Die Geschichte von Shotgun
- Um die Diskussion zu beenden, wer bei einer Autofahrt vorne sitzen darf, wurde das Shotgun-Spiel erfunden. Grob gesagt, könnte man sagen, dass derjenige, der zuerst das Wort "Shotgun" ruft, neben dem Fahrer platznehmen darf.
- Der Name des Spiels führt auf den Wilden Westen zurück. Dort saß ein Bewaffneter neben dem Fahrer der Postkutschen. Daher die Assoziation von "Shotgun" und Vornesitzen.
- Insgesamt umfasst Shotgun 27 Regeln. All diese zu kennen, verlangt schon ein ziemlich gutes Gedächtnis. Aber niemand hat behauptet, es sei einfach vorne zu sitzen. Die hier aufgeführten Regeln entsprechen inhaltlich aber nicht wörtlich den offiziellen deutschen Shotgun-Regeln.
Wer vorne sitzen will, muss die Regeln kennen
- Sie müssen in Sichtweite des Autos sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Fahrer anwesend ist.
- Wenn Sie als Erster abgeholt werden, bekommen Sie automatisch Shotgun. Dieses Privileg können Sie jedoch verlieren. Etwa wenn Sie die Regeln 12, 17 und/oder 23 verletzen.
- Es gilt pro Fahrt nur ein Shotgun. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
- Rufen zwei Menschen gleichzeitig Shotgun, zählt der Ruf nicht. Gewonnen hat nun der, der zuerst die Beifahrertür berührt.
- Shotgun muss im Freien erfolgen. Eine Ausnahme bilden Parkhäuser.
- Shotgun kann nur ausgerufen werden, wenn Sie sich auf dem Weg zum Auto befinden. Im Einzelfall muss diskutiert werden, ab wann genau dies zutrifft.
- Der Fahrer hat das Recht, einmal "Reload" zu rufen. Dann wird der bisherige Shotgun-Wettbewerb annulliert und es beginnt ein neuer.
- Auch bei Busfahrten können Sie Shotgun rufen. Hier geht es allerdings um die letzte Sitzreihe.
- Nachdem der Beifahrersitz vergeben ist, kann sich in ähnlicher Form um die einzelnen Plätze auf der Rückbank beworben werden. Den Sitz in der Mitte nennt man hierbei "bitch seat".
- Frauen und Männer haben bei Shotgun die gleichen Rechte und Pflichten. Regeln des Kavalierstums werden außer Kraft gesetzt.
- Will oder kann der Fahrer nicht fahren, erhält er automatisch das Recht auf Shotgun. Es kann sich nun also lediglich um die hinteren Plätze beworben werden.
- Der Fahrer hat das Recht, Radio oder CD-Spieler zu bedienen. Nimmt er dieses nicht wahr, geht es an den Beifahrer über. Versagt dieser dabei, spielt schlechte Musik oder "Take That", wird er auf den "bitch-seat" verbannt.
- Wer Shotgun ruft, muss Schuhe tragen. So soll verhindert werden, dass jemand barfuß herausrennt, Shotgun ruft und sich dann in aller Ruhe die Schuhe anzieht.
- Shotgun ist das einzig akzeptierte Wort. Rufe ähnlicher Spiele wie "Dibs" oder "Baggsies" sind zu ignorieren.
- Shotgun kann auch für andere Plätze ausgerufen werden. Sprich, wer Shotgun ruft, hat freie Platzwahl.
- Pärchen sind zu trennen. Fährt ein Pärchen mit, muss also einer von beiden nach vorne.
- Shotgun erlaubt Ihnen nicht, dem Fahrer Anweisungen zu geben oder seinen Fahrstil zu kommentieren. Ein Zuwiderhandeln kann Sie den Status des Shotgunners kosten.
- Wenn jemand danach fragt, was Shotgun sei, muss diese Person laufen. Oder zumindest auf die Gnade der Anwesenden hoffen.
- Wenn der Shotgunner die Tür öffnen möchte, während der Fahrer sie aufschließt und dieser den Schließvorgang wiederholen muss, verliert der Shotgunner sein Privileg. Dies nennt man auch "shotgun suicide".
- Der Shotgunner ist der rechte Arm des Fahrers. Er hat den Anweisungen des Fahrers Folge zu leisten. Etwa wenn es darum geht, Mitfahrer zu disziplinieren, Tore zu öffnen oder Routenfragen zu beantworten.
- "Pärchen-Recht von 1997": Der Partner des Fahrers hat freie Platzwahl.
- Hat einer der Mitfahrenden Geburtstag, hat er automatisch Shotgun. Dies kann durch Regel 21 aufgehoben werden.
- Die Piraten-Regel besagt, dass wenn einer der Mitfahrenden als Pirat verkleidet ist, dieser Shotgun erhält. Bei mehreren Piraten ist ein Schwertkampf auszuführen.
- Passiert das Auto eine Frau, die ihren Hund ausführt, muss der Shotgunner das Fenster herunterkurbeln und herausrufen: "Wer führt hier wen spazieren?" Versäumt er dies, verliert er seinen Status.
- Handelt es sich bei dem Auto nicht um einen Viertürer, ist der Beifahrer dafür verantwortlich, andere Insassen aussteigen zu lassen. Der Fahrer bleibt hiervon verschont.
- Die Regeln besagen weiterhin, dass es dem Shotgunner obliegt, Blitzgeräte und Polizeistreifen zu entdecken. Versagt er hierbei und wird der Fahrer geblitzt, ist das die Schuld des Shotgunners.
- Diese Regeln sind nicht zu ändern. Selbst wenn jemand bessere Regeln erfindet.
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