Was Sie benötigen
- die Einsicht, dass ein Elefant im Zoo besser aufgehoben ist
Es ist schon klar, dass der Wunsch, sich einen Elefanten als Haustier zu kaufen, entweder ein Kinderwunsch ist oder die Träumerei von Liebhabern der Dickhäuter. Im Zoo oder Zirkus können solche Träume noch wahr werden. Hier sollen einmal einige Fakten zur Haltung der Tiere benannt werden.
Den Elefanten unterbringen
- Es fängt mit dem Transport an. Laut dem Buch „Wildtiere in Menschenhand“ von Wolfgang Puschmann aus dem Jahr 1983, also nicht mehr ganz aktuell, aber immer noch spannend zu lesen, benötigen Sie eine stabile, entsprechend große Kiste. Kaufen Sie einen straßengängigen, also gezähmten Elefanten, so reicht eventuell ein Eisenbahnwaggon.
- Soll das Tier dann wirklich auf die Straße, wird es (laut dem Buch) zur Sicherheit an einen Lastwagen angekettet, dessen Ladefläche entsprechend beschwert sein sollte. Am Zielort angekommen, benötigen Sie sofort eine passende Unterkunft. Das ist beim Elefanten nicht anders, als wenn Sie sich einen Hamster kaufen.
- Was heißt nun passend? Ein Elefant mag weder Nasskälte noch Zugluft. Seine Behausung muss ganzjährig beheizt sein, auch wenn die Tiere im Winter durchaus auch bei Frost ihren Freilauf nutzen. Im Zoo gehen Sie direkt zum Elefantenhaus, um die Riesen zu bewundern. Wer ein Tier kaufen möchte, muss zwingend nachweisen, dass er für eine artgerechte Unterbringung sorgen kann. Bei exotischen, kleinen Tieren, wie Echsen, Schlangen oder tropischen Fischen ist das möglich. Über die Mittel für große Dickhäuter verfügen dagegen nur sehr wenige Menschen und Institutionen.
- Nicht zu unterschätzen ist der Aufwand für die Einrichtung eines Dickhäuterhauses. Auch Elefanten baden gerne. Sie benötigen einen großen Auslauf mit Sandboden, und obwohl sie aus Afrika oder Indien zu uns kommen, ist im Sommer Schatten gefragt. Bei Hitze freuen sich die Tiere über eine Dusche mit dem Wasserschlauch.
- Noch dazu kommt, dass Elefanten Herdentiere sind. In Einzelhaltung fühlen sie sich nicht wohl. Halten Sie Elefanten in der Gruppe, so muss gesichert sein, dass die Tiere sie als ihr Leittier anerkennen. Für einen kleinen Menschen ist das eine gewaltige Herausforderung und harte Arbeit.
Futter für die großen Tiere
- Es ist erstaunlich, was ein Elefant am Tag verschlingt. Laut dem oben erwähnten Buch sind es allein 25 Kilogramm Kraftfutter, welches zum Beispiel Quetschhafer, Kleie und Getreideschrot enthält. Dazu kommen 25 Kilogramm Saftfutter, also drei bis vier Kilogramm Möhren, drei bis vier Kohlköpfe, dazu Kartoffeln, Äpfel, Kohlrüben und das, was Ihnen der Markt bietet. Beim Bäcker sollten Sie täglich vier bis sechs alte Brote kaufen.
- So wie Ihr kleiner Hamster Heu benötigt, will auch ein Elefant frisches Heu genießen. Gehen Sie von rund 30 bis 50 Kilogramm Wiesenheu aus. Und der ganze Futtermix muss nicht nur in der entsprechenden Menge da sein, sondern auch möglichst abwechslungsreich. Im Sommer gibt es mehr Saftfutter als im Winter. Gefüttert wird nicht etwa nur einmal, sondern mehrfach täglich.
- Damit die Elefanten möglichst wenig aus dem verschmutzten Badebecken trinken, bekommen sie in einer Extratränke regelmäßig frisches Wasser. Etwa 50 bis 150 Liter Wasser trinken die Riesen täglich.
Elefant kaufen? - Im Zoo ist er besser aufgehoben
- Allein die Zahlen zum Thema Futter machen deutlich, was es bedeutet, einen Elefanten zu halten. Auch wenn Sie oder Ihr Kind nicht ernsthaft daran denken, einen Dickhäuter zu kaufen, so ist es spannend, einmal darüber nachzudenken.
- Nicht zu unterschätzen ist die Pflege, die die Tiere täglich benötigen. Im Winter, wenn kein Baden im Freien möglich ist, gehört die regelmäßige Dusche zum Muss. Sicher haben Sie auch schon einmal beobachtet, wie der Tierpfleger die Haut mit einem Schrubber abschrubbt. Auch die Sohlenpflege beim Elefanten will erlernt sein. Die Stoßzähne werden abgebürstet und eingefettet.
- Wer davon träumt, einen Elefanten zu kaufen, sollte seinen Traum umwandeln und den Beruf des Tierpflegers erlernen. Vielleicht ist ein Praktikum im Zoo möglich, bevor Sie sich bewerben. Die Arbeit mit Wildtieren in Menschenhand ist eine große Herausforderung und gleichzeitig der Traum vieler Tierfreunde.
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