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Ein Katana schärfen

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Die Hamon ziert eine Klinge.
Die Hamon ziert eine Klinge.
Zum Schnitttest benötigen Sie eines - eine scharfe Klinge. Diese ist keine Selbstverständlichkeit, daher kommen Sie womöglich auf die Idee, Ihr Katana zu schärfen. Das ist machbar, wenn auch unter Umständen nicht bei jeder Klinge möglich und für Laien nur eingeschränkt zu empfehlen.

Bevor Sie sich mit Ihrer Schwertklinge auseinandersetzen, seien Sie bitte gewarnt. Sollten Sie nämlich tatsächlich ein echtes, in Japan von einem speziell in der Schwertschmiedekunst ausgebildeten Schmied hergestelltes Samuraischwert in den Händen halten, bleiben Sie bitte von der Klinge weg. Diese Klingen bleiben lange Zeit scharf und jede durchgeführte Manipulation richtet mehr Schaden an, als sie nutzt. Bei Samuraischwertern mit einem Wert im höchstens dreistelligen Bereich können Sie sich selbst am Schleifen versuchen. Aber auch hier gilt: Vorsichtig ist besser als Nachsicht. 

Welches Katana sich schärfen lässt

  • Zuerst sollten Sie wissen, dass nicht jedes als Samuraischwert verkaufte Schwert überhaupt zum Schnitttest oder zur Nutzung ausgelegt ist.
  • Die häufig erhältlichen Dekoschwerter gehören an die Wand und lassen den Versuch, eine Bambusmatte zu zerschneiden, im Keim ersticken.
  • Hingegen können Sie die Klinge von einem Katana schärfen, wenn Sie dieses in speziellen Budoshops erworben oder in Ihrem Dojo bestellt haben. 
  • Um die Klinge überhaupt bearbeiten zu können, muss sie aus Stahl bestehen und darf keine Zinklegierung aufweisen.
  • Falls Sie sich noch nie mit der Thematik befasst haben, ist es ratsam, dass Sie sich die Prozedur von jemandem zeigen lassen, der sich mit Schwertklingen auskennt. Beachten Sie, dass die Schneide einer Samuraiklinge das Ergebnis stundenlanger Arbeit ist. Die echten Klingen werden in einhundert Stunden und mehr poliert, bearbeitet und geschliffen, bis sie endlich das gewünschte Ergebnis bieten.

Fehler der Bearbeitung

  • Falls Sie sich ein Samuraischwert zugelegt haben und hierfür einen sehr niedrigen dreistelligen Betrag ausgaben, können Sie die Idee des Schleifens direkt vergessen. Solche Klingen bestehen meist nicht einmal aus gefaltetem Stahl und weisen gerne eine Legierung auf, die der Klinge einen glänzenden Eindruck verleihen soll. 
  • Haben Sie ein hochwertigeres Samuraischwert und ärgern sich darüber, dass die Schärfe zum Griff hin nachlässt - lassen Sie die Finger von der Thematik. 
  • Die eigentliche Schnittfläche der Klinge beläuft sich auf die obersten Drittel. Je näher es zur Spitze geht, desto stärker ist die Klinge geschliffen. Das untere Drittel ist maßgeblich zur Abwehr von Hieben da und deshalb kaum bis gar nicht geschliffen. 
  • Sie werden auch mit viel Übung die Hamon, also den Wellenschliff der Klinge, nicht in der Form beibehalten können. Zwar ist es möglich, die Musterung aufzubereiten, doch selbst kleinste Fehler mindern die Optik. 

Die Pflege der Klinge

  • Sie brauchen Ihr Schwert weniger schleifen, als es zu pflegen. Hierzu gehören die Reinigung und die Politur mit speziell für Samuraiklingen im Fachhandel erhältlichen Mitteln. 
  • Hierzu benötigen Sie Reispapier, mit welchem Sie die Klinge säubern und das alte Öl entfernen. Anschließend pudern Sie die Klinge mit Kalksteinpuder ab und polieren die Klinge. Erst danach reiben Sie neues Nelkenöl auf die Klinge und polieren Sie ein weiteres Mal.
  • Falls Sie dennoch unbedingt selbst die Klinge schleifen möchten, nutzen Sie bitte auf keinen Fall maschinelle Schleifmaschinen oder Messerschärfer. Stattdessen greifen Sie bitte auf spezielle Schleifsteine aus dem Budobereich zurück oder fragen Ihren Trainer. Im Handel erhalten Sie ebenfalls die Pflegesets, die Sie benötigen.
  • Wenn Sie keine Gelegenheit haben, sich das Schleifen im Studio oder beim Schwerthersteller einmal zeigen zu lassen, können Sie auf einem Mittelaltermarkt nachfragen. Hier stellen häufig Schmiede ihre selbst geschmiedeten mittelalterlichen Waffen aus und bieten mitunter das Schärfen von einem Katana an. 
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