Sie sind stolzer Besitzer eines neuen Stück Lands, haben aber vom Gärtnern keine Ahnung. Kein Problem. Wenn Sie sich am Anfang auf einige wenige Staudenarten beschränken, die wenig Pflege brauchen, entstehen schnell eindrucksvolle Blickpunkte im Garten.
Bevor Sie loslegen - eine kleine Einführung
- Achten Sie beim Kauf der Stauden auf die Etiketten, auf denen neben der Wuchshöhe und Blütezeit auch die Standortansprüche angegeben sind. Pflanzen, die einen sonnigen Standort brauchen, kümmern im Schatten, und umgekehrt.
- Leitstauden prägen den Charakter des Beets. Die übrigen Pflanzen sollten Sie auf diese abstimmen.
- Der Leitsatz von Staudenpapst Karl Foerster „Es wird durchgeblüht!“ lässt sich nicht immer umsetzen. Ganzjährig blühende Beete lassen sich nur in großen Gärten verwirklichen.
- Beschränken Sie sich auf wenige Arten und Farben und konzentrieren Sie sich auf einen Blütenhöhepunkt pro Beet. Legen Sie je ein Beet mit Frühlings- und Frühsommerblühern an, ein Beet für den Hochsommer und eines für das große Herbstfinale. Dann gibt es im Garten immer etwas zu sehen.
- Wählen Sie als Fußvolk Frauenmantel und Storchschnabel. Sie bezaubern unaufdringlich mit ihrem reichen Blütenflor, schließen Lücken im Beet und helfen damit, den Boden feucht zu halten und Unkraut zu unterdrücken.
- Vermeiden Sie ein wildes Durcheinander, sondern pflanzen Sie einzelne Arten stets in Gruppen. Das erhöht die Wirkung und bringt Ruhe in die Pflanzung.
- Achten Sie außerdem auf die Höhenstaffelung: Hohe Arten pflanzen Sie in den hinteren Teil einer Rabatte bzw. bei Inselbeeten in die Mitte, davor mittelhohe und niedrige Arten.
Klassiker mit Erfolgsgarantie
- Pfingstrosen: Wählen Sie den Platz für Ihre Pfingstrosen mit Bedacht, denn sie nehmen ein späteres Umpflanzen sehr übel. Sie können jahrzehntelang am selben Platz bleiben und werden dabei immer schöner. Wenn Sie eine Pfingstrose dennoch umpflanzen, müssen Sie damit rechnen, dass die Blühfreudigkeit eine Weile darunter leidet. Pfingstrosen blühen im Mai und Juni in allen Farbtönen von Weiß bis Karminrot.
- Rittersporn: Pflanzen Sie den Rittersporn in ein sonniges Beet und schützen Sie den Austrieb vor Schneckenfraß. Nach der ersten Blüte im Juni/Juli schneiden Sie die Pflanzen auf 10 Zentimeter zurück, sie blühen dann im Herbst ein zweites Mal. Versorgen Sie den Rittersporn im Frühjahr und nach dem Rückschnitt mit Kompost und gießen Sie in trockenen Zeiten reichlich. Rittersporn blüht in allen Blaufacetten sowie in Weiß und lässt sich nicht nur zu Rosen sehr gut kombinieren.
- Astilben: Wenn Sie Farbe für Ihr schattiges Beet suchen, wählen Sie die fedrigen Astilben, die mit ihren Farben Weiß, Rosa und Rot dunklere Gartenecken zum Leuchten bringen. Wählen Sie verschiedene Arten mit gestaffelten Blütezeiten und kombinieren Sie die Pflanzen mit Farnen, Gräsern und Funkien. Obwohl Astilben halbschattige und schattige Plätze bevorzugen, können Sie sie auch an sonnige Stellen pflanzen, wenn der Boden frisch und feucht ist.
- Taglilien: Sie können im Garten sehr alt werden und werden dabei immer attraktiver und blütenreicher. Obwohl eine Blüte nur einen einzigen Tag hält, schiebt die Pflanze wochenlang zahlreiche Blüten nach. Kombinieren Sie Arten, die bereits im Mai blühen (zum Beispiel Hemerocallis citrina), mit solchen, deren Blütezeit in den Monaten Juli bis September liegt. Dann bekommt Ihr Beet für viele Monate Farbe. Taglilien sind in vielen Blütenfarben und -formen zu haben und wecken bei so manchem die Sammelleidenschaft. Außerhalb der Blüte sorgen die grasartigen Blatthorste für Leichtigkeit und Ruhe im Beet.
- Herbstastern: Ab September bis in den November hinein schlägt die große Stunde der Herbstastern. Zahlreiche Blütensterne in Weiß, Rosa, Pink und noch mehr Blautönen lassen den Garten auch an trüben Tagen erstrahlen. Pflanzen Sie Herbstastern in sonnige, nährstoffreiche Beete und achten Sie auf gute Bewässerung. Die günstigste Pflanzzeit liegt im Frühjahr. Raublattastern verkahlen im unteren Bereich, kombinieren sie diese deshalb mit Kissenastern oder anderen niedrigen Stauden. Versorgen Sie Ihre Astern im Frühjahr und Herbst mit Kompost und verjüngen Sie die Pflanzen durch Teilung, sobald sie nach einigen Jahren in der Mitte verkahlen.
Und wie geht es weiter? Kaufen Sie sich ein gutes Buch über Stauden (zum Beispiel: "Stauden - Die große Enzyklopädie" von Graham Rice), lesen Sie Gartenzeitschriften ("Mein schöner Garten"; "Gartenspaß"; Gärtnern leicht gemacht"; "Gartenflora") und besuchen Sie Staudengärtnereien. Schon bald bekommen Sie ein Gefühl dafür, was Ihnen gefällt und welche Pflanzen sich für Ihren Garten eignen. Mut und Lust zum Experimentieren und Gestalten kommen dann von ganz allein.
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