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Die 7 Sinne mit Kindern entdecken - Anregungen

Inhaltsverzeichnis

Auch Nähe kann man spüren.
Auch Nähe kann man spüren.
Kennen Sie den Spruch: "Seine 7 Sinne noch beisammen zu haben"? Haben Sie sich schon einmal gefragt, welche 7 Sinne dabei genau gemeint sein könnten? Aristoteles lehrte der Nachwelt 5 Sinne: Riechen, Schmecken, Fühlen, Tasten und Hören. Dennoch entwickelte sich im Laufe der Zeit eine zwiespältige Betrachtung des sogenannten "6. Sinns". Stellt sich angesichts dieser, nur teilweise anerkannten These, nicht die Frage, was es mit dem 7. Sinn auf sich hat? Wie soll man unter diesen Gesichtspunkten mit Kindern die 7 Sinne entdecken?

Welche 7 Sinne sollen die Kinder entdecken?

  • Es mag seltsam klingen, dass es 7 Sinne geben soll, doch nach den Lehren Rudolf Steiners, der mit der Waldorfpädagogik eine pädagogische Reformation ausgelöst hat, beruht die Anthroposophie (Menschen-Weisheit(-kunde)) auf einer sehr interessanten, spirituellen Weltanschauung.
  • Die von Aristoteles benannten 5 Sinne "Schmecken, Hören, Tasten, Riechen und Sehen" sind allgemein anerkannt. Rudolf Steiner erweiterte diese um 7 weitere Sinne, von denen die Physiologie den Gleichgewichts-, Bewegungs-, Wärmesinn und die Schmerzwahrnehmung anerkennt.
  • Schwieriger wird es mit den, von Steiner postulierten drei Sinnen, die die Kommunikation betreffen: Sprach-, Gedanken- und Ichsinn. Wenn Sie mit Kindern die 7 Sinne entdecken möchten, sollten Sie zunächst einkreisen, um welche der insgesamt 12 Sinne es gehen soll.

Kinder können entdecken, was plastisch zu verstehen ist

  • Die Differenzierung "Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten" werden Sie Kindern mit wenigen Übungen leicht verständlich machen können. Je nach Methodik kann es Ihnen auch möglich sein, Kindern den Gleichgewichts-, Bewegungs-, Wärmesinn und die Schmerzwahrnehmung zu erklären. Doch wie lässt sich der Sprach-, Gedanken- und Ichsinn vermitteln?
  • Steiner unterteilte die von ihm proklamierten 7 Sinne in zwei Begriffe: "Eigenbewegungs-" und "Lebenssinn". Unter "Lebenssinn" verstand er den Sprach-, Gedanken- und Ichsinn in Form von "Dasein bemerken". Den Gleichgewichts-, Bewegungs-, Wärmesinn und die Schmerzwahrnehmung schrieb er dem "Eigenbewegungssinn" zu.
  • Insofern könnten Sie mit Kindern die 7 Sinne "Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten, Eigenbewegungssinn und Lebenssinn" entdecken. Sammeln Sie zu allen Sinnes-, bzw. Wahrnehmungsübungen entsprechendes "Lehrmaterial".

Die 5 Sinne nach Aristoteles erlernen Kinder schnell

Bereiten Sie für die taktile (fühlen), auditive (hören), olfaktorische (riechen), gustatorische (schmecken) und visuelle (sehen) Wahrnehmung einen "Erlebnisparkour" vor, indem Sie den Kindern zunächst jeden der 5 Sinne einzeln vermitteln. Später wird es dann möglich, in Form eines "Parkours" verschiedene Übungen aneinanderzureihen, um die Wahrnehmungsübungen interessanter zu gestalten.

  • Üben Sie mit den Kindern den Tastsinn. Legen Sie verschiedene Stoffe vor, die die Kinder erst mit geöffneten, später mit verschlossenen Augen ertasten, z. B. ein Fell, einen Stoff, ein Stück Holz oder Eisen, Gummi usw. Entwickeln Sie Tastspiele, z. B. indem Gesichter ertastet werden - lachende (gehobene Wangen, Zähne) oder traurige (flache Wangen, geschlossener Mund).
  • Führen Sie das Thema "Hörsinn" ein. Lassen Sie verschiedene, orffsche Musikinstrumente erklingen. Spielen Sie den Kindern hohe, tiefe, laute, leise, lange, kurze Töne vor und fordern Sie sie auf, die Töne mit diesen Merkmalen zu bestimmen. Interessant wird es, wenn Sie von einer Kassette Tierstimmen, Fahrzeug-, Bau-, Wasserfalltöne u. v. a. abspielen, die die Kinder erraten dürfen.
  • Lassen Sie die Kinder "erschnuppern", wie verschiedene Düfte riechen, z. B. Blumen, Öldüfte, Gewürze, Gräser, Zitronenobstsorten usw. Verbinden Sie den Kindern die Augen und gestalten Sie einen Wettbewerb: "Wer erkennt die meisten Düfte?" Leider kann die Nase nur begrenzt Düfte nacheinander aufnehmen. Dehnen Sie diese "Unterrichtsreihe" deshalb nicht zu weit aus.
  • Der "Schmecksinn" wird sehr interessant zu erkennen sein, denn nun dürfen Sie den Kindern Schokolade, Vanille, Zitrone, Waldmeister, in Form von Lebensmitteln, zu kosten geben. Versäumen Sie es nicht, trockene und flüssige Geschmacksrichtungen vorzulegen, wie z. B. eine trockene Kartoffel im Gegensatz zu einer saftigen Weintraube usw.
  • Das "Sehen" wird oft von unendlich vielen Eindrücken begleitet. Lenken Sie die Aufmerksamkeit der Kinder z. B. auf Perspektiven und Kontraste, wie z. B. einen großen und kleinen Stuhl, ein helles und dunkles Tuch, ein farbiges oder weißes T-Shirt. Schaffen Sie mit diesen Details Perspektiven, indem Sie sie einmal nah und einmal entfernt platzieren. Gestalten Sie eine Pappmascheecollage, indem Sie z. B. einen großen und kleinen Stuhl aus Pappmaschee kreieren und als Collage perspektivengerecht aufkleben.

Erweitern Sie die Übungen um 2 Sinne

  • Um den Eigenbewegungssinn zu vermitteln, können Sie ganz praktisch vorgehen: Besprechen Sie mit den Kindern, ob sie ihren Körper (Arme, Beine, Bauch, Finger usw.) beschreiben können. Dann erklären Sie ihnen, welche die linke bzw. die rechte Seite ist. Anschließend spielen Sie z. B. "Der Hampelmann hebt nun sein linkes Bein".
  • Führen Sie Fingerspiele ein, um anhand des Daumens zu erläutern, dass der gesamte Organismus reagiert, wenn es heißt: "Hebt den Daumen". Fordern Sie die Kinder auf, sich selber (nur leicht) in den Handrücken zu kneifen, um den "Schmerzsinn" zu testen.
  • Der "Lebenssinn" ist nicht ganz leicht zu erklären. Den 7. Sinn können Kinder nur äußerst schwer entdecken. Versuchen Sie es mit einer Art "Ruhesituation" bzw. einer Meditation. Fordern Sie die Kinder auf, zu spüren. Überlegen Sie dann gemeinsam, was jeder empfunden oder gedacht hat.
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