Die Abfahrer und Co. - Quandt im Film
Adolf Winkelmann ist ein Filmemacher, der auf Authentisches setzt. Als er Ende der Siebziger für den WDR den Film "Die Abfahrer" realisieren wollte, setzte er daher auf eine ungewöhnliche Besetzung. Es geht im Film um drei Männer aus dem Ruhrgebiet, die arbeitslos und perspektivlos sind und einen Ausweg suchen. Atze, Lutz und Sulli kommen schließlich auf die Idee, einen Möbellaster zu klauen. Protagonist und Zugpferd ist der charismatische Atze, der von Detlev "Delle" Quandt gespielt wurde. 1981 in "Jede Menge Kohle" tauchte er erneut auf, diesmal unter dem Namen Katlewski. Danach endete seine Karriere abrupt.
Das wurde aus "Delle"
- Detlev Quandt, genannt Delle, stammte tatsächlich aus Dortmund. Er war als Hippie bekannt und betrieb in der Stadt den ersten Bio-Laden. Adolf Winkelmann wurde auf ihn aufmerksam, als er auf der Suche nach authentischen Laiendarstellern war.
- Vom Fleck weg wurde Quandt für "Die Abfahrer" besetzt und konnte in der Rolle des Atze überzeugen. Günstig war es, dass er auch im echten Leben einen Lkw-Führerschein besaß und den Möbellaster somit steuern konnte. Winkelmann sagt dazu, dass echte Schauspieler meist miserable Lkw-Fahrer seien.
- Seine Fahrkünste kamen Delle auch bei "Jede Menge Kohle" zugute. Doch als der Film gedreht wurde, hatte er keine Ambitionen, für einen dritten Teil vor der Kamera zu stehen.
- Winkelmann berichtet, dass der Darsteller gleich nach dem letzten Drehtag mit seiner Lebensgefährtin auf die Kanaren ausgewandert sei. Von dort aus schickte er sporadisch Postkarten. Er soll vor Ort ein Strandcafé besessen haben.
Im Alter von nur 41 Jahren starb Delle Quandt unter ungeklärten Umständen. Bis heute ist er Fans von Regionalfilmen ein Begriff und seine beiden Werke gelten als Kult.
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