Dichtungshanf wird aus der Hanfpflanze gewonnen. Diese ist schon 2800 v. Chr. in China erstmals als Nutzpflanze in Gebrauch gekommen. Es wurde und wird nahezu alles daraus hergestellt, von Kleidung, Segeltuch, Takelage, Papier bis hin in die Medizin und leider auch zu Drogen. Dichtungshanf wird aus den nahezu unverwüstlichen Fasern der Stängel gewonnen.
Deshalb verwenden Sie Dichtungshanf
- Für Wasser- oder Gasinstallationen werden sehr viele Verschraubungen als Verbindungsstücke, Winkel, Abzweigungen oder Anschlüsse gebraucht. Als Hobbyhandwerker verlegen Sie auch mal die ein oder andere Wasserleitung oder bauen einen neuen Hahn an und dergleichen.
- Diese müssen natürlich auch richtig abgedichtet werden und es stellt sich die Frage: Dichtungshanf oder Teflonband zur Gewindeabdichtung?
- Teflonband ist geruchsneutral und wirkt sauber und elegant. Es hat aber den Nachteil, wenn Sie gerade als Nichtprofi nochmals nachjustieren müssen, dass Sie die Verschraubung nicht zurück oder hin und her drehen können. Sie müssen es dann jedes Mal neu machen.
- Hanf riecht zwar etwas strenger, aber es ist die gute, altbewährte Methode und Sie können vor allem eine Verschraubung mal lösen und wieder anziehen oder etwas ausrichten, ohne es jedes Mal neu abzudichten. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie den Dichtungshanf richtig verarbeitet haben.
So verarbeiten Sie ihn richtig
Das Wasserleitungsrohr ist fest eingespannt und Sie wollen ein Gewindestück aufschrauben. Dichtungshanf kommt grundsätzlich auf das Außengewinde.
- Rauen Sie mit einer kleinen Eisensäge das Gewinde leicht auf, damit der Hanf besser hält und nicht auf den glatten Windungen dahinrutscht.
- Nehmen Sie ein paar Hanffasern und legen Sie diese quer über das Gewinde. Lassen Sie sie an beiden Enden 1 bis 2 cm über das Gewinde hinausragen.
- Umwickeln Sie jetzt mit ein paar weiteren Fasern das Gewinde, und zwar von vorne gesehen rechtsrum. Dabei gehen Sie bei jeder Umrundung über die quer liegenden Fasern und wickeln kurz vor Schluss des Gewindes diese Enden mit ein.
- Danach nehmen Sie eine Drahtbürste und bürsten vorsichtig in Gewinderichtung den Hanf tief in das Gewinde.
- Mit einer Fingerkuppe Dichtpaste, z. B. Fermit, bestreichen Sie jetzt noch Dichtungshanf und Gewinde.
- Dann können Sie das Gegengewinde aufschrauben. Es sollte schon nach der ersten Umdrehung deutlich schwerer gehen und es darf den Hanf nicht rausdrücken. Geht es zu leicht und wird dadurch nicht fest, dann müssen Sie es noch mal neu machen.
Wenn Sie mit allem fertig sind und das Wasser wieder aufgedreht ist, müssen Sie natürlich noch prüfen, ob es dicht ist.
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