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Einen Kiesweg anlegen - darauf kommt es an

Kiesweg an einem Zaun entlang
Kiesweg an einem Zaun entlang © Alan Bowman / unsplash.com
Kieswege in Garten- und Parkanlagen unterstreichen deren natürlichen Charakter. Sie erlauben nicht nur saubere Schuhe beim Benutzen, sondern können auch mit Fahrzeugen belastet werden. Dazu bedarf es bestimmter Voraussetzungen, die einigen Aufwand verursachen. Immer macht sich eine Tragschicht aus grobem mineralischen Gemisch als Grundlage notwendig. Darauf wird schichtweise mit immer feinerer Körnung aufgebaut, bis schließlich der Kies die Oberfläche bildet. Ob der Kiesweg seitlich begrenzt wird oder in Rasen übergeht, bleibt Ihrem Verständnis überlassen.

Einen Kiesweg zu bauen, erfordert gute Vorbereitung

Die Grundvoraussetzung für das Vorhaben ist: Keine stauende Nässe im Kies. Ein aufgeweichter Kiesweg kann auch schlecht mit Fahrzeugen benutzt werden. Deshalb müssen Sie dafür sorgen, dass Oberflächenwasser schnell versickern kann. In leichten Sandböden ist das mit wenig Aufwand möglich, weil der Boden selbst viel Wasser aufnehmen kann. Haben Sie dagegen lehmhaltige Erde, müssen Sie in etwa die Methode der Straßenbauer befolgen, die ein sogenanntes Packlager einbringen, bevor die Straßendecke folgen kann.

Vermeiden Sie auf jeden Fall, den Weg durch sumpfige Stellen zu führen. Dort wird der Aufwand für einen stabilen Unterbau stark steigen. Sie müssen tief ausbaggern, wenn Sie den Weg stärker belasten wollen.

Je nachdem, wie tief Sie baggern müssen (je nach Bodenbeschaffenheit zwischen 40 und 60 cm) ergibt sich eine Erdmasse, die gegebenenfalls abtransportiert werden muss. Erdaushub wird gern von örtlichen Recyclingunternehmen abgenommen. Es fallen dann oft nur die Transportkosten an. Kalkulieren Sie mit etwa 20 € pro m³. Je nach Anspruch und Bedingungen müssen Sie für einen Meter Kiesweg mit Gesamtkosten zwischen 30 und 130 € rechnen.

Soll der Rasen an den Rändern gemäht werden, dürfen die Bordsteine nicht überstehen. Berechnen Sie daher die Höhe des Unterbaus so, dass die Begrenzungssteine noch genügend Platz haben, ohne überzustehen.

Stecken Sie die Trasse mit Richtungsmarkierungen ab. Bemessen Sie die Breite des Weges so, dass auf beiden Seiten noch Platz für die Kantensteine bleibt, wenn diese erwünscht sind.

So entsteht ein trockener und fester Kiesweg

  1. Weil lehmhaltiger Boden schwerer Wasser aufnimmt, müssen Sie dem Wasser mehr Raum verschaffen. In sehr schwerem Boden sollten Sie 60cm tief ausschachten. Bei sandigem Untergrund genügen 40 cm, denn der Boden saugt besser. So haben Sie die Sicherheit, dass der Kiesweg auch mit Lasten befahren werden kann. Eine Breite von mindestens 1,2 m ist zu empfehlen.
  2. Nun bringen Sie die ersten 10 bis 20 cm groben Schotter ein. Sie dürfen hier auch Feldsteine als ersten Unterbau verwenden, um Kosten zu sparen. Damit sich die Lücken verfüllen, muss die nächste Schicht kleinteiliger sein. Das Wasser hat dann noch genügend Raum, sich zu verteilen und langsam zu versickern. 
  3. Jetzt folgt eine Schicht Klarschlag. Der Klarschlag (oder grober Split) sorgt dafür, dass sich der Kies nicht in den Unterbau verabschiedet. Diese Schicht soll bis auf das Niveau reichen, auf dem die Kantensteine stehen. Verdichten Sie die beiden Schichten mit einer Ramme zum Vermeiden von Setzungsdellen.
  4. Setzen Sie nun die Rasenkantensteine und verfüllen Sie diese beidseitig, damit sie senkrecht bleiben. Es schadet nicht, wenn auf der Rasenseite auch mit Split aufgefüllt wird.
  5. Jetzt darf mit Split / Kies vollständig aufgefüllt werden. Lassen Sie die Kantensteine einige Zentimeter aus dem Kiesbett hervorstehen, um dem Objekt einen gewissen Pfiff zu verordnen. Verdichten ist zu empfehlen, damit Sie einen ebenen Kiesweg bekommen, der auch bei Regenwetter trocken bleibt  

Wer sich schon einmal über Frostaufbrüche im Pflaster oder holperige Kieswege durch Frost geärgert hat, wird die erhöhte Anstrengung in Kauf nehmen und seinen neuen Kiesweg frostsicher anlegen. In Technik-Ausleih-Stationen bekommen Sie bei Bedarf die geeignete Maschine für die Baggerarbeiten geliehen und zum Verdichten genügt zur Not eine Handramme. Der Gebrauch von Hacke und Schaufel bleibt Ihnen allerdings nicht erspart!

Folgen Sie der Anleitung, planen Sie gut und Ihr Kiesweg wird Ihnen gelingen.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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