Den Druck ausgleichen
- Ihr Mittelohr muss ständig belüftet werden. Dafür ist es über die Außenwelt mit der sogenannten Eustachischen-Röhre verbunden; diese circa vier Zentimeter lange Röhre verbindet das Mittelohr mit der Nase.
- Wenn Sie tauchen, steigt der Druck im Ohr. Schon ab wenigen Metern bemerken Sie dies. Ihre inneren Organe wie zum Beispiel Ihr Magen wird durch den Druck etwas zusammengepresst. Da Ihr Mittelohr von Knochen umgeben ist, kann es nicht zusammengepresst werden - es entsteht ein Volumenmangel, den Sie als Druck im Ohr wahrnehmen.
- Sie können dieses Gefühl entfernen, indem durch die Eustachische-Röhre Luft einströmt.
- Befinden Sie sich über Wasser, erreicht man dies durch Gähnen.
- Unter Wasser können Sie die Kieferbewegungen des Gähnens simulieren oder schlucken.
- Einfacher funktioniert ein Druckausgleich, wenn Sie mit den Füßen zum Meeresboden zeigen.
- Beim Auftauchen muss ebenfalls ein Druckausgleich stattfinden, da sich die Luft nun wieder ausdehnt. Dies kann allerdings ohne weitere Maßnahmen von alleine geschehen.
- Leiden Sie allerdings unter Schnupfen oder anderen Erkrankungen der Nase, kann es beim Druckausgleich zu gefährlichen Komplikationen kommen.
Gefahren im Ohr
- Bei einem Schnupfen oder anderen Krankheiten, bei denen die Nasenschleimhaut geschwollen ist, kann es geschehen, dass die Eustachische-Röhre bei einem erhöhten Druck nicht mehr das Mittelohr belüften kann.
- Befinden Sie sich unter Wasser und bemerken, dass einfache Maßnahmen wie Schlucken nicht ausreichen, um einen Druckausgleich zu schaffen, halten Sie Mund und Nase zu und atmen dagegen; die Bauchmuskulatur nehmen Sie unterstützend dazu. Dieses Verfahren nennt sich Valsalva-Manöver.
- Klappt es dennoch nicht, dass der Druckausgleich stattfindet, tauchen Sie auf. Bleiben Sie dennoch unter Wasser, entstehen wahrscheinlich Verletzungen am Trommelfell.
- So kann es passieren, dass durch den starken Druck das Trommelfell reißt, Wasser ins Mittelohr strömt und Sie dadurch die Orientierung unter Wasser verlieren - Lebensgefahr besteht.
- Gelingt das Valsava-Manöver, setzen Sie sich bei Schnupfen aber einer anderen Gefahr aus. Während Sie tauchen, kann die Röhre sich erneut schließen. Tauchen Sie nach einer gewissen Zeit auf, kann es zu dem sogenannten Barotrauma kommen.
- Das Barotrauma entsteht durch die angeschwollenen Schleimhäute, die verhindern, dass die Eustachische-Röhre geöffnet wird und ein Druckausgleich stattfinden kann. Sehr starke Schmerzen in den Nebenhöhlen, ein eingeschränktes Hörvermögen und Ohrgeräusche sind Symptome dieses Traumas.
- Bei einer geringen Ausprägung lassen die Beschwerden im Allgemeinen nach zwei Wochen nach. Dennoch sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um bleibende Schäden zu verhindern.
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