Flugschimmel - was ist das überhaupt?
Sie sind mikroskopisch klein und wahre Überlebenskünstler: Schimmelpilze siedeln sich wie von Zauberhand überall an, wo man sie nicht haben will.
- Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die sich wiederum von organischen Molekülen wie Kohlenhydraten, Eiweiß oder Fett ernähren. Sie gedeihen fast überall - auf und in Lebensmitteln ebenso wie im Mauerwerk, im Erdboden, auf Holz und Papier. Selbst Staub (eine Mischung aus organischem und anorganischem Material) reicht den anspruchslosen Schimmelpilzen als Nährstoff.
- Zum Wachstum brauchen Schimmelpilze neben Sauerstoff vor allem Feuchtigkeit. Ab einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent gedeihen sie bestens; daneben genügt ihnen zum Wachstum bereits die Grundfeuchte vieler Lebensmittel oder eine feuchte Stelle im Mauerwerk.
- Auch die Temperatur spielt eine Rolle: Die genügsamen Schimmelpilze wachsen in Temperaturen zwischen 0 und 60 Grad, am besten jedoch zwischen 20 und 25 Grad. Auf Lebensmitteln vermehren sie sich sogar unterhalb des Gefrierpunktes bei bis zu minus 10 Grad.
- Doch was hat es nun mit dem sogenannten Flugschimmel auf sich? Dazu muss man wissen, dass sich Schimmelpilze über Sporen, also eine Art von winzig kleinen Samen, vermehren. Diese Sporen sind extrem widerstandsfähig und überdauern Hitze, Frost oder Trockenheit jahrelang.
- Wenn diese Sporen einen geeigneten Nährboden und die genannten Lebensbedingungen vorfinden, bilden sie winzig kleine, vielfach verzweigte Pilzfäden. Diese breiten sich kreisförmig aus, bis sie schließlich zu einem sogenannten Pilzrasen wuchern.
- Alle Schimmelsporen sind mehr oder weniger flugfähig. Daher sind sie in unterschiedlicher Konzentration auch überall in der Luft vorhanden. Einzig in sogenannten Reinräumen - darunter fallen zum Beispiel Operationssäle - gibt es keine Schimmelpilze.
- Flugschimmel ist also letztlich jede Art von Schimmelpilz!
Schimmelbefall verhindern - Tipps
Da die Schimmelpilzsporen nun einmal in der Luft herumschwirren, hilft nur eines, um Schimmelbefall zu verhindern - Sie müssen den Sporen ihre Lebensgrundlage entziehen.
- Vor Schimmelbefall an Mauern und anderen Stellen in der Wohnung schützt das richtige Lüften. Am besten öffnen Sie die Fenster auch im Winter alle paar Stunden für fünf Minuten (das sogenannte "Stoßlüften"). Dadurch kann die feuchte Raumluft nach außen transportiert und durch trockenere Außenluft ausgetauscht werden.
- Ebenso wichtig ist es, dass Sie im Winter auch selten genutzte Zimmer auf mindestens 18 Grad heizen. Ansonsten bildet sich in der kühlen Raumluft Kondenswasser, das über kurz oder lang zu Schimmelbildung führt.
- Besonders für Schimmel anfällige Lebensmittel wie Beerenfrüchte sollten Sie möglichst schnell verzehren - sie halten sich auch im Kühlschrank maximal einen Tag. Brot bewahren Sie am besten in einem speziellen Brotkasten auf, den Sie einmal in der Woche mit etwas Essigwasser auswischen.
- Entsorgen Sie verschimmelte Lebensmittel bitte komplett. Es reicht nicht aus, nur die sichtbar befallenen Stellen wegzuschneiden, denn der Schimmel wächst auch da, wo Sie ihn zunächst nicht sehen. Ausnahmen hiervon sind Hartkäse und luftgetrocknete Wurst wie zum Beispiel Salami. Hier reicht es, die befallenen Stellen großzügig wegzuschneiden.
- Bedenken Sie immer, dass Schimmel die Gesundheit gefährdet. Hohe Konzentrationen von Schimmelsporen in der Raumluft können unter anderem Asthma und allergische Reaktionen auslösen. Nicht minder gefährlich sind viele Schimmelpilze, die Lebensmittel befallen. Sie produzieren toxische Gifte, die die Leber schädigen und eine Reihe anderer schwerer Erkrankungen verursachen können.
Sorgen Sie also am besten vor, damit sich der lästige Schimmel erst gar nicht bildet.
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