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Gebärmutterhals verkürzt - Zerfixinsuffizienz

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Schwangere Frau hält ihren Babybauch.
Schwangere Frau hält ihren Babybauch. © Daniel Reche / www.pexels.com
Während der Schwangerschaft wird man als werdende Mutter oftmals mit bislang unbekannten Begriffen konfrontiert. Wenn man nun die Diagnose Zervixinsuffizienz erhält, fragt man sich: Was bedeutet das und was kann man dagegen tun?

Was ist eine Zervixinsuffizienz (Gebärmutterhalsschwäche)?

Gebärmutterhalsschwäche, Zervixinsuffizienz, Muttermundschwäche, das bedeutet alles dasselbe, nämlich, dass der Gebärmutterhals (Zervix) kürzer und weicher ist, als das in der Regel bei den Frauen ist. Das kann zu einer möglichen Frühgeburt führen, da sich der Muttermund schneller öffnen kann. Die Gefahr einer Frühgeburt steigt prozentual im Verhältnis zur Verkürzung:

  • Länge unter 25 mm, Frühgeburtsrisiko bei etwa 20%
  • Länge unter 20 mm, Frühgeburtsrisiko steigt auf ca. 25%
  • Länge unter 15 mm, Frühgeburtsrisiko liegt bei etwa 50%

Welche Symptome sollte man beachten?

Die Symptome sind oft nicht typisch oder spezifisch, was es schwieriger macht, eine Gebärmutterhalsschwäche selbst zu erkennen. Hier ist es wichtig auf folgende Dinge zu achten:

  • Einige Frauen haben periodenartige Schmerzen und das Gefühl, dass sich der Bauch einzieht.
  • Manche empfinden einen Druck, der nach unten zieht. Das kann sich in der Region des Schambeins bemerkbar machen, aber auch ein Ziehen im Leistenbereich oder dem unteren Rücken verursachen.
  • Wenn die Geburt kurz bevorsteht, entstehen häufig dieselben Symptome, denn der Muttermund öffnet sich mit der Wehentätigkeit und das geht erst, wenn sich der Gebärmutterhals zurückzieht. Hier spürt man jedoch in der Regel deutliche Wehen, wenn die Insuffizienz vorzeitig auftritt, wird das nicht von Wehenschmerzen begleitet.

Wer hat ein erhöhtes Risiko für eine Zervixinsuffizienz?

Es gibt ein paar Anhaltspunkte, die es wahrscheinlicher machen, dass man eine Gebärmutterhalsschwäche entwickelt oder bereits hat:

  • Oftmals entsteht diese Schwäche durch Entzündungen in der Scheide oder direkt am Gebärmutterhals. Es sind spezifische Botenstoffe, die bei einer Entzündung vorkommen und eine Verkürzung herbeiführen können.
  • Mehrlingsgeburten haben häufiger eine Zervixinsuffizienz zur Folge, denn das erhöhte Gewicht überlastet den Muttermund, was zur Schwäche führen kann.
  • Ebenso kann die Ursache sein, dass man sehr viel Fruchtwasser hat, was ebenfalls Druck ausübt.
  • Sollte eine Operation im Bereich des Gebärmutterhalses vorgenommen worden sein, etwa zur Therapie bei Krebs, kann das ein Faktor sein, der das Gewebe durch die Entnahme von Teilen davon, geschwächt hat.
  • Ein insgesamt eher schwaches Bindegewebe kann sich auch in einer Gebärmutterhalsschwäche äußern, hier ist ein Risikofaktor das Rauchen.
  • Starkes Über- oder Untergewicht birgt Risiken.
  • Vorangegangene Fehl- oder Frühgeburten erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Schwäche des Gebärmutterhalses.
  • Wenn die werdende Mutter über 35 Jahre ist.

So sollte man sich bei der Diagnose verhalten

Meistens wird im Rahmen der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen festgestellt, ob man eine Zervixinsuffizienz hat.

  • Eine gezielte Vorbeugung ist nur insofern möglich, dass man Nikotin meidet und Stress umgeht. Wenn der Arzt die Befürchtung hat, dass die Schwäche zu einer Frühgeburt führen könnte, wird er die Frau schon vor Beginn des eigentlichen Mutterschutzes krankschreiben. Das gilt für körperlich und psychisch stark belastende Berufe.
  • Wer in der Vergangenheit schon einmal diese Diagnose erhalten hat, sollte bei einer erneuten Schwangerschaft die Termine zur Vorsorge engmaschiger legen.
  • Je nach Grad der Verkürzung des Gebärmutterhalses wird der Gynäkologe gegebenenfalls Bettruhe verordnen. Der Druck auf den Zervix ist im Liegen am geringsten, selbst bei Sitzen drückt das Gewicht auf den Muttermund. Am besten ist hier eine Seitenlage mit erhöhtem Becken.
  • Sinnvoll ist es, je nach Diagnose auf Geschlechtsverkehr und Sport zu verzichten und Stress zu vermeiden.
  • Wenn die Schwäche so bedenklich ist, dass sie zu einer Frühgeburt führen könnte, wird ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Das wird jedoch der behandelnde Arzt entscheiden.

Es ist wichtig eine Zerfixinsuffizienz rechtzeitig zu bemerken und auch bei scheinbar kleinen Symptomen Rücksprache mit dem Arzt zuhalten und die regelmäßigen Vorsorgetermine wahrzunehmen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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