Warum sind Fertighäuser aus Polen so günstig?
Die Immobilienpreise in Deutschland kennen zurzeit nur eine Richtung, nach oben. Eine Möglichkeit günstig an ein eigenes Haus zu kommen, sind Fertighäuser aus Polen. Polnische Produkte haben leider immer noch einen schlechten Ruf. Es hält sich dabei hartnäckig das Gerücht, dass sie nicht mit der Qualität deutscher Produkte mithalten können und deshalb so günstig sind. Das ist allerdings nur ein Vorurteil, denn beim Fertigbau eines Einfamilienhauses aus Polen kommen keine schlechteren Materialien als in Deutschland zum Einsatz.
In Polen verdienen Arbeiter allerdings deutlich weniger als in Deutschland, wodurch Fertighausfirmen günstiger produzieren können. Die Unternehmen verkaufen i. d. R. nicht nur das Holzhaus, sondern auch den Aufbau mit eigenen Arbeitskräften, deshalb können sie das Eigenheim so günstig anbieten. Der niedrige Preis wirkt sich in den meisten Fällen also nicht auf die Qualität des Fertighausbaus aus. Die Einfamilienhäuser und Energiesparhäuser werden oft nach deutschen Richtlinien gefertigt und stehen damit deutschen Qualitätsstandards in nichts nach.
Aber Vorsicht, achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass der Hersteller auch über entsprechende deutsche Qualitätssiegel verfügt. Wichtige Siegel sind z. B.:
- Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF)
- Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB)
- Bewertungssystem nachhaltiger Kleinwohnungsbau (BNK)
- Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnungen e. V. (RAL)
Mein Profitipp: Vergleichen Sie vor dem Kauf verschiedene Anbieter. Lassen Sie sich dabei nicht vom Preis blenden, sondern achten Sie auf die Siegel, damit Sie keine bösen Überraschungen erleben.
Wer ist der Ansprechpartner beim Bau eines polnischen Fertighauses?
Probleme beim Hausbau können immer auftreten, deshalb ist es wichtig zu wissen, an wen man sich wenden kann, wenn es zu Komplikationen kommt. Einige Hersteller haben sich auf den deutschen Markt spezialisiert und bieten entsprechend einen Kundenservice speziell für deutsche Kunden an. Mit diesem können Sie auch die weitere Planung Ihres Fertighauses besprechen.
Bei vielen Herstellern können Sie Ihr Haus ganz nach Ihren persönlichen Wünschen zusammenstellen und die Wohnfläche an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Es macht allerdings oftmals Sinn, auch bei einem Fertighaus einen Architekten zu engagieren, der die Kommunikation und Planung mit den Handwerkern übernimmt. So sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Worauf Sie bei den Kosten achten sollten
Achten Sie beim Bau auch auf die versteckten Kosten wie z.B. für das Fundament, den Transport und die Bodenarbeiten.
- Auch ein Fertighaus muss, wie alle anderen Häuser, auf einem Fundament gebaut werden, dafür sind Sie in der Regel als Bauherr selbst verantwortlich. Sie müssen sicherstellen, dass das Fundament oder die Bodenplatte fertiggestellt ist, bevor Ihr Traumhaus geliefert und aufgebaut wird. Beauftragen Sie für das Fundament ein lokales Bauunternehmen.
- Kalkulieren Sie auch die Transportkosten aus Polen mit ein. Die können vor allem dann sehr hoch ausfallen, wenn Sie weit weg von der polnischen Grenze wohnen. Die Endmontage der Fertigteile übernehmen bei polnischen Unternehmen normalerweise auch polnische Handwerker.
- Die Kosten steigen außerdem durch die notwendigen Erdarbeiten und Elektroinstallation, die oft nicht vom Fertighausanbieter durchgeführt werden.
Aber Sie können auch mit Förderungen rechnen, denn wer in Deutschland ein Haus baut, kann in der Regel auch eine Förderung durch die KfW-Bank bekommen, das gilt besonders für Energiesparhäuser. Auch in Polen produzierte Häuser sind damit gemeint, wenn sie die Bedingungen für die Förderungen erfüllen. Erkundigen Sie sich bei der KfW-Bank oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) über mögliche Förderprogramme.
Sie wissen jetzt, warum Fertighäuser aus Polen so günstig angeboten werden können und dass das bei Häusern, die ein Siegel haben, nicht auf Kosten der Qualität gehen muss.
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