Erzieher mit Hauptschulabschluss werden - so können Sie sich qualifizieren

Voraussetzungen für die Erzieherausbildung mit Hauptschulabschluss

• Zunächst sollte erwähnt werden, dass die Erzieherausbildung von den einzelnen Bundesländern geregelt wird und es deshalb in den einzelnen Ländern viele Sonderregelungen und Abweichungen gibt, welche unmöglich alle hier aufgeführt werden können.
• Allgemein ist für die Erzieherausbildung mindestens eine Fachoberschulreife (also ein Realschulabschluss) nötig, einige Bundesländer (z. B. Berlin) erwarten von den zukünftigen Erziehern und Erzieherinnen sogar, dass sie Abitur/Fachabitur haben.
• Trotz dieser Vorgaben gibt es einige Möglichkeiten, auch mit Hauptschulabschluss eine Erzieherausbildung zu machen, welche unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen.
• Als Erstes könnten Hauptschulabsolventen mit dem Wunsch, Erzieher zu werden, den Realschulabschluss auf einer Abendschule oder einer Fernschule nachholen. Dies dauert in der Regel 2 Jahre. Der Vorteil ist, dass dieser Abschluss nun die Möglichkeit bietet, sich auf diverse Ausbildungsberufe zu bewerben. Allerdings ist gerade der Erzieherberuf sehr beliebt, weshalb Bewerber mit einer Vielzahl von "Konkurrenten" durchsetzen müssen.
• Hauptschulabsolventen, welche wirklich den festen Wunsch haben, Erzieher zu werden, können auch einen anderen Weg beschreiten: Es gibt in allen Bundesländern die Möglichkeit, zunächst eine Ausbildung als Sozialassistent/in an einer Fachschule/Fachkolleg zu absolvieren, welche 3 Jahre umfasst und automatisch zum Erreichen des Realschulabschlusses führt.
• Bei einem Notendurchschnitt im Zweierbereich ist es möglich, bereits nach 2 Jahren in die 3-jährige Erzieherausbildung zu wechseln, wobei es dafür aber keine Garantie gibt. Interessierte müsse sich wie alle anderen um einen Platz darum bewerben, wobei die Chancen für einen Wechsel nach erfolgreichen 2 Jahren in der Sozialassistenten-Ausbildung sehr gut stehen.
• Das Absolvieren einer Ausbildung in einem beliebigen Bereich führt ebenfalls zum Erreichen des Realschulabschlusses, wobei es sich empfiehlt, eine Ausbildung im sozialen Bereich zu absolvieren (z. B. als Altenpfleger/in), wenn man später als Erzieher/in arbeiten will.
• Aber auch eine Ausbildung in einem technischen Beruf ist nicht unbedingt ein Hindernis, sofern Sie gut erklären können, warum Sie nun in den Erzieherberuf wechseln wollen.
• Es gibt sehr seltene Einzelfälle in denen Bewerber/innen, da sie über jahrelange Berufserfahrung als Erzieher/in verfügten, trotz Hauptschulabschluss eine Erzieherausbildung beginnen durften. Dies wir jedoch einzeln von der jeweiligen Stadtverwaltung entschieden und, wie gesagt, sind das wirklich nur Einzelfälle.

Allgemeine Tipps zur Bewerbung um einen Ausbildungsberuf

• Falls Sie noch nicht in dem Beruf gearbeitet haben, um den Sie sich bewerben, so sollten Sie auf jeden Fall vorher ein Praktikum in diesem Bereich machen.
• Oft ist der Berufsalltag ganz anders als man sich das vorher vorstellt und es wäre wirklich ärgerlich, eine Ausblidung im falschen Bereich zu beginnen.
• Ein Praktikum oder besser mehrere absolvierte Praktika erhöhen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz erheblich. Vergessen Sie nicht, sich eine Praktikumsbescheinigung vom Betrieb ausstellen zu lassen.

Viel Erfolg!