Beim Spaltsitz liegen die Schenkel des Reiters zu weit hinten, während der Oberkörper nach vorne, also vor die Senkrechte kommt. Viele Reiter im Spaltsitz machen zudem ein Hohlkreuz. Es ist übrigens ein häufig sichtbarer Fehler, Sie können sich also wieder entspannen und begegnen der reiterlichen Fehlstellung einfach mit einer konsequenten Korrektur Ihres Sitzes.
Der richtige Sitz
- Bevor Sie sich an die Korrektur des Spaltsitzes machen, führen Sie sich zuerst den korrekten Sitz noch einmal vor Augen. Stellen Sie sich mit Ihrem Pferd seitlich zu einem Spiegel in der Reithalle auf.
- Jetzt denken Sie sich eine senkrechte Linie. Diese beginnt in der Mitte von Ihrem Kopf, geht über die Schultern an den Ellenbogen vorbei über die Hüfte und endet an Ihrem Absatz. Bei einem stehenden Pferd ist das kein Problem, doch im Allgemeinen möchten Sie vermutlich nicht eine Stunde auf einem stehenden Pferd sitzen - also gilt es, diese Haltung zu bewahren, wenn das Pferd sich in allen Gangarten bewegt.
- Allerdings sollten Sie natürlich nicht wie festbetoniert im Sattel kleben, sondern die fließenden Bewegungen des Pferdes entspannt mitmachen. Das wiederum geht nur, wenn Sie sauber im Schwerpunkt des Pferdes sitzen. Sobald Sie mit Ihrem Oberkörper nach vorne kommen, dabei die Schenkel nach hinten verschieben, sind Sie alles andere als im Schwerpunkt, dann sitzen Sie im Spaltsitz.
Wie wirkt sich der Spaltsitz auf die Hilfen aus?
- Im Spaltsitz sind Sie nicht mehr in der Lage, dem Pferd korrekte Hilfen zu geben. Da Ihre Unterschenkel zu weit hinten liegen, wird das Pferd nicht wissen, ob Sie es mit Ihrem Schenkel treiben oder ob er verwahrend am Pferd liegt.
- Durch Ihren nach vorne geneigten Oberkörper sind Sie selbst nicht im Gleichgewicht und das wirkt sich unmittelbar auf die Zügel aus. Sie beginnen, an diesen zu ziehen, was weder mit einer halben noch einer ganzen Parade irgendetwas gemein hat. Das Pferd wird sich gegen diese Behandlung wehren, indem es sich verspannt und nicht mehr gelöst mitarbeitet.
- Angenommen, ein Pferd wird nur im Spaltsitz geritten. Dann gehört es irgendwann zu den Pferden, die als unreitbar oder Schlimmeres beschimpft werden. Dabei kann das Tier überhaupt nichts dafür, denn der Reiter sagt durch seinen Körper hüh und meint dabei hott.
Den Spaltsitz korrigieren
- Der erste Schritt besteht immer in der Selbstkontrolle. Überprüfen Sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit Ihren Sitz. Das kann das Scheunenfenster beim Ausritt sein, doch in den meisten Fällen wird das Prüfinstrument der Spiegel in der Reithalle sein.
- Nutzen Sie die Hilfe einer zweiten Person, indem Sie sich longieren lassen. Die Steigbügel werden überschlagen und die Zügel kommen weg. Jetzt finden Sie zuerst Ihre Mitte. Beim Spaltsitz sitzen Sie quasi auf Ihrem Schambein und nicht ausbalanciert auf den zwei Gesäßknochen.
- Setzen Sie sich bequem und gerade im Sattel zurecht. Jetzt fühlen Sie mit Ihren Händen Ihre Gesäßknochen. Diese Knochen sollten Sie gleichmäßig belasten. Wenn Sie an der Longe sind, schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihren Sitz.
- Eine gute Hilfe ist das Greifen nach dem hinteren Sattelende mit einer Hand. Dann können Sie überhaupt nicht mehr nach vorn fallen und Sie erspüren das so wichtige Gleichgewicht eher. Aber es ist wie bei allem: Übung macht den Meister. Und beim Reiten hört die Übung nie auf - aber das ist es doch, was so Spaß macht, richtig?
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