Ablauf des 30 jährigen Krieges
Die Bezeichnung 30 jähriger Krieg muss als Oberbegriff verstanden werden. Eigentlich kam es in der Zeit zwischen dem 23. Mai 1618 und dem 24. Oktober 1648 zu einer ganzen Reihe von Kriegen.
- Der Krieg wurde ausgelöst durch den zweiten Prager Fenstersturz, bei dem insgesamt drei Vertreter des Königs zu Schaden kamen und dem Ständeaufstand in Böhmen. Der böhmische Adel protestierte gegen die Vormachtspolitik der Habsburger in Böhmen.
- Der Verlauf des 30 jährigen Krieges ist grob in vier Abschnitte zu unterteilen. Der böhmisch-pfälzische Krieg tobte bis 1623, von 1623 bis 1629 kam es zum dänisch-niedersächsischen Krieg, der schließlich vom schwedischen Krieg 1630-1635 und vom schwedisch-französischen Krieg gefolgt wurde.
Wichtigste Folgen für Deutschland
Am Ende des 30 jährigen Krieges kam es zum Westfälischen Frieden. Zeitgleich kam es auch zum Ende des 80 jährigen Unabhängigkeitskrieges der Niederlande. Der Staat war fortan unabhängig vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
- Die Folgen des Krieges waren vielfältig. Die Friedensverträge hatten unter anderem symbolischen Charakter für das weitere Schicksal der Nationen Europas. Dadurch, dass viele bedeutende Nationen des Kontinents an den Verhandlungen teilnahmen, konnte eine gewisse Stabilität und Sicherheit der nächsten Jahre angenommen werden.
- Des Weiteren kam es zu einer Klärung von religiösen Konflikten. Als dritte Konfession neben der katholischen und lutherischen wurde die reformierte in Deutschland als gleichwertig gebilligt.
- Der Krieg hatte zu hohen Verlusten in ganz Europa geführt. Die Opferzahlen in Deutschland können nur geschätzt werden. Man geht davon aus, dass mindestens ein Fünftel der Bevölkerung durch den Krieg umgekommen ist.
- Darüber hinaus hatte der Krieg auch wirtschaftliche Folgen wie Verwüstungen von Städten, die in vielen Fällen noch Jahrzehnte später nicht ausgeglichen waren.
Der 30 jährige Krieg hatte weitreichende Konsequenzen sowohl für Deutschland als Nation als auch für die Bevölkerung. Großes Leid war über die Menschen gekommen, was sich auch in literarischen Texten zeitgenössischer Dichter niederschlägt: "Tränen des Vaterlandes Anno 1636", ein Sonett von Andreas Gryphius, wird auch heute noch häufig zitiert, wenn man einer kriegsfeindlichen Haltung Nachdruck verleihen möchte.
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