Was sind eigentlich Linux-Betriebssysteme?
Bevor wir uns dem Vergleich von Debian und Ubuntu zuwenden, sollte geklärt werden, was eigentlich Linux ist, denn beide Betriebssysteme basieren darauf.
- Ursprünglich wurde nur der Linux-Betriebssystemkern - also der Teil des Betriebssystems, der direkten Zugriff auf die Hardware hat - als "Linux" bezeichnet.
- Der Linux-Kernel ist quelloffen und frei. Er darf im Rahmen einer sog. "Open Source-Lizenz", der GPL (GNU General Public License), benutzt, modifiziert und weitergegeben werden.
- Deswegen gibt es eine große Auswahl an Linux-Betriebssystemen, die Anwendung in verschiedenen Einsatzgebieten (Bürocomputer, Internetserver, Smartphone usw.) finden. Ein auf Linux aufbauendes Betriebssystem wird auch "Linux-Distribution" genannt.
Debian oder Ubuntu: Die beste Wahl für Sie
Ubuntu baut auf das Linux-Betriebssystem Debian auf. Bis zu einem gewissen Grad bestehen also Ähnlichkeiten. Dennoch sprechen die Linux-Distributionen teils unterschiedliche Zielgruppen an.
- Die Installation des Betriebssystems an sich geht bei Ubuntu leichter von der Hand
- Beide benutzen das apt-Paketsystem zur Installation von neuen Programmen. D. h. neue Programme werden primär über das zentrale (betriebssystemabhängige) Archiv bezogen. Auch Aktualisierungen können damit schnell und einfach eingespielt werden. Der Browser für den Zugriff auf das jeweilige Archiv ist bei Ubuntu jedoch wesentlich einfacher zu bedienen und besitzt Komfortfunktionen, wie die Möglichkeit zur Bewertung von Programmen.
- Die Entwickler von Debian legen großen Wert auf Stabilität und Sicherheit des Betriebssystems. Aktualisierungen für Programme können dadurch teilweise später verfügbar sein, als für Ubuntu. Sie können sich dafür aber auch sicherer sein, dass ihr System nicht durch eine fehlerhafte Aktualisierung lahmgelegt wird.
- Ubuntu bringt von Haus aus eine Reihe an Programmen mit, mit denen Sie problemlos losarbeiten und die am meisten verbreiteten Dateitypen öffnen können. Dadurch können aber auch einige Programme dabei sein, die Sie gar nicht benötigen und die damit für Sie Ballast sind.
- Die Bedienung und Konfiguration von Ubuntu ist allgemein einfacher gehalten und Sie können mehr über die grafische Benutzeroberfläche einstellen. Bei tiefen Eingriffen ins System kommen Sie aber weder bei Ubuntu noch bei Debian um die Verwendung von Textterminals (unter Windows auch bekannt als "Eingabeaufforderung") herum.
Zusammenfassung
Die Liste der Eigenschaften beider Systeme könnte noch lange weitergeführt werden, doch man würde schnell ins allzu Technische abtauchen.
- Ubuntu ist für Einsteiger in die Linux-Welt eher geeignet. Installation und Konfiguration gehen einfacher von der Hand und es sind alle Programme vorinstalliert, die Sie im Alltag benötigen werden.
- Debian ist eher für fortgeschrittene Linux-Nutzer zu empfehlen. Es bietet Ihnen zwar mehr Freiraum in der Gestaltung Ihres Rechners in Sachen Programmauswahl und Systemkonfiguration, erkauft dies aber durch ein weniger "rundes" Benutzererlebnis und verlangt nach mehr Linux-Erfahrung.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?