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Elektroden schweißen - Anleitung, Tipps & Tricks

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Die Funken fliegen, während ein Handwerker mit Metall hantiert.
Die Funken fliegen, während ein Handwerker mit Metall hantiert. © Daniel Wiadro / unsplash.com
Die Technik des Elektrodenschweißens zu beherrschen kann für Hobby-Handwerker nützlich sein, denn sie ermöglicht es, zwei Metalle miteinander zu verbinden und lässt einige Bastelideen wahr werden. Das Elektrodenschweißen ist mit ein paar einfachen Tipps und Tricks außerdem ganz leicht zu erlernen.

Was ist das Elektrodenschweißen?

Torbögen, Regale, Kleiderständer und viel mehr - immer, wenn es darum geht, eine Verbindung zwischen zwei Metallteilen herzustellen, lässt sich das mit dem speziellen Schweißverfahren des Elektrodenschweißens tun. Es kommt somit also vor allem oft im Heimwerker-Bereich zum Einsatz, kann aber auch in der Automobilindustrie, im Maschinen- oder Schiffsbau angewandt werden. Grundlage für das Elektrodenschweißen ist ein Lichtbogen, der zwischen einer abschmelzenden Stabelektrode und dem zu schweißenden Werkstück entsteht und der deren Verbindung somit ermöglicht. Dabei ist die umhüllte Stabelektrode nicht nur Stromleiter, sondern zur gleichen Zeit auch Schweißzusatzwerkstoff.

Wie funktioniert das Elektrodenschweißen?

Wenn Sie die Technik des Elektrodenschweißens nun selbst einmal ausprobieren beziehungsweise durchführen wollen, können Sie sich dabei an folgenden Schritten orientieren. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie ein entsprechendes Elektrodenschweißgerät beziehungsweise weiteres nötiges Zusatzmaterial wie zum Beispiel  Zangen, eine Drahtbürste oder einen Schweißhelm besitzen. 

  1. Zunächst müssen Sie dafür sorgen, dass der Schweißprozess sicher ist, indem Sie die Arbeiten am besten im Freien oder einem gut durchlüfteten Zimmer durchführen. So brauchen Sie keine Angst vor den dabei entstehenden Gasen haben.
  2. Danach sollte das Metall von Beschichtungen vom Metall befreit und zugeschnitten werden sowie Elektrodenhalter und Massekabel angeschlossen. Stellen Sie außerdem den Schweißstrom nach Herstellerangaben ein.
  3. Nun können Sie die Massezange an einen leitenden Bereich des Werkstücks oder an einen leitenden Werktisch klemmen, bevor Sie die Elektrode zünden. 
  4. Um dies zu tun wird sie im 75 Grad Winkel an die Schweißstelle angeführt und nach einer knappen Sekunde wieder zurückgezogen. So setzen Sie mehrere Schweißpunkte, am besten im Abstand zwischen 5 und 10 Zentimetern.
  5. Diese Punkte lassen sich verbinden, indem Sie die Elektrode anschließend langsam und gleichmäßig zurückziehen. Nun lassen Sie das Metall abkühlen. 
  6. In einem nächsten Schritt können Sie die Schlacke normalerweise ohne großen Aufwand lösen. Hilfreich ist die Verwendung eines Schlackehammers, mit dem Sie sie einfach abschlagen können. 
  7. Abschließend lassen sich Oxidationslagerungen mit einer Drahtbürste entfernen. Empfohlen wird zudem eine finale Rostvorsorge zum Beispiel mit einer Rostschutzfarbe.

Damit saubere Nähte entstehen, lässt sich wie bereits erwähnt ein Schlackehammer einsetzen, denn sie verbergen sich unter der sogenannten Schlackeschicht. Mit ihm sollte es gelingen, die Schlacke zu lösen, sollte das nicht von selbst geschehen. Eine möglichst präzise Arbeitsweise und ein ruhiges Händchen sind allerdings immer eine gewisse Grundvoraussetzung. 

Weitere Tipps und Tricks für das Elektroden Schweißen

Damit das Elektroden Schweißen im Idealfall ganz einfach und Ihren Ansprüchen genügend funktioniert, empfiehlt es sich, die richtige Schweißelektrode auszuwählen. Das geschieht je nach Dicke der jeweiligen Werkstoffs. Für Bleche bis zu 3mm lassen sich Elektroden mit einem Durchmesser von etwa 1,5 mm nutzen, ab einer Materialstärke von circa 6 mm am besten solche mit einem Durchmesser von grob 3,2 mm. 

Auch die Wahl des passenden Schweißstroms wird helfen. Dabei kann man sich grob an einem Wert von circa 30 bis 40 Ampere pro Milimeter Elektrodendurchmesser orientieren. Meist sind die genauen Einstellungen aber auch auf Ihrem jeweiligen Schweißgerät oder der Elektrodenpackung zu finden. 

Des Weiteren ist es ratsam, die zu verschweißenden Werkstücke in der jeweiligen Lage zu fixieren. Hierfür eignet sich eine sogenannte Gripzange besonders gut. Auch kann sich der Einsatz eines Schweißhelms lohnen, denn dank ihm haben Sie beide Hände frei und können sich ganz auf das Schweißen an sich konzentrieren, anstatt ein Schweißschild zu hantieren. 

Wann kann man das Elektroden Schweißen einsetzen?

Das Elektrodenschweißen ist für zahlreiche handwerkliche Projekte besonders geeignet, da es einige Vorteile mit sich bringt. So kann es beispielsweise nahezu alle Stahlsorten miteinander verbinden, gilt als besonders einfach und leicht zu erlernen, aber bei niedrigen Anschaffungskosten trotzdem effizient. Außerdem ist der Schweißprozess recht schnell erledigt und kann selbst bei leicht verunreinigten Materialen - zum Beispiel durch Öl und Rost - angewandt werden.

Vermeiden Sie jedoch, Gusseisen oder Aluminium- oder Chrom-Nickel-Stähle zu verwenden, denn sie gelten als ungeeignet für das Elektroden Schweißen.

Ganz grundsätzlich gilt für das Elektroden Schweißen der gleiche Leitsatz wie für jedes andere Handwerk auch: Übung macht den Meister. So ist es natürlich immer empfehlenswert, erstmal klein zu starten, um sich mit der Technik vertraut zu machen und diese zu verfeinern, bevor Sie sich gleich an ein riesiges "Mammutprojekt" wagen, dessen Ergebnis möglichst perfekt sein soll. Aber wenn Sie erst einmal den Bogen raushaben, können Sie diesen zum Beispiel auch schweißen - zum Beispiel in Form eines Rosenbogens, an dem entlang in Ihrem Garten die Blumen sprießen können. Oder Sie sind kreativ und lassen sich weitere Ideen einfallen, die sich mittels eben jenen Schweißverfahrens vergleichsweise einfach realisieren lassen dürften. Haben Sie einfach Spaß dabei und gehen Sie mit Liebe zur Sache, denn das sieht man dem Endergebnis in jedem Fall an. 

helpster.de Autor:in
Linda Rosenberger
Linda Rosenberger Linda hat als erfahrende Tänzerin mit Bühnenerfahrung viele Beauty- & Stylings-Tipps parat. Die Ingeneurin hilft ihrem Umfeld aber auch jederzeit mit kreativen Ratschlägen und technischen Problemen im Haushalt & Zuhause.
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