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Das sollten Sie vor einer Vasektomie darüber wissen

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Mit einer Vasektomie brauchen Sie nie wieder Kondome.
Mit einer Vasektomie brauchen Sie nie wieder Kondome. © Reproductive Health Supplies Coalition / unsplash.com
Eine Vasektomie ist eine Form der Verhütung, bei der der Mann die Samenleiter durchtrennen lässt. Bevor man sich zu diesem Schritt entscheidet, gilt es jedoch einige Punkte zu bedenken und abzuklären.

Was passiert bei einer Vasektomie?

Bei diesem chirurgischen Eingriff werden die Samenleiter beider Seiten durchtrennt. So können keinen Spermien mehr ins Ejakulat gelangen. Wer dauerhaft Verhüten möchte, ohne hormonelle Nebenwirkungen, der sollte sich mit dieser Methode vertraut machen. Der Eingriff lässt sich sogar rückgängig machen, wenn auch mit deutlich mehr Aufwand und Kosten. Zudem kann es sein, dass die Fruchtbarkeit dennoch beeinträchtigt ist.

Vor- und Nachteile der Verhütungsmethode

Es gibt unterschiedliche Gründe für die Durchtrennung der Samenleiter. Der wohl häufigste Grund ist die Verhütung.

Vorteile der Sterilisation beim Mann:

  • Verhütungsmethode ohne hormonelle Nebenwirkungen, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Die Sicherheit liegt beim Pearl-Index von 0,1, das entspricht dem der Einnahme der Anti-Baby-Pille.
  • Wenn die Partnerin durch eine erneute Schwangerschaft gesundheitlich gefährdet wäre, ist das die sicherste Methode der Verhütung.
  • Der Geschlechtsverkehr mit Ejakulat ist weiterhin ganz normal, nur dass eben keine Spermien mehr enthalten sind.

Nachteile der Sterilisation beim Mann:

  • Manchmal ist es schwierig einzuschätzen,  ob sich die Lebensumstände noch einmal so ändern könnten, dass die Vasektomie bereut wird. Möglicherweise hat der Mann eine andere Partnerin, mit der er (weitere) Kinder möchte.
  • Nicht sinnvoll ist die Operation, wenn der Mann unter 30 Jahren ist, keine Kinder hat und keine feste Beziehung hat.
  • Wenn gesundheitliche Probleme den Eingriff verbieten.
  • Manche Männer haben psychische Probleme mit der Vorstellung unfruchtbar zu sein oder dass der Geschlechtsverkehr danach anders sein wird.

Was kostet der Eingriff?

Bei der Vasektomie muss man mit Kosten um die 500  € rechnen, dabei sind die Nachuntersuchungen der Samenflüssigkeit mit beinhaltet. Allerdings muss man sich vorher bei der Krankenkasse erkundigen, in der Regel werden diese Kosten nicht übernommen. Das bedeutet, dass man den Eingriff selbst bezahlen muss.

Ansprechpartner für die Operation ist der Urologe, dieser wird in einem persönlichen Gespräch über Ergebnisse und Risiken aufklären.

Die Kosten um den Eingriff eventuell später rückgängig machen zu können sind deutlich höher, hier muss man mit zwischen 2000 und 5000 € rechnen, zudem ist nicht gesagt, dass durch die mechanische Reaktivierung die Fruchtbarkeit so hoch ist wie vor dem Eingriff.

Wie wird die Vasektomie durchgeführt?

Die Samenleiter des Mannes kann man sich etwa wie 30 bis 35 cm lange dünne Schläuche vorstellen. Durch diese gelangen die Samen ins Ejakulat. Bei der Operation werden diese beiden Röhrchen durchtrennt. Meistens wird hierbei ein Zentimeterstück entnommen und die beiden Enden werden mittels elektrischen Stroms verödet.

In der Regel wird der Eingriff ambulant vorgenommen, er dauert in etwa eine halbe Stunde. Die Hoden werden auf beiden Seiten lokal betäubt, der Samenleiter wird dann ertastet und die Haut links und rechts davon etwas eingeschnitten, sodass die Durchtrennung erfolgen kann.

Sehr selten kann es passieren, dass die Samenleiter wieder zusammenwachsen, meistens ist das in den ersten Monaten nach dem Eingriff der Fall. Aus diesem Grund sollte man die Nachuntersuchungen wahrnehmen. Zudem ist es möglich, dass noch ein paar Monate nach der Vasektomie funktions- und befruchtungsfähige Spermien im Ejakulat sind.

In der ersten Zeit ist es deshalb erforderlich weiterhin zusätzlich zu verhüten. Die Nachuntersuchungen (mindestens zwei) gegen Aufschluss, dass im Ejakulat keine Spermien mehr vorhanden sind.

Komplikationen sind bei dem kleinen Eingriff selten und beschränken sich meistens auf Blutergüsse, eine mögliche Wundinfektion oder eine Entzündung der Nebenhoden.

Letztlich ist es eine ganz persönliche Entscheidung, die gut durchdacht sein will. Wer trotz Sterilisation Kinder in der Zukunft nicht ausschließen will, hat noch die Möglichkeit vor der Operation Spermien einfrieren (Kryokonservierung) zu lassen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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