Sicherungsposten an Gleisbaustellen
Arbeiter an Gleisbaustellen müssen abgesichert werden. Dafür sind unter anderem die Sicherungsposten zuständig.
- Sicherungsposten, kurz Sipos genannt, sind dafür zuständig, die Gleisbauarbeiter vor Zügen und anderen Schienenfahrzeugen zu warnen, das heißt, sie tragen die Verantwortung dafür, dass die Arbeiter nicht überfahren werden. Dazu stehen Sie am Streckenrand und überwachen die Gleise. Wenn sich ein Zug der Baustelle nähert, muss der Sipo die Arbeiter durch ein Signal aus einem Warninstrument – meist handelt es sich dabei, je nach der erforderlichen Reichweite, um ein Mehrklangsignalhorn oder ein Tyfon − warnen.
- Zu den Aufgaben des Sicherungspostens gehört es auch, zu überwachen, ob tatsächlich alle Gleisbauarbeiter die Gleise verlassen. Wenn es nicht möglich ist, eine Baustelle rechtzeitig zu räumen, muss er dem Lok- oder Fahrzeugführer das sogenannte Nothaltsignal geben, damit der Zug gestoppt wird. Damit man ihn von den Arbeitern unterscheiden kann, trägt er keine rote, sondern gelbe Warnkleidung.
- Da Menschenleben von der Arbeit des Sipos abhängen können, muss er seiner Tätigkeit mit großer Aufmerksamkeit nachgehen. Ein Sicherungsposten muss deshalb mindestens 21 Jahre alt und körperlich und geistig fit sein sowie gewisse Eignungsanforderungen erfüllen. Zum Beweis dafür, dass Letzteres der Fall ist, bekommt er einen Befähigungsausweis, den er stets dabei haben muss. In diesem Ausweis sind die absolvierten Prüfungen, gegebenenfalls auch Zusatzausbildungen und Fortbildungen sowie die medizinische und gesundheitliche Eignung vermerkt.
Ausbildung und Verdienstmöglichkeiten als Sipo
Eine duale Berufsausbildung zum Sicherungsposten gibt es nicht.
- Sipos kommen häufig aus dem Wach- und Sicherheitsgewerbe oder aus dem Baugewerbe. Wenn Sie nicht im Rahmen der Ausbildung zum Sicherungsposten qualifiziert wurden, müssen sie eine entsprechende Fortbildung absolvieren. Sie lernen, Sprechanlagen und Funkfernsprecher zu bedienen, erlernen die Grundlagen der Unfallverhütung sowie das Verhalten bei Störungen, werden mit den verschiedenen Signalen und Benachrichtigungsverfahren vertraut gemacht und lernen den Betriebsablauf kennen.
- Absolviert werden kann die Fortbildung beispielsweise bei DB Training, einem für Beratung und Qualifizierungsmaßnahmen zuständigen Konzernteil der Deutschen Bahn. Sie dauert einen Monat und gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Abschließend findet eine Prüfung statt, außerdem erfolgen als Befähigungsnachweis eine bahnärztliche Untersuchung sowie ein psychologischer Test, bei dem beispielsweise die Reaktionsschnelligkeit und die Merkfähigkeit getestet werden.
- Beschäftigungsmöglichkeiten bieten die Bahn, vor allem aber Unternehmen, die im Auftrag der Bahn Gleisbauarbeiten übernehmen und Unternehmen, die für die Städte Gleisbauarbeiten im U-Bahnbereich ausführen. Haben Sie Interesse an einer Tätigkeit als Sicherungsposten, müssen Sie zur Schichtarbeit bereit sein, auch Sonn- und Feiertagsarbeit werden häufig erwartet.
- Die Verdienstmöglichkeiten hängen auch vom Arbeitgeber ab. Je nachdem wo Sie beschäftigt sind, heißt der Tarifpartner verdi, IG Bau oder Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, kurz EVG. Häufig liegt der Verdienst zwischen 9 und 11 Euro pro Stunde. Hinzu kommen Zuschläge wie Nacht- und Feiertagszuschlag und manchmal auch ein Bonus. Mit etwas Glück ist die Bezahlung auch übertariflich.
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