So läuft die Friseurprüfung ab
Die Friseurprüfung folgt genau festgelegten Kriterien.
- Friseurinnen und Friseure waschen, schneiden und föhnen nicht nur Haare, sie müssen sich auch mit deren Pflege und mit speziellen Haarproblemen auskennen. Sie müssen wissen, welche Frisur zu welchem Gesicht passt und Frisuren für verschiedene Gelegenheiten beherrschen, beispielsweise Hochsteckfrisuren für feierliche Anlässe. Darüber hinaus sollten sie sich mit Maniküre und Make-up und auch häufig mit Nageldesign auskennen. Erforderlich ist zudem, dass sie mit anderen Menschen kommunizieren können, denn sie müssen ihre Kunden nach deren Wünschen fragen und sie beraten. Dazu gehören natürlich auch freundliche Umgangsformen.
- Die Ausbildung zum Friseur ist bundesweit geregelt und dauert drei Jahre. Die Anforderungen sind in der Handwerksordnung (HwO) geregelt.
- Seit 2008 gilt für das Friseurhandwerk eine sogenannte gestreckte Gesellenprüfung. Anstatt der bis dahin üblichen Zwischenprüfung erfolgt nun nach eineinhalb Jahren Teil I der Gesellenprüfung, am Ende der Ausbildung folgt Teil II. Die Gesellenprüfung Teil I zählt 25 Prozent zur Endnote Teil II 75 Prozent.
- Teil I der Prüfung umfasst den Prüfungsbereich 1, nämlich „Klassische Friseurarbeit“. Dazu gehört unter anderem, dass die Auszubildenden Haar und Kopfhaut beurteilen, reinigen und pflegen sowie die Kopfhaut mit verschiedenen Techniken massieren können, dass sie die klassischen Schnitttechniken beherrschen und außerdem die Haare auf verschiedene Weise gestalten können. Erwartet wird auch ein serviceorientierter Umgang mit Kunden.
- Teil II umfasst die Prüfungsbereiche 2 bis 5, dies sind Friseur- und Kosmetikdienstleistungen, Friseurtechniken, Betriebsorganisation und Kundenmanagement sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Die Prüflinge müssen hier unter anderem zeigen, dass sie Haare mit modernen Techniken schneiden, Kunden unter Berücksichtigung der Haarqualität, sowie ästhetischen Kriterien beraten und die Beratung auch umsetzen sowie Arbeitsabläufe systematisch planen können. Hinzu kommt ein Wahlmodul wie beispielsweise „Pflegende Kosmetik“ oder „Nageldesign“
- Zu beiden Teilen gehört eine praktische Prüfung, bei der die Auszubildenden jeweils eine Friseurarbeit an einem weiblichen und einem männlichen Modell ausführen müssen − wobei die Anforderungen bei der Abschlussprüfung natürlich höher sind − sowie eine sechzigminütige schriftliche Prüfung.
So bereiten Sie sich auf die Prüfung vor
Zur Vorbereitung auf die Friseurprüfung gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Sprechen Sie mit Kollegen und dem Vorgesetzten in Ihrem Ausbildungssalon und lassen Sie sich von diesen Tipps geben. Vielleicht üben Sie auch mit Ihnen.
- Im Buchhandel können Sie sich Bücher zur Vorbereitung auf beide Teile der Gesellenprüfung besorgen, die auf die Lehrpläne abgestimmt sind und alle Bereiche abdecken. Ein gutes Buch enthält exemplarische Prüfungsarbeiten und Prüfungsfragen einschließlich der Lösungen am Ende des Buches oder in einer abdeckbaren Spalte neben den Fragen.
- Die zuständigen Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften oder Friseurinnungen vor Ort halten normalerweise Broschüren für Sie bereit, die Auskunft darüber geben, welche Aufgaben zu erledigen sind, was Prüfer erwarten und worauf sie besonders achten.
- Erkundigen Sie sich außerdem - natürlich rechtzeitig! - bei Ihrer Handwerkskammer, ob sie Gesellenvorbereitungskurse für Friseure anbietet. Viele Handwerkskammern haben solche Kurse im Angebot. Die Kosten, die dafür anfallen, sind unter Umständen gut investiert, wenn Sie Ihnen zum Bestehen der Prüfung verhelfen.
Wer gut vorbereitet in die Friseurprüfung geht, hat gute Chancen, diese auch zu bestehen.
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