Betriebswirtschaftliches Konzept der Auftragserteilung
Sowohl das Einlinien- als auch das Mehrliniensystem beschreiben grundsätzliche betriebswirtschaftliche Strukturen, mit denen ein Unternehmen organisiert wird.
- Im Einliniensystem wird dabei das Prinzip einer einheitlichen Auftragserteilung angewendet, was bedeutet, dass jede Stelle in einem Unternehmen nur genau eine Instanz über sich hat.
- Somit hat jeder Mitarbeiter nur einen Vorgesetzten, der wiederum nur einen Vorgesetzten hat. Andersherum kann ein Vorgesetzter mehrere Mitarbeiter unter sich haben.
- Der Dienstweg ist von oben nach unten bzw. von unten nach oben aufgebaut, sodass im Idealfall lediglich eine vertikale Kommunikation stattfindet, also ein Austausch auf eine Linie.
- Demgegenüber gibt es das Mehrliniensystem, bei dem nicht auf einen strikten Weg, sondern auf die grundsätzlich kürzesten Wege geachtet wird.
- Dadurch werden die einzelnen Stellen nicht mehr nur einer Instanz zugewiesen, sondern können sich auch an andere Instanzen wenden, sofern dies einen schnelleren Erfolg verspricht.
- Dementsprechend hat ein Mitarbeiter des Unternehmens mehrere Vorgesetzte. Auf der anderen Seite kann ein Vorgesetzter auch jedem Mitarbeiter Weisungen erteilen, sofern der Auftrag in seinem Aufgabenbereich liegt.
Vor- und Nachteile des Einliniensystems
Wie es bei betriebswirtschaftlichen Konzepten üblich ist, haben diese einige Vor- und Nachteile, die abhängig vom jeweiligen Unternehmen gegeneinander abgewogen werden müssen, um die beste Organisationsstruktur zu finden.
- Der große Vorteil des Einliniensystems besteht darin, dass dieses sehr einfach und logisch aufgebaut ist, wodurch die Dienstwege und somit auch die Kommunikations- und Informationswege eindeutig festgelegt sind. Dadurch sind nicht nur die Kompetenzen zweifelsfrei festgelegt, sondern es können auch Anordnungen direkt und ohne Umwege erteilt werden.
- Ein entscheidender Nachteil dieser Struktur liegt in den teilweise sehr langen Dienstwegen. Wenn ein Mitarbeiter auf der untersten Ebene einen Antrag stellt, muss dieser erst zu seinem Vorgesetzten, der diesen dann gegebenenfalls an seinen Vorgesetzten weiterleitet usw., bis dieser dann schlussendlich bei der höchsten Instanz landet. Vor allem bei größeren Unternehmen ist diese Struktur im Prinzip nicht praktikabel.
- Zudem ist ebenfalls bei größeren Unternehmen möglich, dass die Vorgesetzten aufgrund der Vielzahl von ihm unterstellten Mitarbeitern überlastet sind und Informationen entweder stark verspätet oder gar nicht weiterleiten, weil er diese aus Zeit- und Dringlichkeitsgründen ausfiltert. Zumal es oftmals deutlich effizienter ist, wenn ein Mitarbeiter nicht erst seinen Vorgesetzten kontaktieren muss, wenn er etwas vom Vorgesetzten einer anderen Abteilung möchte.
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