Das Lernen lernen - so geht's schon im Grundschulalter

Pauken, büffeln, rauchende Köpfe: Lernen ist nicht leicht und manchmal ziemlich nervraubend. Die Kunst besteht darin, viele Informationen zu filtern, zu speichern und die Zusammenhänge zu verstehen. Manches muss auswendig gelernt, anderes vom Prinzip her verstanden werden. Es ist daher wichtig, dass Ihr Kind schon in der Grundschule in der Lage ist, verschiedene Lernstrategien anzuwenden.

Nachhaltig auswendig lernen - so geht's

Vokabeln muss Ihr Kind auswendig lernen, daran führt kein Weg vorbei. Damit es sich die Wörter jedoch auch langfristig merken kann, sind Wiederholungen notwendig.

• Neue Vokabeln sollten im Abstand von ein bis zwei Tagen wiederholt werden, später dann alle ein bis zwei Wochen.
• Es ist sinnvoll, nicht mehr als 25 bis 30 Wörter auf einmal zu lernen, um das Gedächtnis nicht zu überfordern.
• Wörter prägen sich besser ein, wenn man sie selbst aufschreibt. Dazu eignen sich Karteikästen genauso gut wie Vokabelhefte.
• Das Abfragen der Vokaben können Sie selbst übernehmen oder aber Ihr Kind mit einem PC-Programm arbeiten lassen. Das hat den Vorteil, dass kein Wort verloren geht und auch die richtige Aussprache geübt werden kann.

So klappt das Lernen in Zusammenhängen

Um in Zusammenhängen lernen zu können und die in Klassenarbeiten so wichtigen Transferleistungen erbringen zu können, müssen Informationen zunächst gesammelt, sortiert und übersichtlich zusammengestellt werden.

• Dazu eignen sich Verfahren wie das Mind-Mapping. Dabei werden Schlagworte zu einem bestimmten Thema auf einem möglichst großen Blatt Papier oder einer Pappe festgehalten.Von den einzelnen Schlagworten oder Überbegriffen gehen weitere Begriffe aus, die mit Strichen verbunden werden. So lassen sich Inhalte gut visualisieren und Kontexte erkennen.
• Wenn komplexe Texte erarbeitet werden müssen, sollte Ihr Kind zunächst die wichtigsten Informationen und Aussagen markieren. Das erfordert etwas Übung, erleichtert das Arbeiten aber enorm. Alternativ kann für jeden Sinnabschnitt des Textes eine Überschrift gefunden werden. Stichpunkte helfen, Informationen in eigenen Worten zusammenzufassen.
• In vielen Fächern kann es helfen, Fachbegriffe in eigenen Worten zu erklären und diese Erklärungen auf Karteikarten zu schreiben. Das hat den Vorteil dass der Stiff später problemlos wiederholt werden kann.

Das Lernen organisieren - Anregungen 

Wer mit Erfolg lernen will, muss sich effektiv organisieren. Dazu gehört ein aufgeräumter Schreibtisch ebenso wie das richtige Arbeitsmaterial.

• Schreibutensilien wie Füller, Bleistift, Lineal usw. sollten immer griffbereit stehen. Wichtig sind außerdem Textmarker, und Klebezettel, damit gelesene Informationen hervorgehoben und später schneller wieder gefunden werden können.
• Die eigene Recherche wird in den höheren Klassenstufen immer wichtiger. Üben Sie daher mit Ihrem Kind, mit welchen Suchbegriffen es im Internet arbeiten muss und werden Sie als Familie Mitglied in Ihrer Stadtbibliothek.
• Grundschüler benötigen neben Schreibheften auch Ordner oder Schnellhefter, damit lose Blätter ordentlich einsortiert werden können. Für die Übersichtlichkeit empfehlen sich Trennblätter, um das Arbeitsmaterial für die einzelnen Fächer optisch zu trennen.
• Bereits vor dem Übertritt in die weiterführende Schule sollten Kinder ihren Lerntyp kennen. Manche Menschen lernen besser visuell mit Hilfe von Bildern, andere auditiv durch das Hören, wieder andere im Gespräch oder durch aktives Tun. Selbstverständlich gibt es auch viele "Mischtypen", die verschiedene Lernkanäle kombinieren sollten. 
• Kommunikative Typen sollten versuchen Lerngruppen zu bilden, für visuelle und auditive Lerner bietet sich das Lernen mit dem PC oder mit Lern-CDs an.

Das Lernen ist also ein vielschichtiger Prozess, der gut organisiert werden muss. Wichtig ist, individuelle Strategien zu entwickeln und das Lernen nachhaltig zu gestalten. Ihr Kind sollte immer wissen, wo und wie es sich Informationen zusammenstellen kann.