Eckdaten zur Trächtigkeit der Hündin
Um sich auf die Geburt vorbereiten zu können, sollten Sie über die wichtigsten Merkmale einer Trächtigkeit bei Ihrem Haustier Bescheid wissen.
- Die Trächtigkeit dauert bei Hunden für gewöhnlich 63 Tage. In dieser Zeit entwickeln sich die Hunde vollständig, kommen jedoch als Nesthocker blind zur Welt und werden über längere Zeit von der Mutter gesäugt.
- Je größer die Hündin ist, desto größer sind meist auch die Würfe. Kleine Rassen, wie Pekinesen oder Terrier bekommen meist nur 1 - 4 Welpen, während große Hunde Würfe von über 10 Welpen bekommen können.
- Die Trächtigkeit kann Ihr Tierarzt durch verschiedene Verfahren feststellen. Dabei spielt der Ultraschall, wie beim Menschen, eine große Rolle. Um den 25. Tag herum können dadurch erste Herzaktionen beobachtet werden.
- Auch im Blut lassen sich Hormone nachweisen. Der Hund ist das einzige Haustier, das in der Plazenta das Hormon Relaxin so bildet, dass es zum Schwangerschaftsnachweis ab der Hälfte der Trächtigkeit nachgewiesen werden kann.
- Ab dem 48. Trächtigkeitstag können Sie Ihre Hündin außerdem röntgen lassen. Dabei lässt sich das Skelett und die Größe beurteilen. Fraglich ist, ob die Strahlung für die ungeborenen Welpen schädlich ist. Bisher wird davon ausgegangen, dass die Lebenserwartung der Tiere zu gering ist, um eine kanzerogene Wirkung zu erzielen.
Physiologischer Ablauf einer Geburt
Ab dem 55. Trächtigkeitstag sollten Sie Ihre Hündin gut im Auge behalten. Haben Sie immer die Nummer des Tierarztes griffbereit!
- Ungefähr 24 Stunden vor der Geburt fällt die Temperatur der Hündin um ca. 1°C ab. Dies entsteht durch den Abfall des Schwangerschaftshormons Progesteron. Wenn Sie die Temperatur nicht messen, können Sie die Öffnungsphase der Geburt dadurch erkennen, dass die Hündin ein Nest baut.
- Zur Geburt legt sich die Hündin zumeist in eine Ecke. Greifen Sie zunächst nicht ein, sondern beobachten Sie Ihr Verhalten.
- Wenn die Hündin anfängt zu pressen, kann es noch 6 Stunden dauern, bis der erste Welpe in Sicht ist. Dann beginnt die Austreibungsphase. Zwischen den Welpen sollten maximal 2 Stunden Abstand liegen, meist ist es nur eine halbe Stunde. So kann sich die Geburt über 24 Stunden hinziehen, meist aber nur 12 Stunden.
- Physiologisch kommen die Welpen mit den Vorderbeinen ausgestreckt und den Kopf darauf liegend zur Welt. Auch die Geburt in Hinterendlage mit den Hinterbeinen zuerst ist normal. Selbst Steißgeburten sind kein Grund zur Besorgnis.
- Wenn die Hündin viele Welpen wirft, können Sie sie unterstützen, indem Sie Welpen selbst mit einem Handtuch trocken rubbeln. Außerdem sollten Sie einen Faden zum Abbinden der Nabelschnur bei der Hand haben.
Wann der Tierarzt nötig ist
Nicht jede Geburt verläuft nach Bilderbuch und es ist wichtig, zu wissen, wann Sie eingreifen und den Tierarzt rufen müssen.
- Auch vor der Geburt sollten Sie ein Auge auf die Hündin haben. Wenn sich deren Allgemeinbefinden verschlechtert, ist der Tierarzt aufzusuchen, denn auch Hunden können eine Fehlgeburt erleiden.
- Wenn die Hündin nicht in die Geburt kommt, also schon mehr als 65 Tage trägt, hat der Tierarzt die Möglichkeit, die Geburt einzuleiten.
- Auch wenn die Hündin schon anfängt zu pressen und kein Welpe kommt, sollten Sie nach spätestens 12 Stunden den Tierarzt hinzuziehen. Eine solche Wehenschwäche kann der Tierarzt medikamentös beheben oder einen Kaiserschnitt anordnen.
- Auch wenn schon Welpen geboren sind, aber kein Weiteres folgt, sollten Sie nicht zögern, Hilfe zu holen. Es kann sein, dass der Welpe einfach zu groß ist, oder nicht physiologisch im Geburtskanal liegt.
- Wichtig ist auch, die Hündin zu beobachten. Wenn diese sehr unruhig wird und ihr Allgemeinbefinden sich verschlechtert, sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden.
- Wenn aus der Scham grünes Fruchtwasser tritt, dann allerdings kein Welpe folgt, sollten Sie dem Tierarzt Bescheid sagen. Hierbei handelt es sich um eine Plazentaablösung.
- Wenn ein Kaiserschnitt nötig ist, sollten Sie Ihre Hündin anschließend beobachten. Manche Hündinnen nehmen ihre Jungen schwer an, weil sie die Geburt nicht aktiv miterlebt haben.
Nachdem sich Welpen und Hündin erholt haben, sollten Sie die Tiere allein lassen. Beobachten Sie die Hündin auch in den nächsten Tagen, um eine Nachgeburtsverhaltung auszuschließen.
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