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Der Aufbau einer Tulpe

Tulpen gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Der Grundaufbau ist aber immer gleich.
Tulpen gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Der Grundaufbau ist aber immer gleich.
Tulpen sind beliebte Frühblüher und die bekanntesten Vertreter der Liliengewächse. Zwischen 100 und 150 verschiedene Tulpensorten existieren. Während man die typischen Gartentulpen beispielsweise in langwierigen Zuchtprozessen veredelt hat, ist die wilde Waldtulpe eine der natürlichsten Varianten in Deutschland. Ihr Name leitet sich aus dem Türkischen ab und bedeutet so viel wie Turban und beschreibt den charakteristischen Aufbau.

Die Blüte mit dem Aufbau eines Turbans

Die Tulpenblüte erinnert an einen Turban. Ihr Aufbau wird als dreizählig bezeichnet. Der Grund dafür ist die je dreigliedrige Anordnung der einzelnen Blätter in Kreisform.

  • Ursprünglich entfaltet der Frühblüher Blüten zu exakt sechs Blättern, die sich kelchförmig dem Himmel entgegen recken. Die einzelnen Sorten der Pflanze weisen teilweise aber mehr Blätter auf als diese ursprüngliche Zahl. 
  • Die Blütenblätter überdecken einander an den Rändern. Drei der Blätter umfassen die Blüte von außen. Die drei innenliegenden sitzen auf den Lücken der drei äußeren. Dieser Blätterkranz schützt den Stempel und die innenliegenden Staubblätter vor äußerlichen Einflüssen.
  • Auch von den Staubblättern trägt die Tulpe sechs an der Zahl. Jedes davon besteht aus Staubfaden und Staubbeutel, in dem wiederum der Blütenstaub der Tulpe sitzt. Dieser Teil der Zwiebelpflanze dient der Fortpflanzung.
  • Der Stempel ist das Zentrum der Tulpenblüte. Er ist säulenförmig in der Gestalt und setzt sich aus Narbe und Fruchtknoten zusammen. Er besteht aus drei verwachsenen Blütenblättern und trägt in seinen drei Fächern mehrere Samenanlagen. Nach der Blüte im Frühling verdickt der Stempel. Später platzt er auf und lässt die Samen herausfallen.

Zwiebel und Stängel versorgen die Tulpe mit Nährstoffen

Die Tulpenblüte sitzt auf einem langen und schlanken Stängel, der mit der charakteristischen Zwiebel verbunden ist.

  • Die Zwiebel der Tulpe ist eines der wichtigsten Organe jeder Tulpenpflanze. Sie gleicht in ihrem Aufbau Baumknospen und besteht aus zusammengeschachtelten Blätterschalen, die Speicherfunktion übernehmen.
  • Die Zwiebel dient außerdem der Fortpflanzung. In ihr entwickeln sich neben dem Spross die Tochterzwiebeln. Meist trägt jede Tulpenzwiebel pro Periode nur eine Tochterzwiebel. Hat die eine gewisse Größe erreicht, löst sie sich seitwärts aus der Mutterpflanze.
  • Der Zwiebelboden aller Tulpen ist abgestumpft. Die Wurzeln der Pflanze brechen daraus hervor. Sie fixieren die Blume im Erdreich und pumpen Nährstoffe und Wasser in sie hinein. Diese Nährstoffe und Flüssigkeiten lagert danach die Tulpenzwiebel in ihrem dickfleischigen Schachtelsystem ein. 
  • Die Verteilung von Nährstoffen und Flüssigkeiten übernimmt der Stängel. Er ist zwischen zehn und siebzig Zentimeter lang und aus mehreren Gewebsschichten aufgebaut. Eine dieser Gewebsschichten ist das Leitgewebe, das dem Transport der aufgenommenen Stoffe dient. Der Stängel einer Pflanze übernimmt aber auch immer Stabilisierungsfunktion und bewegt sich beispielsweise günstig mit Umwelteinflüssen.
  • Am Tulpenstängel sitzen zwei bis sechs ovale und längliche Laubblätter. In diesen Blättern findet ein Großteil der Photosynthese statt, die eine Tulpe zu Wachstumszwecken betreibt. Wie die jeder anderen Pflanze wandeln auch die Chloroplasten der Tulpe CO2 und Wasser zu Sauerstoff und Glucose um. 

Wenn Sie die Tulpen im nächsten Frühjahr Gelb, Rot, Blau oder Violett blühen sehen, erleben Sie diese Blüte vielleicht mit anderen Augen. Wie alle anderen Pflanzen und Lebewesen sind Tulpen nämlich ein höchst komplexes System, dessen Einzelbestandteile exakt aufeinander abgestimmt sind. Jeder Teil der Tulpe ist für ihr Überdauern relevant. Zwiebel und Stängel sind die Versorgungsorgane. Durch den Stängel ziehen sich sogar Adern, wie durch den menschlichen Körper. Die Zwiebel übernimmt dagegen zusätzliche Fortpflanzungsfunktionen, die denen der menschlichen Gebärmutter ähneln. Während die Blütenblätter der Besamung dienen, sind die Laubblätter mit ihrer photosynthetischen Funktion eher für die Nahrungsproduktion zuständig. Die Tulpe als Organismus kann nur durch die exakte Abstimmung dieser einzelnen Funktionen überleben. Das ist genauso faszinierend, wie die atemberaubenden Farben ihrer Blüte, nicht wahr?

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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