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Eine dicke Lippe riskieren - was hinter Redewendungen steckt

Redewendungen haben oft ganz einfache Hintergründe.
Redewendungen haben oft ganz einfache Hintergründe.
Wenn Sie sagen "Du riskierst eine ganz schön dicke Lippe!", weiß Ihr Gegenüber wahrscheinlich, was Sie damit sagen möchten. Doch nicht immer ist die Erklärung für die Hintergründe von Sprichwörtern gleich bei der Hand.

Sprichwörter und Redewendungen gehören zum sprachlichen Alltag und bereichern diesen. Manchmal geraten Herkunft und Bedeutung fast ins Vergessen, sodass es ganz informativ sein kann, sich damit zu befassen. Denn "Eine dicke Lippe riskieren" hat nichts mit dem Aufspritzen mit Collagen oder anderen Substanzen zu tun.

"Eine dicke Lippe riskieren" und andere Redewendungen

  • Eigentlich ist die Herkunft der Redewendung recht einfach zu erklären. Wenn jemand recht vorlaut ist, bekommt derjenige schnell gesagt, er oder sie solle nicht so eine dicke Lippe riskieren.
  • Trifft die vorlaute Person auf das falsche Gegenüber, kann es passieren, dass auf einen frechen Spruch ein Schlag ins Gesicht folgt. Zumeist landen diese Treffer auf dem Mund und die Lippen schwellen in Folge des Schlages an. Das erklärt die dicke Lippe.
  • Im gleichen Zuge wird auch häufig gesagt "Nimm den Mund nicht zu voll!". Hiermit ist ursprünglich nicht gemeint, dass der Mund voll unbedachter Wörter ist. Vielmehr geht die Redewendung darauf zurück, dass der Mund mit zu viel Speisen gefüllt wird und sich derjenige, der es übertreibt, verschluckt. Verschlucken kann im schlimmsten Falle tödlich enden und die Redensart gilt im übertragenen Sinne.
  • Wie lange diese Redwendung schon im Sprachgebrauch ist, ist nicht bekannt. Jedoch wird sie zumeist umgangssprachlich benutzt, sehr häufig in Kreisen, in denen Gewaltandrohungen an der Tagesordnung sind. Häufig werden beide Redewendungen genutzt, um jemanden zur Vorsicht zu mahnen. 

Herkunft von Redensarten

  • Häufig haben Redensarten, die heute verwendet werden, geschichtliche Ursprünge oder sind überliefert. Auch aus Berufen oder Sportarten werden oft Redewendungen übertragen.
  • Wirft jemand das Handtuch, so gibt derjenige auf, meist bevor etwas Schlimmeres passiert. Diese Redewendung kommt aus dem Boxsport, genauer aus dem Kampf von Joe Frazier und Muhammad Ali von 1975 in Manila.
  • Auch die Redensart "Für'n Appel und 'n Ei" ist seit Jahrhunderten im deutschen Sprachgebrauch verankert. Denn Lebensmittel wie Äpfel und Eier waren meist in so großer Zahl vorhanden, dass die Preise entsprechend niedrig waren.

Wenn Sie sich mit Redewendungen befassen, werden Sie feststellen, dass viele sehr leicht zu erklären sind. Bei einigen ist der Ursprung allerdings verblüffend.

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