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- Zeit
- Fürsorge
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Eingewöhnung von Katzen - Freigänger oder Wohnungskatze?
- Grundsätzlich sind alle Katzen freiheitsliebende Tiere. Deshalb sollte man ihnen immer die Möglichkeit geben, in Kontakt mit der Außenwelt zu treten. Manche Rassen eignen sich sehr gut zur Wohnungshaltung (z.B. Britisch Kurzhaar oder Perser), sodass ihnen neben einem abwechslungsreichen Alltag schon ein Balkon mit Netz und ein Platz am Fenster genügt.
- Bevor Sie sich endgültig entscheiden, ob das junge Kätzchen ein Freigänger oder eine reine Wohnungskatze wird, sollten Sie die Vor-und Nachteile abwägen. Die wichtigsten davon sind:
- Für den Freigang spricht, dass sich die Katze dort in der Natur austoben kann und sich in ihrem natürlichen Umfeld bewegt. Außerdem ist es in der Natur für eine Katze immer spannender und es besteht nicht die Gefahr, dass sich die der kleine Räuber langweilt.
- Dagegen spricht, dass Freigänger statistisch kürzer leben, weil sie großen Gefahrenquellen ausgesetzt sind. So kann nicht nur der Straßenverkehr für den Streuner tödlich sein, sondern auch Krankheiten oder Kämpfe mit anderen Tieren. Nicht überall ist Freigang möglich (z.B. in unmittelbarer Nähe zu Straßen) und freilaufende Katzen sind leider auch Ziel von Katzenhassern- oder fängern.
Eingewöhnung und Freilauf von Jungkatzen
Haben Sie nach sorgfältiger Überlegung entschieden, dass ihr neues Familienmitglied sich in der freien Natur bewegen darf, dann sollten Sie vor und während dem Freigang einiges beachten.
- Bevor das Kätzchen das erste Mal nach draußen darf, muss es sich natürlich an Sie gewöhnt haben. Ohne Bezug zu ihrem Menschen würde das Kätzchen keinen Bezugspunkt haben und dadurch sehr verschreckt sein.
- Wenn Sie die junge Katze mit 12 Wochen bekommen haben (vorher sollte eine Trennung von der Mutter nicht stattfinden), so muss sie sich erst einmal in der Wohnung an die neue Umgebung und an ihr neues Zuhause gewöhnen. Eine Eingewöhnungszeit von mindestens zwei Wochen ist ratsam.
- Wird das Kätzchen ein Freigänger, so muss es auch dafür geimpft sein. Eine Katze, die nach draußen darf, sollte in jedem Fall gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut und Leukose immunisiert sein. Die entsprechenden Impfintervalle und eventuelle Abweichungen davon erfahren Sie beim Tierarzt. Die erste Impfung (Katzenschnupfen/-seuche) sollte schon in der 9. Lebenswoche stattfinden. Mit der Einhaltung des Impfintervalles ist der kleine Streuner nach 16 Wochen einmal durch geimpft. Erst dann sollte der erste Freigang erfolgen.
- Haben Sie das Gelände für ihr Kätzchen als sicher eingestuft, so können Sie ihrem Tier das erste Mal Freilauf geben. Dabei gilt, dass das alles ohne Zwang abläuft. Am besten ist es, wenn Sie die Haustür aufstehen lassen und warten bis die Neugier den kleinen Tiger nach draußen lockt. Bleiben Sie dabei immer in der Nähe und geben dem Kätzchen damit Sicherheit.
- Die Gewöhnung an die Außenwelt sollte immer in Stufen ablaufen. Das heißt, dass Sie das Kätzchen, wenn es genug von der Entdeckungstour hat, wieder mit ins Haus nehmen. Nun sollten Sie jeden Tag immer wieder mit dem kleinen Tierchen einen Ausflug nach draußen machen. Natürlich ohne Zwang und ohne Druck.
- Nach einiger Zeit werden Sie merken, dass sich der kleine Tiger immer sicherer in seiner neuen Umgebung zurecht findet und sein Revier erkundet. Gleichzeitig wird das Kätzchen aber auch Ihre Nähe suchen, sodass Sie als Bezugspunkt immer da sein sollten.
- Hat sich eine Katze erst einmal an den Freigang gewöhnt, so wird sie nie mehr zur reinen Wohnungskatze werden. Da sie weiß, dass es draußen viel mehr zu entdecken gibt, wird sie nach längerer Zeit in der Wohnung durch lautes Miauen oder Sitzen vor der Haustür anzeigen, dass sie nach draußen will. Wenn Sie die Möglichkeit haben eine Katzenklappe zu installieren, können Sie dem Kätzchen damit einen ungehinderten und selbstbestimmten Freilauf bieten.
- Übrigens empfiehlt es sich die Katze über Nacht in die Wohnung zu holen, da statistisch gesehen, die Katzen nachts den größten Gefahren ausgesetzt sind. Außerdem ist vor allem bei Freigänger eine regelmäßige Entwurmung und gegebenenfalls auch anderweitige Bekämpfung von Parasiten notwendig (Flöhe, Zecken). Zudem sollten Freigänger immer kastriert werden, egal ob männliche oder weibliche Katze. So verhindern Sie nicht nur die ungewollte Vermehrung von Katzen (und helfen somit den überfüllten Tierheimen), sondern auch Revierkämpfe, die eine Gefahr für die Gesundheit ihres Lieblings darstellen.
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