Und das geht schneller, als die meisten Menschen denken:
Was wird in einer Dezibel-Skala angegeben?
- Das Dezibel kommt vom Bel, einer Hilfsmaßeinheit, die verwendet wird, um eine Skala in Pegeln abzubilden. Ein Dezibel ist ein Zehntel von einem Bel, das Zeichen der Einheit ist dB.
- In Dezibel wird nicht nur ein Wert rund um die Lautstärke angegeben, sondern mehrere. Es gilt also, die Dezibel-Angaben in der Skala herauszufinden, die uns etwas über eine Lautstärke sagen, die unserem Gehör möglicherweise schaden.
- Da gibt es erst einmal den Schalldruckpegel, er ist ein logarithmisches Maß, das die Stärke eines Schallereignisses wiedergibt. Der Schalldruckpegel wird in dB angegeben, wobei die jeweiligen dB-Werte immer abhängig davon sind, in welchem Abstand zur Schallquelle sie ermittelt wurden.
- Der Schalldruckpegel heißt in Englisch “Sound Pressure Level”, abgekürzt SPL, und es gibt Tabellen über die Lautstärke verschiedener Geräuschquellen, in denen der Schalldruck in dBSPL unter Angabe der jeweiligen Entfernung der Messung angegeben wird.
- Meist finden wir aber Tabellen über die Lautstärken verschiedener Geräusche, in denen bestimmte Zahlenwerte in der Einheit dB(A) oder dBA angegeben werden.
- Das bedeutet, dass der gemessene Schalldruckpegel einer Frequenzbewertung unterzogen wird, was üblich ist, wenn Geräusche gemessen werden sollen, die Menschen stören oder schädigen könnten. Die Messgrößen werden bei dieser Methode ermittelt, indem sie mithilfe eines bewertenden Filters gewichtet werden, wobei dieser Filter den Frequenzgang im menschlichen Gehör simulieren soll.
- Diese Methode wird zunehmend kritisiert, weil diese Frequenzbewertung nicht in der Lage sei, das nachzubilden, was im menschlichen Gehör wirklich empfangen und empfunden würde. So gibt es auch keine Umrechnungsformel, mit der einmal gemessene dBA-Werte in Schalldruckpegel in dBSPL oder umgekehrt ausgedrückt werden können, viele Wissenschaftler halten das nicht für befriedigend.
- Kritisch kann der Unterschied der ermittelten Werte z. B. werden, wenn in Datenblättern von Audiogeräten dBA angegeben werden. Möglicherweise sollen durch die Vermeidung einer Angabe in dBSPL Brummkomponenten versteckt werden, weil sonst die Daten im entsprechenden Datenblatt auf eine Gehörschädigung durch dieses Gerät hindeuten würden. Informierte Käufer werden sich deshalb immer fragen, ob ein Hersteller etwas verbergen will, wenn er die Werte in dBA angibt.
Zu viele Dezibel werden schnell ungesund
Mit diesem Vorwissen können Sie nun die entsprechenden Tabellen konsultieren, um zu erfahren, wann eine Dezibel-Skala einen kritischen Bereich berührt:
- Die entscheidenden Werte und Gefährdungsgrenzen in dBSPL ausgedrückt: Ruhig ist es bis unter 40 dBSPL (ruhiges Atmen verursacht 10 dBSPL, ein sehr ruhiges Zimmer 20 - 30 dBSPL). Bei allen höheren Werten fängt bereits die Störung an, wobei es bis kurz über 80 dBSPL meist eher um Konzentrationsstörungen und Störungen der Aufnahme beim Lernen geht.
- Das bedeutet, dass bereits eine normale Unterhaltung, 1 m entfernt (40 - 60 dBSPL), ein Fernseher, der 1 m entfernt in Zimmerlautstärke betrieben wird (ca. 60 dBSPL), oder ein Pkw, der am offenen Fenster in 10 m Entfernung vorbeifährt (60 - 80 dBSPL), dazu führen, dass Sie Ihre Vokabeln z. B. nicht sehr gut memorieren werden.
- Ab 90 dBSPL drohen bei längerfristiger Einwirkung Gehörschäden, ab 120 dBSPL Gehörschäden bei kurzfristiger Einwirkung, um 130 dBSPL liegt die Schmerzschwelle. Diese Werte kann die Hauptverkehrsstraße erreichen (bis 90 dBSPL in 10 Metern Entfernung), ein Presslufthammer in 1 Meter Entfernung, die Musik in der Diskothek (100 dBSPL) und ein 100 Meter entferntes Düsenflugzeug (bis 140 dBSPL).
Da Sie sich aber meist an dBA-Tabellen orientieren müssen, hier noch einige Werte in dBA, zusammen mit den jeweiligen Gefährdungsstufen:
- Konzentrationsstörend wird es ab etwa 40 dBA, z. B. wenn beim Lernen leise ein Radio im Hintergrund läuft (45 dBA). Schwierigkeiten beim Vokabellernen gibt es auf jeden Fall, wenn nebenan ein Kühlschrank brummt (50 dBA), ab 65 dBA sind Sie bei ständiger Einwirkung einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt (70 dBA erreicht z. B. der Dauerschallpegel einer Hauptverkehrsstraße an Tage, 75 dBA der nicht lärmgeminderte Gartenhäcksler in einer Entfernung von 10 Metern).
- Ab 85 dBA (Motorkettensäge, 10 Meter entfernt) sind Hörschaden wahrscheinlich, wenn diese Lautstärke 40 Stunden und mehr pro Woche einwirkt. 100 dBA ist sehr häufig der Pegel der Musik aus dem Kopfhörer, bei 115 bis 120 dBA liegt die Schmerzschwelle, hier sind Gehörschäden schon wahrscheinlich, wenn Sie dem Lärm nur kurz ausgesetzt sind. 120 dBA erreicht z. B. eine Trillerpfeife, die Sie in einem Meter Entfernung hören.
Bei der Unterscheidung von Dezibel in dBA oder in dBSPL ist zu beachten, dass die Messungen unter Zuhilfenahme frequenzbewertender Filter (dBA) meist niedrigere Werte ergeben als die nicht bewerteten Schalldruckpegelangaben (dBSPL).
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