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Doppelbedeutung - was ist das?

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Das Wort "Birne" hat eine Doppelbedeutung.
Das Wort "Birne" hat eine Doppelbedeutung. © Berny / Pixelio
Es gibt Wörter, bei denen einem die Bedeutung sofort klar ist. Dann gibt es aber auch Wörter, bei denen man die Bedeutung erst erkennt, wenn man sie im Zusammenhang liest oder hört. Hierbei handelt es sich dann um Wörter mit einer Doppelbedeutung. Am einfachsten lässt sich das anhand von Beispielen darstellen.

Im Grunde genommen heißt Doppelbedeutung, wenn ein und dasselbe Wort zwei oder mehrere Bedeutungen hat. Allerdings werden in der Sprachwissenschaft diese Wörter nochmals aufgrund ihrer Herkunft, Aussprache oder Schreibweise unterteilt.

Das Homonym - ein Wort mit zwei oder mehreren völlig unterschiedlichen Bedeutungen

Das Wort Homonym stammt von dem griechischen Wort homonymos ab und setzt sich zusammen aus den Wörtern homos (gleich) und onyma (Name). Es heißt also so viel wie gleichnamig.

  • Als Homonyme bezeichnet man Wörter, die gleich ausgesprochen werden, aber vollkommen unterschiedliche Bedeutungen haben. Ein Beispiel wäre hier der Ball. Hierbei handelt es sich einmal um ein Spiel- oder Sportgerät und einmal um eine Tanzveranstaltung.
  • In der Regel werden diese Art Wörter mit Doppelbedeutung auch gleich geschrieben, es sei denn, bei dem einen handelt es sich um ein Hauptwort, das groß geschrieben wird, und bei dem anderen um ein Verb oder ein Adjektiv, das natürlich kleingeschrieben wird. Beispielsweise der Arm als Körperteil und arm als Bezeichnung für einen mittellosen Menschen. Ein anderes Beispiel ist die Sieben als Zahl und sieben als Tätigkeit.
  • Auch kann es vorkommen, dass Homonyme verschiedene Artikel haben wie die Kiefer (Baum) und der Kiefer (Teil des Gesichts) oder das Steuer (Lenkrad) und die Steuer (Abgabe an den Staat).
  • Dann kann es noch sein, dass sich beide Wörter im Plural verändern, wie die Bank (Sitzgelegenheit), die im Plural zu Bänke wird und die Bank (Geldinstitut), die im Plural zu Banken wird.

Im Wörterbuch gibt es bei dieser Form der Doppelbedeutung in der Regel für jede Bedeutung einen eigenen Eintrag.

Polyseme - Wörter mit Doppelbedeutung, aber gleichem Ursprung

Das Wort Polysem setzt sich aus den griechischen Wörtern poly (viel) und semantos (bezeichnend) zusammen. Auch hierbei handelt es sich um Wörter mit Doppelbedeutung. Im Falle des Polysems stehen die verschiedenen Bedeutungen allerdings in einer Beziehung zueinander. Das kann einmal derselbe Ursprung sein, derselbe Wortstamm oder das eine Wort wird aus dem anderen abgeleitet. Beispiele sind:

  • Als Strom wird einmal ein Fluss bezeichnet und einmal die Elektrizität, die wie ein Fluss durch das Kabel fließt.
  • Die Birne ist eine Frucht und die Glühbirne nennt man so, weil sie dieselbe Form wie diese Frucht hat.
  • Das Schloss, in dem man wohnen kann, und das Schloss an der Tür sind beide vom Ursprung her etwas Sicheres, wo keiner so einfach Zutritt hat.
  • Der Fuchs ist ein kleines Raubtier. Einen Fuchs nennt man aber auch einen Mantel, der aus dem Fell dieses Raubtieres hergestellt wird und ein Pferd, das dieselbe Farbe wie dieses Raubtier hat.

Im Gegensatz zu den Homonymen stehen bei den Polysemen im Wörterbuch unter einem Stichwort mehrere Bedeutungen.

Homographe - gleiche Schreibweise, unterschiedliche Aussprache

Homographe sind ebenfalls Wörter, die eine Doppelbedeutung haben. Hier ist das Besondere, dass man hier die Bedeutung des Wortes außer an dem Zusammenhang auch noch an der Betonung erkennen kann. Die Schreibweise ist im Falle der Homographe bei beiden Bedeutungen gleich.

  • Spricht man bei der Hochzeit ein langes "o", hat man ein Hochgefühl, bei einem kurzen "o" wird geheiratet.
  • Legt man bei modern die Betonung auf das "o", dann verrottet etwas, bei der Betonung auf dem "e", ist etwas zeitgemäß.
  • Den Plural von Montag hat man, wenn man bei Montage das "o" betont. Betont man das "a", spricht man von einem Zusammenbau.

Homophone - gleiche Aussprache, unterschiedliche Schreibweise

Dann gibt es noch die Homophone. Bei diesen Wörtern mit Doppelbedeutung haben beide Bedeutungen eine unterschiedliche Schreibweise, werden aber beide gleich ausgesprochen.

  • Die Lärche ist ein Nadelbaum und die Lerche ist ein Singvogel.
  • Felle ist der Plural von Fell und Fälle ist der Plural von Fall.
  • Das Meer ist ein Gewässer und mehr gibt es hierzu auch nicht zu sagen.
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