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Gebiss der Kuh

Schneidezähne hat die Kuh nur unten
Schneidezähne hat die Kuh nur unten
Rinder gehören weltweit zu den beliebtesten Nutztierrassen. Auch Sie haben sicher schon Erfahrungen mit ihren Produkten gemacht. Wir nutzen von Rindern Milch, Fleisch und die Haut als Leder, in Indien werden sie vielerorts als heilig verehrt. Als Wiederkäuer sind sie durch das klimaschädliche Methangas, das sie ausstoßen, immer wieder Thema aktueller Umweltschutz-Debatten. Doch viele Menschen wissen nur wenig über den komplexen Verdauungsapparat der Kuh. Wie bei jedem Säugetier startet dieser im Maul, in dem sich ein Gebiss befindet, das ganz anders ist, als Sie es vielleicht von vielen anderen Tieren kennen.

Gebiss von Wiederkäuern – die Merkmale

Wiederkäuer, zu denen auch die Rinder gehören, haben vier Mägen und verdauen ihr Futter auf eine andere Art, als Tiere mit nur einem Magen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Verdauungssystems ist das Gebiss. Denn wie der Name „Wiederkäuer“ schon sagt, wird das Futter hier mehrmals gekaut. Die Art des Futters hat weitere Einflüsse auf das Gebiss der Kuh. Da sie große Mengen an Gras, Heu oder Stroh damit zerkleinern muss, hat sie große Backenzähne, mit denen auch hartes, trockenes Gras regelrecht zermahlen wird. Rinder umwickeln das Gras mit ihrer langen Zunge und reißen es dann mithilfe der unteren Schneidezähne aus. Deshalb brauchen Rinder keine oberen Schneidezähne. Diese wurden im Laufe der Evolution durch eine Kauplatte aus Horn ersetzt, mit der sie kurzes Gras abbeißen können.

  • Rinder und andere Wiederkäuer haben 6 Schneidezähne, zwei flache Eckzähne und oben im Gebiss keine Schneidezähne, sondern eine Kauplatte aus Horn, die durch Knorpel verhärtet ist.
  • Die Backenzähne der Kühe sind groß und flach und können Futter wie Mühlsteine zermahlen. Davon hat sie unten und oben auf jeder Seite 6 Stück.
  • Zwischen den Schneidezähnen, beziehungsweise der Kauplatte, und den Backenzähnen gibt es eine freie Lücke, in der gar keine Zähne wachsen. Weil die Kuh ein Pflanzenfresser ist, braucht sie keine scharfen Eckenzähne.

Die Kuh kaut doppelt

  • Das Urrind lebte ähnlich wie heutzutage Rehe oder Hirsche im Wald. Da es zu Urzeiten noch große Raubtiere gab, mussten sich die Herden bei der Futteraufnahme beeilen und rissen ihr Futter schnell aus und schluckten es direkt runter. Deshalb nehmen Rinder auch heutzutage ihr Futter fast ungekaut auf. Später suchen sie sich einen ruhigen Platz, legen sich hin und würgen die Grasbüschel nach und nach wieder hoch. Durch die Pansenflüssigkeit ist das Futter dann auch gut eingeweicht und kann von den Kühen gründlich zerkaut werden.
  • Rinder sind also Wiederkäuer mit vier Mägen, die keine oberen Schneidezähne haben, ihr Futter mit der Zunge ausreißen und zweimal kauen. Das erklärt, warum Sie Kühe oft auf der Weide liegen sehen, die sich unter einem Baum auszuruhen scheinen, dort aber vor allem fleißig kauen und schlucken, ohne einen Bissen Gras auszureißen.
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