt von etwa 1.200 Euro. Das Doppelte erhalten Juristen mit zweitem Staatsexamen. Nach Abschluss der Ausbildung steigt der Verdienst je nach Einsatzort auf bis zu 6.700 Euro plus Zulagen.
Je größer die mögliche Gefährdung (Sicherheits-, Klimabedingungen) und die Lebenshaltungskosten vor Ort, desto höher sind die Zulagen. Mit wachsender Bedeutung einer Auslandsvertretung steigt immer auch die Besoldungsgruppe.
- Was verdient ein Diplomat? - Wissenswertes zur Besoldung im diplomatischen Dienst
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