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Dacheindeckung - so kalkulieren Sie die Kosten

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Schwarzes Schieferdach wird neu gedeckt.
Schwarzes Schieferdach wird neu gedeckt. © Jean Louis Tosque / pixabay.com
Nach 30 Jahren wird langsam eine neue Dacheindeckung fällig. Auch bei guter Pflege haben die Materialien langsam das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, werden spröde und gehen dann spätestens beim nächsten starken Frost kaputt. Aber was kostet eigentlich eine neue Dacheindeckung?

Neue Dacheindeckung

Ein Dach muss im Laufe der Jahre eine Menge aushalten und benötigt daher eine hochwertige Eindeckung. Nach 30 Jahren sollten Sie damit rechnen, dass es neu eingedeckt werden muss. Die Wahl der richtigen Dacheindeckung ist dabei nicht nur eine rein ästhetische Angelegenheit, sondern die verschiedenen Eindeckungen haben auch ganz unterschiedliche Eigenschaften und variieren stark im Preis.

Je nach Region gibt es auch kulturelle Unterschiede, so finden sich im Süden Deutschlands viele mit Schiefer oder Holz gedeckte Häuser, während in Norddeutschland reetgedeckte Bauernhäuser das Landschaftsbild prägen.

Kosten der Dacheindeckungen im Vergleich

Bei den Kosten für eine neue Dacheindeckung sollten Sie grob mit 100 bis 310 Euro pro qm rechnen, inklusive Materialien, Gerüst, Einbau durch Dachdecker und Co. In der folgenden Tabelle finden Sie beispielhaft die Eigenschaften und die reinen Materialpreise pro Quadratmeter der verschiedenen Dacheindeckungen:

  • Ziegel: Dachziegel sind leichter als Beton, sehr witterungsbeständig, extrem lange haltbar und in den verschiedensten Formen und Farben erhältlich. Preis 32 - 62 € pro qm.
  • Beton: Dachsteine aus Beton sind günstiger und schwerer als Ziegel, liegen daher gut fest auf dem Dach, sind leicht zu verlegen und frostbeständig. Kosten 22 € pro qm.
  • Schiefer: Schiefer hat eine lange Lebensdauer, ist ein Naturmaterial und lässt sich dank verschiedenen Farbnuancen vielseitig, optisch attraktiv einsetzen. Schieferplatten sind dabei auch besonders sturm- und witterungsbeständig. Der Preis ist ca. 110 € pro qm.
  • Kunstschiefer: Das Material ist eine günstige Alternative zum teuren Schiefer. Kunstschiefer ist ähnlich langlebig, sturm- und witterungsbeständig wie Naturschiefer, jedoch deutlich leichter. Mit nur 62 € pro qm ist er auch günstiger als Naturschiefer.
  • Reet: Reetdächer sind natürlich und atmungsaktiv, regulieren die Feuchtigkeit des Hauses, sind extrem gut gedämmt und witterungsbeständig. Allerdings bringen Reetdächer einen hohen Wartungsaufwand mit sich und sind besonders feuergefährdet, darum gelten für Reet auch besondere Bau- und Brandschutzbestimmungen. Mit 125 € pro qm ist Reet auch nicht gerade billig.
  • Kupfer: Kupfer ist leicht zu verlegen, zu warten und zu erhalten. Das Material ist auch für komplizierte Anschlüsse bei der Dacheindeckung geeignet, hat eine gute Beständigkeit und eine sehr lange Lebensdauer. Kostenpunkt 110 € pro qm.
  • Bitumen: Das Naturprodukt Bitumen dichtet das Dach hervorragend ab, ist flexibel einsetzbar und einfach zu verarbeiten. Allerdings muss es regelmäßig gewartet werden. Preis 27 € pro qm.
  • Faserzementplatten: Faserzement ist eine extrem feuerfeste und langlebige Dacheindeckung. Die kleinen Platten sind leicht zu verlegen und optisch sehr attraktiv. Eine riesige Bandbreite an Farben und Oberflächen bietet Ihnen einen großen Gestaltungsspielraum. Kosten 37 - 62 € pro qm.

Eindeckung und Zusatzarbeiten kalkulieren

Für das reine Eindecken können Sie je nach Material mit Kosten ab 20 Euro pro qm rechnen. Um hinsichtlich der Kosten keine Überraschungen zu erleben, sollten Sie auch notwendige Zusatzarbeiten mit einkalkulieren:

  • Abbau der alten Dacheindeckung inkl. Entsorgung ab 10 Euro pro qm
  • Entsorgung der Trag- und Konterlattung ab 2 Euro pro qm
  • Gerüst pro 100 qm/2 Wochen Mietzeit ab 500 Euro
  • Neue Trag- und Konterlattung ab 15 Euro pro qm
  • Dämmung ab 50 Euro pro qm
  • Ggf. Zusatzarbeiten wie Regenrinne, Schneefang, Einfassung des Schornsteins

Die Gesamtkosten für eine Dachfläche von 100 Quadratmetern betragen so mindestens 10.000 Euro, das kann je nach Material der Dacheindeckung aber noch deutlich darüber liegen.

Gibt es Förderungen?

Bis zu 20 Prozent der Wärme entweichen über das Dach eines Hauses. Gut gedämmt trägt es damit signifikant zur Energieeffizienz Ihres Hauses bei. Daher kann sich eine Neueindeckung mit Dämmung durchaus lohnen, auch wenn sie zunächst teuer erscheint. In Verbindung mit den verschiedenen Förderungen von BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) können die Kosten deutlich reduziert werden. Erkundigen Sie sich beim Fachbetrieb oder der Kommune also unbedingt nach den aktuellen Förderungen. Das kann sich lohnen.

Wenn eine neue Dacheindeckung fällig wird, wissen Sie jetzt, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und wie Sie diese kalkulieren können.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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