Was ist der kälteste Ort der Welt?
Der kälteste dauerhaft bewohnte Ort der Welt liegt im Osten Russlands und heißt Oimjakon. 1926 wurde dort der Kälterekord von – 71,2 °C gemessen. Die Gebirgsketten, die um Oimjakon liegen, verhindern so eine warme Luftzufuhr und sind damit der Grund für solch extreme Kälte. Die Straßen Oimjakons sind durch die tiefen Temperaturen im Winter (Oktober bis April) meistens leer, daher wirkt der Ort trotz 462 Einwohner wie eine Geisterstadt.
Im Sommer kann es dann aber bis zu + 30 °C warm werden. Bewohner von Oimjakon sind also heftigen Temperatur-Unterschieden ausgesetzt. Gut zu wissen: Oimjakon bedeutet „heiße Quelle“ oder auch „aufgetautes Wasser“, da es in der Nähe eine Thermal-Quelle gibt.
Wie ist das Leben in Oimjakon?
Durch den permanenten Bodenfrost sind Obst- und Gemüseanbau unmöglich. Die Einwohner der Stadt ernähren sich hauptsächlich von Fleisch und Fisch. Im Winter müssen die Bewohner durchgehend einen Schal vor dem Mund tragen, da sonst das Atmen zu schmerzhaft wäre.
Auch beim Hausbau spielt die Kälte eine Rolle: Beheizte Garagen sind ein Muss, da sonst die Autos nicht anspringen und es gibt im kältesten Ort der Welt nur Plumpsklos, da durch die niedrigen Temperaturen keine Wasserrohre verlegt werden können.
Weil die Einwohner aus Oimjakon jedoch mit der Kälte aufgewachsen sind, haben sie sich daran gewöhnt und bevorzugen sogar den Winter gegenüber dem Sommer.
Top 5 der kältesten Orte der Welt
An diesen Orten ist es so kalt, dass ein normales Leben dort nicht möglich ist. Sie dienen größtenteils als Forschungsstation und sind nicht dauerhaft bewohnbar.
1. Wostok-Station (Antarktis): – 89,2 °C
Die Forschungsstation liegt in 3.488 Meter Höhe auf einem zugefrorenen See. Mit der Durchschnittstemperatur von – 65 °C besteht keine Gefahr, dass der See schmilzt und die Station untergeht.
2. Amundsen-Scott-Südpolstation (Antarktis): – 82,8 °C
In der Amundsen-Scott-Südpolstation verlassen von den 130 Forschern, 50 Forscher die Station im Winter und kommen erst bei höheren Temperaturen wieder.
3. North Ice (Grönland): – 65,9 °C
Die North Ice Station im Norden Grönlands diente von 1952 bis 1954 einem britischen Expeditionsteam als Unterkunft.
4. Yukon (Kanada): – 63 °C
Das kanadische Yukon gilt als kälteste Region in Nordamerika. Trotzdem gilt der Ort heute als beliebtes Reiseziel für Outdoor-Begeisterte.
5. Prospect Creek (Alaska): – 62 °C
Prospect Creek gilt als kälteste Region der USA. Für Bauarbeiten der Trans-Alaska-Pipeline diente der Ort als vorübergehende Unterkunft. Heutzutage ist die kleine Siedlung im Norden Alaskas aber komplett verlassen.
Für Menschen, die nicht in solch kalten Gebieten aufgewachsen sind, könnten die extremen Temperaturen schnell gefährlich werden. Das Gehirn ist weniger leistungsfähig, da der Körper beschäftigt ist, sich gegen die Kälte zu wehren. Durch die Abschwächung des Stoffwechsels reduziert sich der Sauerstoffverbrauch und das Herz schlägt somit langsamer. Zudem sollten auch freie Hautstellen vermieden werden, da es sonst zu Brandfrost kommen kann.
Das Leben im kältesten Ort der Welt ist also nichts für Warmduscher.
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