Die Falkennovelle des Italieniers Giovanni Boccaccio handelt vor allem von dem Ritter Federigo degli Alberighi und seiner Geschichte. Hier soll es sowohl um seine Charakterisierung wie auch um die Falkennovelle selbst gehen.
Charakterisierung Ritter Federigo degli Alberighi
Ritter Federigo degli Alberighi ist der Hauptcharakter in der Falkennovelle. Seine Charakterisierung besteht hauptsächlich aus Worten wie: Liebe, Tugend und Opferbereitschaft. Aus Liebe zur hübschen Giovanna verliert er seinen ganzen Besitz - bis auf seinen treuen Jagdfalken. Das Schicksal will es dennoch, dass Federigo und Giovanna bzw. auch deren Sohn zusammenkommen. Der Falke spielt dabei eine entscheidende Rolle. Immerhin wird er von dem Sohn der Angebeten verehrt. Jedoch trifft Federigo eine schwere Entscheidung und lässt den Falken als Braten servieren, als Giovanna ihn besuchen kommt. Diese wollte den Falken jedoch für ihren totkranken Sohn. Ein Dilemma. Als dann auch noch Giovannas Sohn stirbt bricht eine Welt für die edle Dame zusammen. Doch nach allem entscheidet sich Giovanna doch für Federigo. Ein Happy End!
- Federigo gibt alles für seine Liebe zu Giovanna. Genau das macht ihn so besonders. Selbst als er für sein Werben um die edle Dame schon alles verloren hat, opfert er dennoch seinen Falken, das Letzte, was ihm übrig geblieben war - damit Giovanni ein angemessenes Mahl bei ihrem Besuch bei ihm hat. Sein Festhalten an dieser Liebe soll letztlich belohnt werden.
- Die Liebe und Opferbereitschaft von Federigo und sein "Kampf" um Giovannas Gunst sind es letztlich, die siegen. Ein edles Motiv, selbst wenn der Falke - der eigentlich als Symbol für die vielleicht ausweglose Situation Federigos zu sehen ist - am Ende sein Leben lassen muss.
Die Falkennovelle und ihre Besonderheit
- Die Falkennovelle von Giovanni Boccaccio entstand im 14. Jahrhundert. Sie stellt nicht nur einen erzählerischen Wert für den Zuhörer dar, sondern setzte für damailige Verhältnisse auch neue Maßstäbe. Der Falke als Symbol für Federigos Opferbereitschaft zählt in der Literaturwissenschaft als Dingsymbol oder auch Falkenmotiv. Boccaccio galt damit als Vorreiter für spätere Literaten, die sich ebenfalls dieses Symbols bzw. dessen Charakterisierung bemächtigt haben wie beispielsweise der Schimmel im Schimmelreiter von T. Storm.
- Die Novellensammlung oder auch "Dekameron" genannt gilt heute als Ursprung der italienischen Prosa, welches die Weltliteratur nachhaltig beeinflusst hat. Die Falkennovelle ist ein der bekannten Novellen aus dieser Sammlung, welche nicht nur durch die ganz eigene Geschichte besticht, sondern auch durch ihre Wendepunkte und damit Spannungsbogen.
Fazit: Mit seinen Novellen, wie auch der Falkennovelle schrieb Giovanni Boccaccio auch Literaturgeschichte. Der Falke gilt als Symbol und Wendepunkt der Geschichte. Auch andere Literaten verwendeten später eine solche Symbolik für ihre Novellen und Geschichten, um der Charakterisierung ihrer Figuren mehr Dramatik zu verleihen.
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