Wo kommt die Durian eigentlich her?
Die asiatische Frucht ist nichts für unsere europäischen feinen Nasen. Sie hat nicht umsonst den Beinamen „Stinkfrucht“, denn die eiförmige Stachelfrucht vom Durianbaum riecht extrem widerlich. Ihr besonderer Geschmack macht das Fruchtfleisch allerdings dennoch zu einer kulinarischen Attraktion.
In Südostasien, wo die Durian ursprünglich herkommt, gilt die Frucht seit Jahrhunderten als besondere Delikatesse. Die größten Erzeuger und Exporteure sind dabei Thailand, gefolgt von Malaysia und Indonesien. Die Tropenfrucht wächst am Durianbaum, auch Zibetbaum genannt. Das Malvengewächs kann bis zu 40 Meter hoch werden und pro Jahr ca. hundert Früchte tragen. Die Haupterntezeit ist zwischen Mai und Juli, bei manchen Sorten auch noch bis in den September hinein.
Der Name Durian stammt ursprünglich aus dem Malaiischen „Duri“ und bedeutet Dornen. Das beschreibt sehr gut die Stacheln der Durian-Frucht.
Wie gesund ist die Durian-Frucht?
Die Durian-Früchte sind ein echtes Nährstoffwunder, denn sie kurbeln erwiesenermaßen nicht nur die Produktion des Glückshormons Serotonin an, sondern haben auch einen hohen Nährstoff- und Vitamingehalt, darunter vor allem Vitamin B1, B2 und C.
Stinkfrüchte enthalten auch Antioxidantien zur Abwehr freier Radikale und sind reich an Kalium. Die Früchte enthalten auch keinerlei Cholesterin und sind damit gut für das Herz.
Die Durian-Frucht ist in ihrer Heimat eine geschätzte Energie- und Fettquelle, damit ist sie leider kein Schlankmacher, sondern ganz im Gegenteil, in 100 g frischer Durian stecken je nach Sorte etwa 150 kcal und 5 g Fett. Der Vitamingehalt der Durian ist allerdings beachtlich, denn 100 g Durian enthalten 32 mg Provitamin A und 42 mg Vitamin C. Das ist sehr hoch.
In Südostasien schwört man auch auf die positive gesundheitliche Wirkung der Königsfrucht als Heilfrucht, so soll sie bei Fieber und Hepatitis zur Genesung beitragen und als natürliches Aphrodisiakum wirken. Dafür gibt es aber keine wissenschaftlichen Belege.
Wie riecht denn nun die Stinkfrucht?
In unseren Breiten ist die Durian als Stinkfrucht oder auch Kotzfrucht bekannt. Diese Namen verdankt das Tropengewächs seinem intensiven Geruch, der beim Öffnen oder Aufplatzen entweicht und sehr stark an faule Eier und Ammoniak erinnert.
Der Geruch der Durian ist besonders für Europäer stark gewöhnungsbedürftig, aus biologischer Sicht aber sehr nützlich, denn die Tiere wie z.B. Elefanten, Tiger, Schweine und Affen lieben den Gestank und stürzen sich sofort auf die Früchte und verbreiten dann mit ihrem Kot die Samen im Wald und sichern so den Fortbestand der Tropenfrucht.
Zur Beschreibung des Geruchs, wurde von toter Katze, faulen Eiern und sehr altem Limburger Käse schon alles herangezogen. Auf jeden Fall ist der Geruch für europäische Nasen sehr gewöhnungsbedürftig.
Wie schmeckt die „Königin der Früchte“?
Hat man die Geruchsschwelle erst einmal überschritten, geht es ans Probieren der Frucht. Typisch für die Tropenfrucht ist eine bittere Süße, wie wir sie von Mandeln kennen. Auch ein Hauch Vanille kommt häufig durch, sowie ein Beigeschmack von Käse und Cognac.
Grundsätzlich gelten die thailändischen Durian-Früchte als süßer und weniger geruchsintensiv als die Exemplare aus Malaysia. Eine der begehrtesten Sorten ist aufgrund ihres ausgewogenen Geschmacks die Mao Shan Wang oder im Englischen auch Musang King genannt, gut erkennbar am goldgelben Fruchtfleisch.
Der intensive Geruch der Durian lässt die Asiaten aber nicht zurückschrecken, im Gegenteil sie geraten bei der Frucht förmlich ins Schwärmen, als süß, ölig, und so köstlich wird die Stinkfrucht beschrieben. Die Thailänder genießen sie am liebsten ganz frisch, roh und gut gekühlt. Aber auch als Smoothie oder Eiscreme.
Wo bekommt man die Durian-Frucht?
Im Urlaub in Thailand ist das kein Problem, man bekommt sie quasi an jeder Straßenecke. Bei uns in Europa ist das schon schwieriger. Hier ist die Stinkfrucht oft nur in gut sortierten Asia-Läden erhältlich. Sie finden die Durian-Früchte in der Regel bereits geschält und luftdicht verpackt im Kühlregal, wo sie sich maximal fünf Tage halten.
Die Durian oder Stinkfrucht gehört bei uns noch nicht ins normale Supermarktregal, aber sie ist immer mehr Menschen aus dem Urlaub bekannt und hat abgesehen von ihrem üblen Geruch, eine Menge zu bieten, gerade hinsichtlich ihres Geschmacks und Ihres Vitamin- und Mineralgehaltes. Damit wäre sie ein echter Gewinn auch auf unserem europäischen Speiseplan.
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