Welche Funktionen haben die Eierstöcke?
Die Eierstöcke gehören zu den weiblichen Fortpflanzungsorganen, darüber hinaus spielen sie jedoch eine wichtige Rolle bei der Hormonproduktion.
- In den Eierstöcken werden die Eizellen gebildet. Vor dort aus wandert die Eizelle über den Eileiter in die Gebärmutter. Wenn sie dort befruchtet wird entsteht ein neues Leben. Die Eierstöcke wechseln sich mit dem Freigeben befruchtungsfähiger Eizellen ab.
- In den Eierstöcken werden folgende Hormone gebildet: Androgen, Progesteron und Östrogen. Diese sind für viele Funktionen im weiblichen Körper notwendig, nicht nur für eine mögliche Schwangerschaft.
- Die gebildeten Hormone haben große Auswirkungen auf die Psyche einer Frau, deshalb kommt es in der Pubertät und in den Wechseljahren häufig zu psychischen Problemen, bis sich der Hormonstatus wieder eingependelt hat.
Was passiert nach der Entfernung der Eierstöcke?
Ob man mit den hormonellen Folgen einer Operation zu kämpfen hat, hängt davon ab, ob beide Eierstöcke entfernt werden oder ob man nur einen entfernen lässt.
- Sollte man aus medizinisch notwendigen Gründen nur einen Eierstock entfernen lassen, hat das keine bedeutenden Auswirkungen, denn der verbleibende Eierstock übernimmt die Funktionen ganz.
- Mit der operativen Entnahme beider Eierstöcke ist die Frau steril, das heißt es können auf natürlichem Weg keine Kinder zur Welt kommen.
- Durch die Total-Operation beider Eierstöcke kommt die Frau sofort in die Menopause, die langsame Anpassung an veränderte Hormongleichgewichte durch die Wechseljahre entfällt komplett. Hier können Auswirkungen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen unvermittelt einsetzen.
- Nach der Operation ist der Hormonhaushalt komplett aus dem Gleichgewicht, somit kommt es in der Folge oft zu Migräne und Übelkeit.
- Die psychischen Auswirkungen der Eierstockentfernung können bis hin zu Depressionen reichen.
- Durch den plötzlichen Hormonmangel kann es zu einem Muskelschwund, Osteoporose (Knochendichteschwund) und Anfälligkeit für Herzerkrankungen kommen.
- Viele Frauen haben nach der Eierstock-Operation Probleme mit der Libido, durch die veränderten Hormone kann es zu Lustlosigkeit und Scheidentrockenheit kommen.
- Im Anschluss an eine solche Operation kommt es immer zu einer speziellen Hormonbehandlung. Hier muss man Geduld haben, nicht immer klappt das Einstellen sofort. Man muss mit einer Übergangsphase rechnen, die hormonbedingte Beschwerden mit sich bringen kann.
Obwohl die Operation als solche kein großer medizinischer Eingriff ist, sind die Folgen weitreichend. Man muss sich gut überlegen, ob man das machen möchte. Es kann natürlich medizinische Gründe geben, die den Eingriff notwendig machen. Hier sollte man dem Urteilsvermögen des behandelnden Arztes vertrauen oder sich eine Zweitmeinung einholen.
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