Wie Sie die Ursache der Störung ermitteln
- Zuerst prüfen Sie, ob der Spülkasten leer ist, oder gefüllt. Fließt ständig Wasser weg, ist der Wasserzufluss intakt. Ist der Kasten leer und es fließt kein Wasser zu, ist fast immer das Schwimmerventil gestört. Ist der Kasten voll und es kann nicht gespült werden, wird die Mechanik der Spülung schuld sein.
- Um eine Diagnose stellen zu können, müssen Sie den Spülkasten öffnen. Bei Unterputz-Montage ist dazu die Blende zur Bedienung zu entfernen. Das ist nicht pauschal zu erklären, da die Hersteller verschiedene Systeme anwenden. Eine konkrete Anleitung dazu findet sich in den Begleitpapieren oder auf der Website des Herstellers.
- Finden Sie den Kasten leer und das Klobecken trocken vor, prüfen Sie zunächst, ob Wasserdruck vorhanden ist. Fließt anderweitig Wasser, nur im Kasten nicht, müssen Sie das Eingangsventil ausbauen und reinigen oder wechseln. Das Ventil wird vom Schwimmer gesteuert, kann aber von ihm getrennt werden.
- Bei hartem Wasser und vielen Jahren der Benutzung kann es auch vorkommen, dass sich der Schwimmer verklemmt, dann bleibt er in der Stellung "voll" am Scheitelpunkt hängen und lässt kein Wasser nachfließen. Prüfen Sie daher, ob sich die Schwimmerglocke lose bewegen kann.
- Die Steuerung am Einlassventil ist mit einer Art Spindel verstellbar. Manchmal verstellt sich die Justierung im Laufe der Zeit. Versuchen Sie deshalb, mit dem Verdrehen der Spindel herauszufinden, ob sich die Störung damit beheben lässt. Sie können damit nichts kaputtmachen, die Teile sind dafür konzipiert und alle langlebig.
Die erfolgversprechenden Maßnahmen zur Instandsetzung
Einen Klempner benötigen Sie in der Regel nur in den Fällen, wo die Wasserversorgung unterbrochen ist oder wenn Sie mit der Reparatur überfordert sind. Wie schon bemerkt, ist das Hantieren in einem Spülkasten hinter der Wand anspruchsvoll. Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung und lassen Sie sich gegebenenfalls von Personen helfen, die eher zarte Hände haben, wegen der Enge.
Die Blende zur Bedienung der Spülung lässt sich meist durch Drücken nach einer Seite oder nach oben lösen. Dahinter kann dann auch der Halterahmen für die Mechanik demontiert werden. Das ermöglicht den Zugriff auf die Hauptbauteile Schwimmerventil und Glocke
Probieren Sie anfangs auch die Funktion der Mechanik zum Spülen. Sind die Hebel oder die Seilzüge in Ordnung? Lässt sich die Schwimmerglocke von Hand leicht bewegen? Hat es Folgen, wenn Sie die Stellung der Gewindestange verändern? Machen Sie sich klar, in welche Richtung zu drehen ist, damit sich die Wirkung umkehrt.
Stellen Sie starke Ablagerungen von Kalk fest, lohnt sich die Reinigung. Notfalls geben Sie Essig oder Entkalker in den vollen Spülkasten und lassen die Lösung einige Stunden wirken. Es kann dabei nichts kaputtgehen!
Lässt sich kein Fehler in der Funktion finden und das Wasser läuft ständig nach, prüfen Sie die Dichtung am unteren Sitz der Schwimmerglocke. Dazu müssen Sie die Bedienungsmechanik entfernen und die Glocke herausziehen.
Ist das Schwimmerventil verstopft, hilft bei modernen Systemen meist nur noch der Austausch. Dabei kommt es darauf an, das gleiche System zu finden, damit die Bedienung wieder funktioniert. Vor der Demontage schließen Sie den Absperrhahn an der Zuleitung, um Überschwemmungen zu vermeiden. Manche Technik ist mit einem Sieb am Einlauf versehen. Das erlaubt die Reinigung, dann kann das Ventil wieder eingebaut werden.
Sollte sich herausstellen, dass sich das Schwimmerventil verabschiedet hat, finden Sie im Fachhandel oder im Baumarkt sicher Ersatz. Die Preise bewegen sich je nach Hersteller zwischen 10 und 30€ für Modelle im Wohnbereich. Bei professionellen Einrichtungen sind dagegen vielfach robuste Systeme verbaut, deren Preise sich oberhalb von 120€ bewegen.
Als erste Hilfe bei einer solchen Havarie tun es wohl 5 Liter Wasser aus einem Eimer. Überstürzen Sie die Gegenmaßnahmen nicht, sondern gehen Sie rationell an die Reparatur, nachdem die Ursache ermittelt ist. Eine gute Hilfe ist dabei, wenn im Baumarkt ein Modell eines Spülkastens gezeigt wird. Lassen Sie sich dort vom Fachpersonal beraten, wenn Sie unsicher sind. Für Mieter ist es noch wichtig zu wissen, dass derlei Störungen in den Verantwortungsbereich des Vermieters fallen, der die Instandsetzung in Auftrag geben muss. Nachlässigkeit in dieser Hinsicht bedeutet oft erhöhten Wasserverbrauch und damit erhöhte, aber vermeidbare Kosten. Mit ein wenig Mut und Geschick vermeiden Sie das!
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