Paraffinieren und der Gefrierpunkt von Heizöl
Erreicht das Heizöl niedrige Temperaturen, beginnen die enthaltenen Paraffine auszuflocken. Bereits ab einer Öltemperatur von plus drei Grad können sich diese Paraffin-Kristalle bilden. Paraffin-Kristalle können in großen Mengen die Ölleitungen und auch die Filter verstopfen.
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Bei Temperaturen ab minus zehn Grad setzt der sogenannte Stockpunkt ein. Das bedeutet, dass das Öl ab diesem Zeitpunkt nicht mehr fließfähig ist und dadurch auch nicht mehr durch die Leitungen fließen kann. Haben sich die Paraffine vollständig auskristallisiert, wird oftmals auch vom Gefrierpunkt für Heizöl gesprochen. Dieser hängt sehr stark vom jeweiligen Heizöl und den enthaltenen Zusatzstoffen ab.
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In einem Öltank werden in der Regel große Mengen Öl gelagert, sodass dieses auch bei sehr tiefen Außentemperaturen nicht so schnell abkühlt. Erst wenn im Tank nur noch sehr geringe Mengen gelagert werden, erhöht sich das Risiko, dass das Öl auskühlt und die Paraffine im Öl ausflocken und die Leitungen verstopfen.
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Soll die Heizung auch noch bei sehr tiefen Temperaturen einwandfrei funktionieren, können Sie dem Heizöl beim nächsten Tanken Fließverbesserer beimischen. Diese begrenzen zwar nicht das Paraffinieren, aber die Größe der Paraffine kann dadurch verkleinert werden. Dadurch können Sie sicherstellen, dass das Öl auch bei niedrigen Temperaturen durch die Leitungen fließt.
Heizungsanlage und Öltank frostsicher aufstellen
Für eine störungsfreie Funktion der Heizungsanlage sollten Sie für einen frostsicheren Betrieb der gesamten Anlage sorgen. Dazu zählt der Öltank genauso, wie die Rohrleitungen der Anlage. Häufig reicht eine Dämmung des Heizungsraums bereits aus.
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Verlaufen einzelne Rohre der Heizungsanlage an den Außenwänden, dann kann eine Dämmung oder auch eine zusätzliche Rohrbegleitheizung helfen, dass die Leitungen nicht so schnell einfrieren.
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Auch eine Tankheizung kann bei sehr tiefen Temperaturen helfen, die Funktion der Heizungsanlage zu gewährleisten.
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Haben sich bereits Paraffine im Öl gebildet, dann lassen sich diese auch wieder auflösen. Das ist durch einen gleichmäßigen Temperaturanstieg möglich. Ab etwa plus zehn Grad beginnen Paraffine zu schmelzen und das Öl kann wieder bedenkenlos verwendet werden.
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Sind die Ölleitungen bereits eingefroren oder verstopft, dann sollten Sie diese nur schonend wieder auftauen. Hilfsmittel, mit welchen zu heiße Temperaturen erzeugt werden, wie zum Beispiel Wärmelampen, sollten Sie nicht verwenden. Das liegt daran, das sich Öldampf ab 55 Grad bilden kann. Dieser Öldampf ist zündfähig, sodass sich das Öl bei unsachgemäßer Erhitzung entzünden kann.
Haben Sie Ihre Heizungsanlage in einem frostsicheren Raum untergebracht, dann müssen Sie in der Regel nicht befürchten, dass der Gefrierpunkt von Heizöl erreicht wird. Sollten dennoch Störungen auftreten und Leitungen eingefroren sein, empfiehlt es sich, einen Fachmann zurate zu ziehen, damit die Leitungen wieder sicher aufgetaut werden können.
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