Cider – ein internationales Getränk
Weder der Name noch das Getränk sind britischen Ursprungs. Apfelschaumwein ist in vielen Ländern der Welt bekannt. Der Ursprung des Namens geht auf das spätlateinische Wort "sicera" beziehungsweise das griechische Wort "sikera" zurück. Im Hebräischen heißt das Getränk "shēkhār". In England haben es vermutlich die Kelten eingeführt. Auf der Insel hat sich ein besonders starker Apfelwein mit einem Alkoholgehalt von teilweise bis zu zwölf Prozent mit wenig Kohlensäure eingebürgert. Die englischen Marken sind zum Teil weltweit erhältlich. Außerdem gibt es in England viele Varianten wie dry (herb), fruity (fruchtig), sweet (süß) und sparkling (sprudelnd), in den Abstufungen lightly (leicht) und medium. In den Pups gibt es neben dem Bierhahn einen für Cider.
Portwein – der Import aus Portugal
In England gibt es wenige Gebiete, die für den Weinbau geeignet sind. Der Import von französischen Produkten scheiterte an den schwierigen politischen Verhältnissen zwischen den beiden Ländern. Seit dem 14. Jahrhundert wurde “Vinho de Lamego“ als Gegenleistung für das Recht Kabeljau vor England zu fischen, aus Portugal bezogen. Der Name Porto tauchte erstmals im Jahr 1678 in Zollpapieren auf. Der süße Wein ist als Dessert beliebt und wird von den feinen Damen gerne als Ersatz für Likör getrunken.
Gin Tonic – ein weit gereistes britisches Getränk
Das Mischgetränk besteht aus zwei Zutaten, die beide nicht aus England stammen. Gin, ein mit Wacholder gewürzter klarer Schnaps hat seinen Ursprung in den Niederlanden. Wilhelm III. von Oranien-Nassau führte den Genever ein, nachdem er den englischen Thron im Jahr 1689 bestieg. Tonicwater, eine bittere chininhaltige Limonade, tranken die Briten in Kolonien als Schutz vor Malaria. Um den Geschmack zu verbessern, versetzten Sie das bittere Wasser mit Gin. Übliche Mischungen bestehen aus einem Teil Gin und einen bis drei Teilen Tonic. Heute ist Gin Tonic ein beliebter Longdrink.
Bier - das englische Nationalgetränk
England ist der zweitgrößte Bierproduzent in Europa. Traditionell brauen die Engländer obergäriges Bier, das bei Temperaturen von 15 bis 25 Grad gärt. Das bekannteste Bier “Ale“ heißt auf der Insel “Bitter”. Es enthält weniger Alkohol und Kohlensäure als europäisches Bier. Ferner lieben die Briten das malzbetonte und stark gehopfte Porter, das in einer stärkeren Ausführung “Stout“ heißt. Diese Biere sind süßlich und haben Karamellaromen. Für deutsche Biertrinker ist die Art wie Engländer das Bier konsumieren befremdlich. Sie trinken es zimmerwarm und ohne Schaum. In den Pups streifen die Wirte den beim Ausschank entstehenden Schaum mit einem Holzspatel ab.
Punsch – die Mischung aus fünf Zutaten
Dieses Getränk brachten Seefahrer der Ostindien-Kompanie nach England. Der Name geht auf ein indisches Getränk, das mit dem Hindiwort “pantsch“ bezeichnet wurde, was auf Deutsch "fünf" bedeutet, zurück. In Indien war eine der fünf Zutaten Arrak. Im 17. Jahrhundert waren die üblichen Zutaten Wasser, Branntwein, Zucker, Pomeranzensaft und Muskatnuss. Wolfgang Amadeus Mozart lernte das Getränk 1764 in England kennen. Zu dieser Zeit kannte auf dem Kontinent niemand den Punsch, der damals sowohl kalt als auch warm getrunken wurde. In England gehört zu Weihnachten der Eierpunsch zur typischen Küche des Landes. Die Rezepte unterscheiden sich vom normalen Punsch durch den Zusatz von Eischnee und mit Rum vermischtem Eigelb.
Tee – das berühmteste Getränk auf den Inseln
Als Katharina Henrietta von Braganza, Infantin von Portugal, am 31. Mai 1662 den englischen König Karl II. heiratete, kannte niemand in England Tee. Durch die Portugiesin und einige Jahre später durch Queen Anne (1665–1714) gewann das Getränk viele Anhänger. Anne weigerte sich zum Frühstück Biersuppe zu konsumieren, sie trank Tee. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts importiert England Tee, zunächst aus China, später aus den Kolonien. Während in den seit 1700 bestehenden Kaffeehäusern Frauen keinen Zutritt hatten, durften sie in die seit 1750 eröffneten Teegärten (tea gardens). Bis 1783 war Tee ein Getränk der Oberschicht, da hohe Teesteuern diesen für die Mittel- und Unterschicht unerschwinglich machten. Heute gehört Tee zum englischen Alltag. Üblicherweise konsumieren die Briten starke, nicht aromatisierte Teesorten. Da es in England nicht üblich ist, die Blätter nach kurzer Zeit aus dem Wasser zu entfernen, ist der Tee bitter. Der herbe Geschmack wird durch Zugabe von Zucker, Milch und heißem Wasser gemildert.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?