Warum können die Entzündungswerte im Blut erhöht sein?
Entzündungen im Körper sind immer Reaktionen des Immunsystems auf einen Reiz. Das können Keime wie Viren, Bakterien oder Pilze sein oder aber eine Allergie auf Pollen oder Hausstaubmilben. In letzterem Fall reagiert das Immunsystem sozusagen unangemessen, da es sich um an sich harmlose Stoffe handelt.
Bei Autoimmunerkrankungen, beispielsweise Rheuma, greift das Immunsystem den eigenen Körper an.
Wenn sich beim Blutbild herausstellt, dass die Entzündungswerte erhöht sind, beginnt die Forschungsarbeit der Mediziner. Diese gemessenen Werte sind nur ein Parameter für eine verlässliche Diagnose. Wichtig sind hier zusätzlich mögliche Beschwerden des Patienten, etwa Fieber oder Schmerzen.
Zahn- oder Zahnfleischprobleme können auch der Auslöser für erhöhte Entzündungswerte sein, auch wenn man keine Schmerzen hat.
Beim Verdacht auf eine Lungenentzündung sind neben dem Entzündungswert auch noch bildgebende Verfahren wie das Röntgen der Lunge erforderlich und das Abhören des Organs.
Wann gelten die Werte als erhöht?
Es werden im Wesentlichen drei Werte als Marker für Entzündungswerte im Blut gemessen:
- Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein Eiweiß und gehört zum Abwehrsystem des Körpers. Die Leber bildet dieses Protein vermehrt, wenn Entzündungen oder Infektionen im Organismus sind.
- Die Leukozyten sind Immunzellen im Blut selbst. Man kennt sie auch unter der Bezeichnung „weiße Blutkörperchen“, diese sind im Blutfluss enthalten, neben den roten Blutkörperchen (Transport von Sauerstoff) und den Blutplättchen (Gerinnungsfähigkeit des Blutes).
- Die Blutsenkung, genauer die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) trifft eine Aussage wie schnell die roten Blutkörperchen in einer Probe absinken, wenn die Blutprobe zuvor präpariert wurde, dass keine Gerinnung stattfindet. Wenn eine Entzündung vorhanden ist, erhöht das die Geschwindigkeit der Absenkung. Bei manchen Erkrankungen, etwa einer Sepsis (Blutvergiftung) ist das ein typisches Merkmal.
Normale Werte sehen so aus:
-
C-reaktives Protein: bis 5mg/l Blutserum normal, bis 50mg/l leichte Entzündung, bis 100mg/l schwere Entzündung
- Leukozyten: 4000 bis 10 000 Zellen pro Mikroliter Blut
-
Blutsenkung normal für Erwachsene: Frauen 6 bis 30 Milliliter pro Stunde, Männer 3 bis 20 Milliliter pro Stunde
Was passiert bei auffälligen Werten?
Wenn diese Werte sich als auffällig erweisen, wird der behandelnde Arzt weitere Untersuchungen anordnen, je nach Verdacht aufgrund der gemessenen Entzündungswerte.
Die Therapie richtet sich in der Folge nach der Diagnose. Ein Blinddarm wird sehr wahrscheinlich operiert werden, bei rheumatischen Entzündungen werden Medikamente verschrieben, welche die Entzündung auf lange Sicht unterdrücken.
Bei einer Infektion, die durch Bakterien hervorgerufen wird, beispielsweise eine Blasenentzündung, werden Antibiotika eingesetzt. Hier zeigt insbesondere der erhöhte CRP-Wert, dass es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Bei viralen Infektionen ist dieser Wert nur gering oder gar nicht erhöht.
Wenn die Werte nur leicht vom Normwert abweichen, sollte man die Blutuntersuchung nach einiger Zeit wiederholen lassen. Der behandelnde Arzt wird dann mitteilen, ob man etwas unternehmen muss oder erst einmal beobachtet, wie sich die Werte gegebenenfalls ändern.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?