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- Grundwissen in organischer Chemie
Formaldehyd - Trivialname für Methanal
- Formaldehyd (mit der Summenformel (CH2O)) ist das einfachste Aldehyd, eine organische Stoffklasse, die durch Oxidation primärer Alkohole entsteht. Kennzeichen ist eine funktionelle Carbonylgruppe mit einer markanten C=O-Doppelbindung.
- Die chemische Bezeichnung (der IUPAC-Name) für Formaldehyd ist übrigens Methanal. Der Name leitet sich von Methanol, dem einfachsten Alkohol, durch Anhängen der Endung -al für Aldehyde ab. Seltener finden Sie auch die Bezeichnung Methaldehyd.
- Der auch heute noch gebräuchliche Trivialname "Formaldehyd" für diese Verbindung entstammt wahrscheinlich dem Lateinischen. So ist "formica" mit "Ameise" zu übersetzen, ein Hinweis darauf, dass dieses einfache Aldehyd durch Oxidation in Ameisensäure verwandelt werden kann.
- Methanal ist (bei Zimmertemperatur) ein farbloses, stechend riechendes und giftiges Gas. Zusammen mit Luft besteht Explosionsgefahr. In großtechnischem Umfang wird das Gas durch katalytische Oxidation von Methanol hergestellt und ist Ausgangsstoff nicht nur für Desinfektions- bzw. Konservierungsmittel (siehe unten), sondern auch für zahlreiche weitere organische Stoffe wie zum Beispiel Kunstharze sowie Medikamente.
Formalin - ein Konservierungsmittel
- Wer Formalin hört, wird sofort an in dieser Lösung eingelegte biologische Präparate denken. Formalin ist tatsächlich in Wasser gelöstes Formaldehyd bzw. Methanal. Das Gas löst sich sehr gut in Wasser und kann beispielsweise als desinfizierende oder konservierende Lösung gekauft werden.
- Mit Formalin lassen sich Gewebeproben fixieren bzw. ganze Gewebeteile konservierend einlegen - siehe die bekannten Flaschen mit den anatomischen oder biologischen Präparaten als Anschauungsmaterial. Wegen der Gesundheitsgefahren (Formaldehyd ist giftig) verwendet man hierfür heute meist Alkohole, zum Beispiel Ethanol.
- Die Wirkung als Konservierungsmittel beruht - grob gesprochen - darauf, dass Eiweiße gehärtet werden. Beim Desinfizieren kommt die Giftwirkung auf Kleinstlebewesen wie Bakterien oder Viren zum Einsatz.
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