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Ein Editorial schreiben

Schreiben ist Handwerk und will gelernt sein.
Schreiben ist Handwerk und will gelernt sein.
Wissen Sie, was einen wirklich guten Handwerker mit ausmacht? Die Qualität seines Handwerkszeugs. Wenn auch das Schreiben nichts anders ist als Handwerk, dann ist auch der Autor auf entsprechend hochwertiges Handwerkszeug angewiesen. Nur, dass es bei ihm nicht um Pinsel und Farbe geht, sondern um Kenntnis von Textsorten, Stilvariationen und Strukturen. Welches Handwerkszeug brauchen Sie in diesem Sinne nun für ein Editorial?

Vorüberlegungen zur Gattung des Editorials

  • Unter einem Editorial versteht man meist den Einleitungstext einer Publikation. Daher ist seine Aufgabe in erster Linie die thematische Einstimmung des Lesers. Durch das Editorial wollen Sie Ihre Leserschaft also behutsam an den nachfolgenden Volltext heranführen.
  • Da Ihr Text im besten Falle zum Weiterlesen animieren soll, sollten Sie beim Schreiben vor allem versuchen, sich in die Lage Ihrer Leserschaft zu versetzen. Überlegen Sie, welche Sichtweise Ihre Leser vertreten, und vor allem, welche Zielgruppe Sie ansprechen wollen. Ein Editorial für eine Publikation in einem Wissenschaftsmagazin beispielsweise in salopper Sprache zu verfassen, wäre unangebracht; genauso aber wäre es fatal, wenn Sie ein Editorial für eine Publikation in einer Lifestylezeitschrift in Wissenschaftsjargon formulieren.
  • Noch bevor Sie mit dem Schreiben beginnen, sollten Sie sich über Ihre Zielgruppe klar werden und sich bemühen, in deren Gedankenwelt einzutauchen. Am besten schreiben Sie sich ein paar Stichpunkte zusammen, die in Ihrem Text auftauchen sollen, um die Lesererwartungen anzuheizen und der Leserschaft zu versichern, dass ihre Vorstellungen auch durch den nachfolgenden Artikel erfüllt werden.

Den Text effektiv schreiben

  • Da Sie Ihr Editorial möglichst effektiv und interessant beginnen wollen, eignen sich als Einstieg vor allem Wortspiele, Zitate oder Anekdoten. Diese müssen nicht zwingend dem Zusammenhang entstammen, in den Ihr Text sie schließlich setzt, jedoch sollte ein Zusammenhang auf logische Art und Weise herzustellen sein. Solche Einstiege, die den Leser um ein paar Ecken führen, können, wenn gut ausgeführt, sogar am meisten Neugierde wecken.
  • Letztlich sollte Ihr Einstiegssatz mit dem Endsatz Ihres nachfolgenden Textes vereinbar sein. Schlüsse, die im Publikationstext gezogen werden, sollten am Schluss des Artikels durch die Wiederaufnahme des Einstiegsatzes abgerundet werden können. 
  • Auch Fragen können ein Editorial lebendiger gestalten. So lässt sich an den Einstieg gegebenenfalls die Hauptfrage des nachfolgenden Textes anschließen, wobei die Formulierung als Fragesatz den Leser direkt anspricht und zu einer aktiven Partei werden lässt, die das Gefühl hat, über den Artikelausgang mitbestimmen zu können.
  • Inhaltlich muss ein Editorial vor allem die Kernfrage und gegebenenfalls Kernaussage Ihrer Publikation wiedergeben. Jedoch dürfen Sie hier nicht ins Detail gehen. Sie schildern die Ausgangslage Ihres Artikels und fassen die Ergebnisse auf die motivierende Frage in einem knackigen Satz zusammen. 
  • Wenn der Leser wissen möchte, wie Sie zu der Kernaussage kommen, die Ihre Einleitung offenbart, so muss er sich dementsprechend die gesamte Publikation durchlesen. Ein Editorial sollte nie mehr Informationen enthalten, als für das Verständnis der Ausgangslage nötig ist. In Seiten bedeutet das eine Zahl von maximal einer vollen. 
  • Der Schluss Ihres Editorials soll das Vorwort abrunden, jedoch gleichzeitig in Ihren Artikel einführen. Dazu eignen sich zum Beispiel Motivationsbotschaften und Sprichwörter im Sinne Ihrer nachfolgenden Ausführung. Auf keinen Fall sollte der Editorialschluss dabei wie ein endgültiger Textabschluss klingen.
helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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