Was Sie benötigen
- 2 Sammellinsen (mit großer Brennweite)
- passendes Papp- oder Plastikrohr,
- davon eines zum Einschieben
- Kleber bzw. Klebeband
Die ersten Fernrohre, die Linsen benutzten, wurden wahrscheinlich im 17. Jahrhundert von holländischen Kaufleuten gebaut, um auf See einen besseren Überblick zu bekommen. Die Kunde über diese Fernrohre gelangte zu Galileo Galilei wohl über Seefahrer aus Venedig. Kurzerhand baute Galilei solch ein Fernrohr nach und richtete es (wahrscheinlich erstmals) auf den Himmel. Auch wenn Galilei oft als Erfinder des Fernrohrs genannt wird (was definitiv nicht stimmt), entdeckte er mit seinem selbst gebauten Fernrohr die Mondgebirge und die großen Monde des Jupiters.
Linsen für das Fernrohr - darauf müssen Sie achten
- Das einfachste Fernrohr, mit dem man Beobachtungen auf der Erde und einfachste Himmelserkundungen auch schon mit Kindern durchführen kann, enthält nur zwei Sammellinsen (konvexe Linsen).
- Diese beide Sammellinsen dienen als Objektiv (bildet den Gegenstand im Fernrohrtubus vergrößert ab) und als Okular (eine Art Lupe, mit der man das Bild anschaut).
- Bei diesem einfachen Fernrohr entsteht ein umgekehrtes Bild, was bei Himmelsbeobachtungen jedoch nicht weiter stört.
- Leider ist es im Allgemeinen nicht so einfach, gute Sammellinsen für den Fernrohrbau zu bekommen. Diese sollten nämlich nicht nur eine Brennweite im Zentimeter-Bereich haben, sondern auch möglichst großflächig und fehlerfrei sein. Nur so erreichen Sie es, dass das Fernrohrbild auch hell und verzerrungsfrei wird.
- Für den Bau eines einfachen Fernrohrs können Sie beispielsweise Sammellinsen aus Lupen benutzen, vor allem für das Okular.
- Oder Sie fragen bei einem Augenoptiker nach, ob er passende Linsen liefern kann. Auch im Internethandel und bei Firmen, die physikalische Geräte für Schulen liefern, kann man fündig werden.
- Da die Vergrößerung bei einem Fernrohr sich aus dem Verhältnis der Brennweiten von Objektiv und Okular ergibt, sollten Sie entsprechend eine kleinere Brennweite für die Okularlinse nehmen. Beispielsweise erhalten Sie eine Vergrößerung von 5, wenn die Objektivlinse eine Brennweite von 15 cm, die Okularlinse eine Brennweite von 3 cm hat. Keinesfalls dürfen die beiden Linsen ähnliche Brennweiten haben!
- Erst nach dem Kauf der Linsen sollten Sie sich um das Äußere Ihres Fernrohrs kümmern, damit auch alles passt.
Das Fernrohr selbst bauen - so gehen Sie vor
- Bevor Sie das Fernrohr selbst bauen, müssen Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, wie die gegenseitige Lage der beiden Linsen für eine gute Vergrößerung bzw. Abbildung sein muss (und wie lang die beiden Pappröhren werden müssen).
- Am einfachsten gelingt dies, wenn Sie einen weit entfernten Gegenstand (zum Beispiel aus dem Fenster heraus) mit dem Objektiv auf (durchscheinendes) Papier oder einen kleinen hellen Schirm abbilden. Dieses sogenannte Zwischenbild liegt in etwa in der Brennebene der Objektivlinse und ist natürlich umso größer, je größer die Brennweite des Objektivs ist.
- Den Abstand zwischen der Objektivlinse und diesem Zwischenbild messen Sie aus.
- Betrachten Sie dieses Zwischenbild nun mit dem Okular, das ja wie eine Lupe vergrößern soll.
- Diesen zweiten Abstand messen Sie ebenfalls aus. Beide Messgrößen zusammen ergeben die Gesamtlänge Ihres Fernrohrs, das durch Einschieben des Okularteils variiert werden kann.
- Schneiden Sie die beiden Röhren nun passend zu. Beachten Sie, dass die kleinere Röhre zum Betrachten mit dem Okular in die größere hineingeschoben werden kann.
- Kleben Sie nun die beiden Linsen in die jeweiligen Enden der beiden Röhren ein. Eventuell müssen Sie - je nach Größe der Linsen - noch runde Fassungen aus fester Pappe vorbereiten.
Auch wenn Sie zusammen mit Ihren Kindern dieses Fernrohr selbst bauen und dann (leider) keine großen astronomischen Entdeckungen damit machen können, springt vielleicht ein bisschen Begeisterung über, die zum Kauf eines einfachen Fernrohrs, mit dem man gut Mondbeobachtungen durchführen kann, animieren. Schon das Probieren mit den beiden Linsen fördert Wissen und Erkenntnis. Oft genügt es schon, diese beiden Linsen auf einer Art optischen Bank zu befestigen und einfach das Treiben vor dem Fenster zu beobachten.
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